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Eine Frage der Mode – Studierende gründen eigenes Label „SÆX“

Einblicke in die erste Kollektion „Uraufführung“ des studentischen Modelabels „Saex“ | Foto: Simon Stadlinger
Einblicke in die erste Kollektion „Uraufführung“ des studentischen Modelabels „Saex“ | Foto: Simon Stadlinger
Einblicke in die erste Kollektion „Uraufführung“ des studentischen Modelabels „Saex“ | Foto: Simon Stadlinger
Foto : Simon Stadlinger
Einblicke in die erste Kollektion „Uraufführung“ des studentischen Modelabels „Saex“
Foto : Simon Stadlinger
Einblicke in die erste Kollektion „Uraufführung“ des studentischen Modelabels „Saex“
Foto : Simon Stadlinger
Einblicke in die erste Kollektion „Uraufführung“ des studentischen Modelabels „Saex“
Nach dem Seminar noch schnell in die Bibliothek und dann ab in die eigene Modefabrik, ein paar Shirts und Hoodies bedrucken, neue Designs besprechen. Anschließend die neuen Bestellungen abarbeiten und in den Versand geben. Bitte was? Aber ja! Fünf Studierende aus Potsdam und Heidelberg haben sich zusammengetan und ein eigenes Modelabel gegründet: „SÆX“. Matthias Zimmermann sprach mit ihnen über den Weg von der Idee bis zum ersten Shirt und über das, was danach kommt.

SÆX, was ist das?

SÆX ist nicht nur ein Modelabel, sondern auch eine Bewegung. Eine Bewegung, die kreative Menschen vereint, die das Ziel haben, eine nachhaltige Modewelt zu schaffen. SÆX möchte mit nachhaltiger und langlebiger Mode möchte auf der einen Seite eine Alternative zu Fast-Fashion bilden, auf der anderen Seite mit kreativem, neuem Style punkten.

Warum braucht die Welt noch ein Modelabel?

Wirklich nachhaltige Mode, d.h. von lokaler Textilverarbeitung bis zu möglichst klimaneutralem Versand, setzt Nachhaltigkeit meist als oberste Priorität und richtet sich dementsprechend auch in designtechnischen Fragen – beispielsweise der T-Shirt-Farbe oder dem Druck – danach. Wir wollen das Konzept umdrehen: Nachhaltigkeit ist unsere Basis, sie soll unterschwellig, aber selbstverständlich in alle Produktionsentscheidungen einfließen, aber im Vordergrund stehen moderner Stil und Passion für Mode.

Warum braucht sie dieses?

SÆX Fashion wünscht sich für die Zukunft des Modemarktes, dass Nachhaltigkeit nichts Besonderes mehr ist, sondern Alltag. Die Brand steht für ein diese zukunftsfähige Konzept und gleichzeitig Stil, der deine Persönlichkeit bestmöglich unterstreicht. Jeder, der sich das für die Zukunft wünscht, kann mit SÆX einen Beitrag dazu leisten. Wir arbeiten daran, die Brand mehr als Movement zu sehen, bei dem sich jeder/jede beteiligen kann. Wir wollen nicht im Kreis der fünf Gründerinnen und Gründer bleiben, sondern neue Ideen von neuen Menschen miteinbeziehen.

Was macht ihr anders als andere?

Lokale Produktionswege und Liebe zum Design, das kennt man von vielen neuen Brands. Wir sind allerdings noch einen Schritt weitergegangen und haben uns dazu entschieden, unsere selbstdesignten Motive auch selbst auf das Shirt zu bringen. Alle Klamotten – oder Artpieces, wie wir sie gern nennen –, werden im Gartenhaus in Potsdam per Hand bedruckt. Das führt natürlich dazu, dass jedes Stück auf eine gewisse Art unique ist. Wir verwenden dazu das Siebdruckverfahren, die qualitativ hochwertigste Textilveredelung.
Bei uns steht nicht Profitmaximierung im Vordergrund. Wir möchten einerseits einen Beitrag zur Gesellschaft und für die Zukunft leisten, andererseits unsere Kreativität ausdrücken und neue Aufgaben kennenlernen, uns ihnen stellen und daran wachsen.

Wer seid ihr – die Macher von SÆX?

