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Forum Religionen im Kontext feierlich eröffnet

Bei der Eröffnung des Forums Religionen im Kontext. Foto: Karla Fritze.
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Bei der Eröffnung des Forums Religionen im Kontext. Foto: Karla Fritze.

Den interreligiösen Diskursen in Wissenschaft und Gesellschaft widmet sich das Forum Religionen im Kontext (FRK), das die Universität Potsdam am 15. Juni im Auditorium maximum  am Neuen Palais feierlich eröffnete. Als eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung wird das FRK die Forschungen an der Universität zu religiösen Fragen bündeln und den gesellschaftlichen Dialog über Religionen fördern.

„Bezugspunkte zwischen Religionen oder zwischen religiösen und säkularen Kontexten in der Gesellschaft bestehen in beinahe allen Potsdamer Fachdisziplinen“, erklärt die Geschäftsführerin des FRK, Prof. Dr. Kathy Ehrensperger. Im Forum werden diese verschiedenen religionsbezogenen Forschungen und Aktivitäten zusammenkommen. So sind die Philosophische, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Juristische Fakultät an der neuen Einrichtung beteiligt. Auch mit dem „Centre for Citizenship, Social Pluralism and Religious Diversity“ an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät bestehen Verbindungen. „Mit der Jüdischen Theologie und der Lehrerausbildung für Lebensgestaltung, Ethik, Religionskunde ist Potsdam im Hochschulvergleich bereits einmalig“, sagt der Vorsitzende des FRK, Prof. Dr. Johann Hafner. „Das Forum ergänzt die Universität nun um eine weitere Besonderheit.“

Den gesellschaftlichen Diskurs fördern

Über die wissenschaftliche Arbeit hinaus soll das FRK als Ansprechpartner für politische, kulturelle und zivilgesellschaftliche Akteure sowie für konfessionsgebundene Gemeinschaften fungieren. „Der gesellschaftliche Diskurs ist umso wichtiger, als einerseits das Interesse an Religion und religiöse Heterogenität zunehmen, andererseits Religiosität vor allem in Ostdeutschland zurückgeht“, sagt Hafner. So wurden bereits Kontakte zu den von der Stadt Potsdam und dem Land Brandenburg organisierten Religionsdialogen aufgenommen. Auch das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg (ZJS) wird personell eng vernetzt sein. Geplant ist außerdem die Zusammenarbeit mit dem in Potsdam ansässigen Projekt „Corpus Coranicum“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), mit dem derzeit in Berlin entstehenden interreligiösen Gebetshaus „House of One“ sowie den Berliner Hochschulen, insbesondere im Kontext des in Gründung befindlichen Instituts für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Angelika Neuwirth wird zur Senior Fellow ernannt

Anlässlich der Eröffnung wurde die Rolle der Wissenschaftlerin Angelika Neuwirth von der Freien Universität Berlin im Dialog zwischen Islam, Judentum und Christentum durch ihre Ernennung zur Senior Fellow des Forums Religionen im Kontext gewürdigt. Die Wissenschaftlerin genieße höchste internationale Reputation und trage aktiv zum Dialog zwischen Islam, Judentum und Christentum bei. Angelika Neuwirth hatte über mehrere Jahre eine Professur für Arabistik an der Freien Universität Berlin inne und wirkte auch an zentralen Orten des östlichen Mittelmeerraumes; als Ko-Direktorin des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin sowie gegenwärtig als Leiterin des Forschungsvorhabens Corpus Coranicum. Zu ihrem wissenschaftlichen Werk gehören grundlegende Beiträge zum Koran und zur Koranexegese, die Analyse moderner arabischer Literatur der Levante und die Erforschung der palästinischen Dichtung und der Literatur des israelisch-palästinensischen Konflikts.
Angelika Neuwirth wurde durch zahlreiche Auszeichnungen geehrt. Es ist besondere eine Ehre , dass sie als Senior Fellow dem Forum beratend zur Seite stehen wird.    

G20 Interfaith Summit

Die feierliche Eröffnung des Forums fügte sich ein in den diesjährigen G20 Interfaith Summit, der vom 15. bis 17. Juni auf dem Campus Am Neuen Palais stattfand. Unter dem Titel „Religion, Sustainable Development, and the Refugee Crisis“ beleuchteten Politiker, Wissenschaftler und Juristen interreligiöse und interkulturelle Fragen in ihren globalen Zusammenhängen. Die Flüchtlingskrise, religiöser Extremismus sowie die ökologische Nachhaltigkeit wirtschaftlicher Systeme standen  thematisch im Vordergrund. Wesentliches Ziel war es, Empfehlungen für das bevorstehende Treffen der G20-Staaten Anfang Juli in Hamburg zu erarbeiten.

Weitere Informationen im Internet: www.uni-potsdam.de/forum-religionen-im-kontext

Text: Ehrensperger/Horn-Conrad
Online gestellt: Matthias Zimmermann
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde