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Pflanzen für die Vielfalt – Öffentliche Pflanzaktion am Presseberg in Bad Belzig

Rund 400 Jungpflanzen der Grauen Skabiose, einer seltenen und in Deutschland stark gefährdeten Pflanzenart, sollen auf den Trockenrasenflächen des Pressebergs in Bad Belzig in die Erde gebracht werden. Deshalb laden die Projekte Wildpflanzenschutz Deutschland WIPs-De II vom Botanischer Garten der Universität Potsdam und LIFE Trockenrasen von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg am 19. November um 10 Uhr zu einer zweistündigen öffentlichen Pflanzaktion ein. Angesprochen sind alle Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Naturschutz aktiv engagieren möchten. Die Projektteams freuen sich über jede helfende Hand. Eine kleine Gartenschaufel kann mitgebracht werden. Für heiße Getränke wird gesorgt. Treffpunkt ist die Infotafel am Flämingweg Ecke Alte Wittenberger Straße.

Der Presseberg in Bad Belzig ist eines der 17 Teilgebiete des Natura-2000-Gebiets „Flämingrummeln und Trockenkuppen“, das sich durch eine sehr vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft auszeichnet. Kennzeichnend sind Trockentäler, Kuppen, Hänge und Waldränder mit basenreichen Böden und halboffenen Grasfluren. An den exponierten Hängen und Kuppen finden sich Reste von wertvollen Trockenrasen.  Seinen Namen verdankt der Presseberg dem Weinanbau, der noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf den sonnenbeschienenen Hügel erfolgte. Hierfür wurden die geernteten Trauben auf dem Presseberg gepresst und später in einer Kelterei zu Wein verarbeitet. Heute ist auf der Anhöhe ein blütenreicher Trockenrasen mit Grauer Skabiose, Kartäuser-Nelke, Berg-Haarstrang und Sand-Grasnelke zu finden, der zahlreiche Tiere wie zum Beispiel den Schwalbenschwanz anlockt. Damit das weiterhin so bleibt und keine Gehölze in die Offenfläche einwandern, kümmert sich das Team von LIFE Trockenrasen gemeinsam mit der Stadt Bad Belzig als Flächeneigentümerin um eine regelmäßige Pflege. Seit 2021 weiden wieder regelmäßig Ziegen und Schafe auf dem Presseberg. Sie verbeißen die Gehölze und halten das Gras kurz.

Dennoch sind manche Pflanzenarten inzwischen so selten geworden, dass deren Populationen nicht mehr überlebensfähig sind – sie schaffen es ohne Hilfe nicht, sich selbst zu erhalten oder gar auszubreiten. Diesen seltenen Arten wird nun geholfen: Lokales Saatgut wird gesammelt, Jungpflanzen angezogen und diese werden wieder ausgepflanzt. So werden die noch vorhandenen Populationen bedrohter Arten wieder auf eine überlebensfähige Anzahl von Pflanzen vergrößert.

Um Anmeldung zur Pflanzaktion wird bis zum 16.11. gebeten per E-Mail: anmeldungnaturschutzfondsde, Tel.: 0331 977-1913 oder 0331 97 16 48 92