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Früh übt sich – Was die Potsdamer Matheolympiade an die Universität Potsdam bringt

Kinder in einem Hörsaal an der Uni Potsdam
Foto : Moritz Meinecke
Für die Lokalrunde der Mathematik-Olympiade 2023 kamen am 15. November Schülerinnen und Schüler von 5. und 6. Klassen aus Potsdam auf den Golmer Campus der Universität.

Ein Hörsaal voller junger Menschen, die über Matheaufgaben brüten – nichts Ungewöhnliches an einer Universität. Doch wenn es sich dabei um Schülerinnen und Schüler aus Potsdamer Schulen handelt, ist ganz offenbar etwas Anderes angesagt als die Einführungsvorlesung in Algebra. Es ist die Matheolympiade! Das Institut für Mathematik unterstützt auch dieses Jahr wieder die lokale Austragung der Mathematik-Olympiade. Genauer gesagt kamen am 15. November die Potsdamer Olympiade für die 5. und 6. Klassen in den Räumen der Universität statt. Die anderen Klassenstufen gastierten in der Rosa-Luxemburg-Schule, dem Deutschen GeoForschungsZentrum auf dem Telegrafenberg sowie dem Helmholtz-Gymnasium. Insgesamt nehmen an der Regionalrunde der Mathematik-Olympiade in Potsdam jährlich rund ca. 400 Schülerinnen und Schüler teil. Die Ehrung der Siegerinnen und Sieger findet am 18. Januar 2024 wieder an der Uni im Audimax statt – abermals mit Unterstützung vom Institut für Mathematik, das u.a. mit zwei kurzen schülergerechten Fachvorträgen zum Programm beiträgt. Im Gespräch berichtet Dr. Christoph Stephan vom Engagement der Potsdamer Mathematik-Forschenden, der Langzeit-Wirkung von Matheolympiaden und echtem wissenschaftlichen Sportsgeist.

Seit wann findet die Mathematik-Olympiade an der Uni Potsdam statt und wie kam es dazu?
Die Universität Potsdam und die Mathematik-Olympiade in Potsdam und Brandenburg haben eine lange Tradition, die bis zur Gründung der Universität im Jahr 1991 zurück reicht. Lehrende des Instituts für Mathematik sind von Beginn an als Koordinatoren und Jury-Mitglieder bei den Regionalrunden und den Landesrunden der Mathematik-Olympiade aktiv.

Was möchten Sie am Institut für Mathematik mit der Veranstaltung erreichen?
Ganz vorn steht für uns, den Schülerinnen und Schülern den Spaß an der Mathematik vermitteln. Und nur wer Mathematik selbst betreibt, kann ihre Schönheit wirklich verstehen. Aber so ganz uneigennützig ist das Engagement des Instituts für Mathematik natürlich auch nicht. Viele unserer Studierenden sind Mathematik-Olympiken, die auch wegen der schon bestehenden persönlichen Kontakte an die Universität Potsdam studieren.

Wie viele Kinder und Jugendliche nahmen in diesem Jahr teil? Was meinen Sie, was sie dazu motiviert?
Dieses Jahr nehmen an der Regionalrunde Potsdam 409 Schülerinnen und Schüler von der dritten bis zur zwölften Klasse teil. Es ist immer wieder großartig zu sehen, wie viel Spaß alle Teilnehmenden an der Mathematik, am logischen Denken und am Knobeln haben. Unglaublich wichtig sind aber die herausragende Lehrerinnen und Lehrer, die die Schülerinnen und Schüler motivieren und ihnen den Spaß an der Mathematik vermitteln.

Wie erlebten Sie die Stimmung?  
Wenn Die Schülerinnen und Schüler in den Klausuren die Olympiade-Aufgaben lösen, ist die Stimmung hoch motiviert und sehr konzentriert. Man merkt allen Teilnehmenden an, dass sie gut vorbereitet sind und ihr Bestes geben. Auf der Preisverleihung im Januar wird die Stimmung dann sicher wieder euphorisch sein. Es ist halt tatsächlich ein bisschen wie bei den Olympischen Spielen. Es besteht ja auch die Möglichkeit, sich für die Landesrunde, die Bundesrunde und am Ende für die internationale Mathematik-Olympiade zu qualifizieren.   

Wie hat sich die Veranstaltung über die vergangenen Jahre entwickelt?
Es fällt leider auf, dass die Teilnehmerzahlen rückläufig sind. Und auch der Lehrermangel schlägt sich bei uns leider nieder. Außerdem merkt man, dass die Schulen die mathematische Förderung in der Breite, z.B. durch Mathe-Clubs, wohl nicht mehr so wie früher leisten können.

 

Die Fragen stellte Dr. Jana Scholz.