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Unterwegs in irakisch Kurdistan – Tag 5/6: Von Dohuk nach Erbil

Potsdamer Wissenschaftler auf Forschungsreise im Irak

Das Bild zeigt den Dr. Stefan Gatzhammer mit Einwohnern von Amediye vor der Großen Moschee der Stadt. Das Bild ist von Valentina Meyer-Oldenburg
Das Bild zeigt chaldäischde Nonnen besuchen eine assyrische Kirche in Amediye. Das foto ist von Valentina Meyer-Oldenburg
Es ist ein Gruppenfoto der Potsdamer Texkursionsteilnehmenden mit kurdischen Soldaten, die mit ihrem Bus liegengeblieben sind. Foto: privat
Ausblick auf Berg und Moschee in Akre. Das Foto ist von Valentina Meyer-Oldenburg
Das Bild zeigt einen Feigenstand in Akre. Das Foto ist von Valentina Meyer-Oldenburg
Foto : Valentina Meyer-Oldenburg
Foto von Dr. Stefan Gatzhammer mit Einwohnern von Amediye vor der Großen Moschee der Stadt.
Foto : Valentina Meyer-Oldenburg
Chaldäischde Nonnen besuchen eine assyrische Kirche in Amediye Foto: Valentina Meyer-Oldenburg
Foto : privat
Gruppenfoto der Potsdamer Texkursionsteilnehmenden mit kurdischen Soldaten, die mit ihrem Bus liegengeblieben sind.
Foto : Valentina Meyer-Oldenburg
Ausblick auf Berg und Moschee in Akre.
Foto : Valentina Meyer-Oldenburg
Feigenstand in Akre

Es ist unser letzter Tag in Dohuk und wir besuchen Amediye nahe der türkischen Grenze. Die Geschichte der Stadt reicht bis 3.000 v.Chr. zurück, und sie findet sogar in den Werken von Karl May Erwähnung. Wir besichtigen hier verschiedene assyrische Christen, zu denen Prof. Hafner uns ein wenig Hintergrundwissen vermittelt, und erhalten eine kleine Vorführung zur Verwendung von Weihrauch. Mit der Großen Moschee von Amediye sehen wir zum ersten Mal ein muslimisches Gotteshaus im Irak. Der Innenbereich wirkt durch die vielen kleinen verwinkelten Räume und den roten Teppichboden gemütlich, draußen zieht vor allem das über 500 Jahre alte Minarett unsere Aufmerksamkeit auf sich.

Während wir von einem Gotteshaus zum anderen laufen, kommen wir immer wieder an Obstbäumen vorbei, von denen wir frische Feigen, Granatäpfel und Trauben pflücken. Ein paradiesisches Gefühl. Im Anschluss an ein gemeinsames Mittagessen und einen kleinen Rundgang über den Basar machen wir einen Zwischenstopp bei einem chaldäischen Kloster, ehe es zurück ins Hotel geht.

Am nächsten Morgen treffen wir uns mit gepackten Koffern und treten die dreistündige Reise zurück nach Erbil an. Hier erwartet uns die Arbeit an unserem aktuellen Projekt: Erbil City Mapping gemeinsam mit Angehörigen der Tishk International, der muslimischen Salahaddin Universität und der Katholischen Universität Erbil. Dabei untersuchen wir eine Auswahl von Gotteshäusern verschiedener Konfessionen fassen die Ergebnisse in Artikeln zusammen. Die Ergebnisse sollen sowohl in Buchform als auch online erscheinen und eine religiöse Landkarte der Stadt Erbil repräsentieren.

Die Fahrt selbst wird durch zwei Stopps unterbrochen. Auf dem Weg nach Akre treffen wir zunächst auf einen liegengebliebenen Bus der Kurdischen Armee, den Peshmerga. Die Soldaten, die anscheinend gerade erst an der Front abgelöst wurden, haben eine Reifenpanne und freuen sich darüber, dass wir ihnen zumindest mit Trinkwasser aushelfen können. Es entwickeln sich einige Gespräche und wir machen einige gemeinsame Fotos vor dem Bus.

Da wir ihnen bei der Reparatur nicht weiterhelfen können, fahren wir weiter nach Akre – unserem zweiten, diesmal geplanten Stopp. Hier teilen wir uns auf: Einige besichtigen den Basar und essen etwas, andere machen sich in der Mittagssonne auf Weg zu einem Aussichtspunkt. Nach zwei Stunden sind wir wieder im Bus und nutzen die Zeit auf der Busfahrt, um einige Lieder einzuüben die wir als Kulturgeschenk vortragen wollen.

In Erbil sind wir im christlichen Viertel Ankawa untergebracht, wo wir uns erstmal ein wenig umschauen und bei einem gemeinsamen Abendessen aus Versehen so viel Essen bestellen, dass wir – und die Kellner – laut darüber lachen müssen.