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Kooperation mit Ghana – Gemeinsame Projekte für die Internationalisierung der Lehrkräftebildung

Besuch einer Basic School in Winneba
Kinder in der Basic School in Winneba
Straßenszene in Winneba
Deutsche Internationale Schule in Accra
Foto : University of Education
Besuch einer Basic School in Winneba
Foto : Manuela Hackel
Kinder in der Basic School in Winneba
Foto : Manuela Hacke
Straßenszene in Winneba
Foto : Manuela Hackel
Deutsche Internationale Schule in Accra

Erst im Dezember haben die Philosophische Fakultät und das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Universität Potsdam mit der University of Education Winneba (UEW) in Ghana ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. Darin erklärten sie ihre Absicht, künftig in der Ausbildung von Lehrkräften zusammenzuarbeiten und den gegenseitigen Austausch zu fördern. Nun füllt sich die Kooperation mit Leben. Die Potsdamer Juniorprofessorin für Deutschdidaktik im inklusiven Kontext, Winnie-Karen Giera, reiste gemeinsam mit dem Leiter des Arbeitsbereichs Didaktik für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, Dr. Torsten Andreas, und der Referentin für Internationalisierung im ZeLB, Dr. Manuela Hackel, nach Ghana, um erste Projekte auf den Weg zu bringen.

„Unser Gastgeber Dekan Prof. Dandy Dampson empfing uns sehr herzlich und begleitete uns während unseres gesamten Aufenthaltes“, berichtet Winnie-Karen Giera. „Wir konnten Gespräche mit den Professuren der Faculty of Educational Studies führen. Auch der Vizekanzler und der Direktor des Centre for International Programmes zeigten sich an einer Kooperation mit der Universität Potsdam sehr interessiert“, so die Juniorprofessorin, die von der großen Gastfreundschaft und dem umfangreichen Programm an der Universität in Winneba beeindruckt war. „Der Umgang dort ist zwanglos, kollegial und freundschaftlich. Überall ist ein herrlicher Humor zu finden“, beobachtete Manuela Hackel. „Sehr beeindruckend fanden wir auch das Engagement und das große Interesse von Lehrenden, Lernenden und Studierenden“, ergänzt Torsten Andreas.

Winnie-Karen Giera plant in Lehre und Forschung einen Austausch zur Förderung der literacy skills bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, u.a. im Debattieren, Schreiben, Lesen und im Szenischen Spiel. Darüber hinaus möchte sie zu Inklusions- und Diversitätsthemen kooperieren, um Erfahrungen aus der von ihr geleiteten ZeLB-Arbeitsgruppe zum „Potsdamer Inklusionsdidaktischen Unterrichtsmodell“ austauschen zu können. Im Herbst wird sie eine Workshop-Woche für Studierende der UEW zum Thema „Stopp Mobbing! Ein Theaterprojekt“ und anschließend eine Onlinediskussion mit teilnehmenden Lehramtsstudierenden aus Potsdam und Winneba organisieren.  „Ghana ist ein Land, das Diversität kennt und lebt. Davon könnten wir in Deutschland eine Menge lernen“, so Winnie-Karen Giera.

Ihr Kollege Torsten Andreas strebt eine Lehrkooperation zu interkulturellen Themen wie Sprachvermittlung und Musikkultur an, die noch in diesem Sommersemester starten soll. Und Manuela Hackel bereitet einen Studierendenaustausch mit dem Institute for Teacher Education and Continuing Professional Development (ITECPD) in Winneba vor. Zudem sollen Potsdamer Lehramtsstudierende künftig ihr „Praktikum in pädagogisch-psychologischen Handlungsfeldern“ an Landesschulen in Ghana absolvieren können. Sie bekommen dann nicht nur eine kulturelle Einführung, sondern auch Lehramtsstudierende aus Ghana im Buddy-System an die Seite gestellt, um voneinander zu lernen. Während des Praktikums werden sie von der UEW begleitet. Auch das große Praxissemester soll in Ghana ermöglicht werden, und zwar an der Deutschen Schule in Accra, die die Delegation vor Ort besuchen konnte.

Das Praxismodell der UEW ist doppelt so umfangreich wie das der Lehramtsausbildung in Potsdam. Nachdem im 1. Studienjahr an Schulen hospitiert wird, folgt im 2. Jahr das Peer-Teaching und im 3. Jahr das eigenständige Unterrichten. „Auch der Vergleich von Studienordnungen und -inhalten könnte interessant sein, etwa bei der Integration von Inklusionsthemen“, meint Winnie-Karen Giera.  Perspektivisch soll geprüft werden, ob auch Studienaufenthalte an der UEW möglich sind.