Zum Hauptinhalt springen

Boxen macht stark – Bundeskanzler Olaf Scholz informierte sich an der Uni Potsdam über das sportorientierte Jugendsozialprojekt FAIR des Universitätssportvereins

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte an der Uni Potsdam das Boxtraining des Jugendsozialprojekts FAIR des Universitätssportvereins
Bundeskanzler Olaf Scholz im Gespräch mit Jugendlichen des Projekts FAIR im Kampfsportraum der Uni Potsdam.
Foto : Kevin Ryl
Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte an der Uni Potsdam das Boxtraining des Jugendsozialprojekts FAIR des Universitätssportvereins
Foto : Kevin Ryl
Bundeskanzler Olaf Scholz im Gespräch mit Jugendlichen des Projekts FAIR im Kampfsportraum der Uni Potsdam.

Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte in dieser Woche das Boxtraining des Universitätssportvereins (USV) auf dem Campus Am Neuen Palais und informierte sich über das sportorientierte Sozialprojekt „Fair“. Das 2015 ins Leben gerufene Projekt richtet sich unter anderem an Kinder und Jugendliche mit Flucht- und Migrationsgeschichte, aber auch an junge Menschen in sozial schwierigen Situationen. Die erfolgreiche Arbeit wurde von der Stadt Potsdam mit dem Integrationspreis gewürdigt und erhielt 2022 die Auszeichnung „Silberner Stern des Sports“. „Dieses Projekt hat viel erreicht und zurecht sehr viel Unterstützung und Anerkennung erfahren“, sagte Olaf Scholz. „Kinder und Jugendliche lernen hier, fair und friedlich miteinander umzugehen - es ist wichtig, dass es einen solchen Ort gibt. Der große Zulauf, den das Projekt hat, zeigt: Wir brauchen diese Angebote dringend für unsere junge Generation“, so der Bundeskanzler.

„Die Nachfrage war von Beginn an groß“, berichtete Projektleiter Felix Hoffmann. Aus einer Handvoll Boxinteressierter sind mittlerweile 160 Kinder und Jugendliche geworden, die regelmäßig im Kampfsportraum der Universität boxen. Ein Drittel von ihnen sind junge Mädchen und Frauen. Im Gespräch mit dem Bundeskanzler betonte Felix Hoffmann, wie gut die Verbindung aus Kampfsport und Jugendsozialarbeit funktioniert. Die sportliche Begegnung sei für junge Menschen wichtig. Über das Boxen könnten sie lernen Grenzen zu setzen, eigene und die Bedürfnisse anderer zu respektieren sowie Tendenzen zu aggressivem Verhalten abzubauen. Auch die Jugendgerichtshilfe des Potsdamer Jugendamts schickt deshalb Jugendliche gezielt zum Boxen. Felix Hoffmann und sein Team sprechen dann mit Eltern, Lehrern und der Polizei und versuchen, bei Problemen zu vermitteln. Drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, inklusive einer Sozialpädagogin, bilden mittlerweile das hauptamtliche Kernteam, das von weiteren fünf ehrenamtlichen Trainerinnen und Trainern unterstützt wird. Vor allem die Hauptamtlichkeit garantiert dabei eine hohe Qualität der sportlichen und pädagogischen Betreuung der Kinder und Jugendlichen.

Dr. Berno Bahro, Sportwissenschaftler an der Universität Potsdam und Vorsitzender des USV, sorgt mit seiner Kollegin Dr. Janet Kühl für die wissenschaftliche Beratung des Projekts, das von der „Aktion Mensch“ eine fünfjährige Startförderung erhalten hatte. Finanziell unterstützt wird FAIR auch vom Landespräventionsrat, von der Stiftung der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, der ProPotsdam und der Stadt Potsdam.

Olaf Scholz konnte sich beim Besuch des Kampfsportraums, in dem etwa 30 Kinder und Jugendliche gerade ihr Training absolvierten, davon überzeugen, dass der Raum an der Uni Potsdam nur begrenzten Platz bietet. Felix Hoffmann betonte, dass dreimal so viele Mädchen und Jungen betreut und trainiert werden könnten: „Wir platzen aus allen Nähten, aber die Sportstättensuche stellt sich in Potsdam sehr schwierig dar. Das Projekt ist erwachsen geworden und es ist an der Zeit, dass es in einer größeren Trainingsstätte seine volle Wirkungskraft entfalten kann“, so der 44-Jährige. Der Universität ist er sehr dankbar, dass sie die Räume für die Jugendsozialarbeit zur Verfügung stellt.