Wir – Lissi, Simon, Moritz, Vivien und Elias – sind ein Team aus fünf Studierenden der Uni Potsdam, dem Hasso-Plattner-Institut und der Universität Heidelberg. Jeder von uns geht einem anderen Studium nach, hat andere Leidenschaften und bringt verschiedene Perspektiven und Ideen mit. Aufgrund dieser Unterschiede werden die meisten unserer unternehmensbezogenen und kreativen Entscheidungen sehr kontrovers und intensiv diskutiert. Mit SÆX Fashion haben wir eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt.

Was hat es mit dem Namen auf sich?

In erster Linie ist unser Name sehr provokativ und hat durch den zumindest im deutschen Sprachgebrauch recht unüblichen Æ-Character auch noch einen ästhetisch anspruchsvollen Eye-Catcher. Das führt dazu, dass unser Name im Gedächtnis der Menschen bleibt, was ja genau das ist, was man als neue Brand erreichen will. Zusätzlich zaubert unser Name jedem, der ihn hört oder ausspricht, ein großes Grinsen ins Gesicht. Für uns steht der Name für sexy, selbstbewusste und authentische Kleidung und soll neben dem Kennzeichnen der Brand auch das Lebensgefühl beschreiben, das unsere Kleidung vermittelt.

Wie „macht“ man eigentlich ein Modelabel?

Für die Gründung eines Modelabels gibt es wahrscheinlich kein Erfolgsrezept. Bei uns kam erst die Ideenfindung. Wir hatten zu viel im Kopf und zu viele verrückte Konzepte und Ideen, sodass wir uns erstmal einigen mussten. Danach kamen die weiteren Schritte, d.h. Anmeldung eines Unternehmens, die Suche nach passenden Klamotten und Produktionsmethoden. Und erst danach haben wir uns mit Notwendigkeiten wie Finanzplan, Release-Plänen und Marketingstrategie auseinandergesetzt. Das ist wahrscheinlich nicht der übliche Weg, aber bei uns standen schon immer Leidenschaft, Kreativität und Lust auf Neues im Vordergrund. Nach dem Motto „Einfach mal machen“ haben wir es letztendlich geschafft, mit einem Startkapital von 2.000 Euro ein eigenes Modelabel zu gründen!

Was kann ich schon kaufen?

Wir haben vor kurzem unsere erste Kollektion „Uraufführung“ released. Die beinhaltet fünf verschiedene Shirts und zwei verschiedene Hoodies. Alle Artikel findet man auf unserer Website: www.saex-fashion.com.

Und wo?

Zur Zeit sind wir nur im Online-Handel vertreten. Für die Zukunft ist geplant, Messen und kleinere Veranstaltungen in Deutschland in Augenschein zu nehmen und dort unsere Klamotten auch persönlich und vor Ort zu verkaufen.

Wo hakt es?

Unsere zwei größten Probleme sind sowohl Zeit als auch Entfernung. Da die meisten von uns schon tief im Studium stecken und andere gerade anfangen, wir alle privat viele Hobbys und Interessen haben und nebenbei arbeiten, ist es oft schwierig, Termine für Meetings zu finden. Da wir an unterschiedlichen Orten studieren waren wir von Anfang an eine Remote Company. Bis jetzt haben wir das aber ganz gut gemeistert.

Was kommt als nächstes?

Aktuell beschäftigen wir uns mit unserer Marketingkampagne für die erste Kollektion und arbeiten an neuen Ideen, um auf Instagram, YouTube und anderen Plattformen einen besseren Blick in die Brand zu geben. Wir haben die erste Kollektion bewusst sehr einfach gehalten, um die Prozesse im Modemarkt zu verstehen, deren Machbarkeit zu evaluieren und Hürden und Schwierigkeiten zu erkennen. Aufbauend auf der gewonnenen Erfahrung wollen wir in Zukunft deutlich experimenteller werden. Dazu gehören ausgefallenere Designs, mehr Farben oder eigene Textilschnittmuster. Die Visionen sind da und wir werden diese Schritt für Schritt in die Tat umsetzen!

Im Internet:
https://saex-fashion.com/

Auf Instagram:
https://www.instagram.com/saex.fashion/

 

Dieser Text erschien im Universitätsmagazin Portal - Zwei 2020 „Digitalisierung“ (PDF).

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Online-Redaktion

Sabine Schwarz