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Hasso-Plattner-Institut wird Fakultät – Erste privat finanzierte Fakultät einer öffentlichen Universität

Christoph Meinel, Direktor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts, Wissenschaftsministerin Martina Münch und Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, präsentieren den Kooperationsvertrag, die Grundlage der neuen Digital Engineering Fakultät der Universität Potsdam. Foto: Karla Fritze.
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Christoph Meinel, Direktor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts, Wissenschaftsministerin Martina Münch und Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, präsentieren den Kooperationsvertrag, die Grundlage der neuen Digital Engineering Fakultät der Universität Potsdam. Foto: Karla Fritze.

Wissenschaftsministerin Martina Münch hat heute gemeinsam mit Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, und Christoph Meinel, Direktor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts, die erste privat finanzierte Fakultät einer öffentlichen Universität in Deutschland vorgestellt. Das Hasso-Plattner-Institut (HPI), bisher ein An-Institut der Universität Potsdam, ist seit dem 01. April 2017 die neue Digital Engineering Fakultät der Universität Potsdam. Damit erhält die Universität eine sechste Fakultät. Das Wissenschaftsministerium hat diesen Prozess fachlich begleitet und unterstützt.

Wissenschaftsministerin Martina Münch begrüßt die Verbindung von Universität Potsdam und Hasso-Plattner-Institut als zukunftsorientierte Kooperation zweier starker Partner. „Als international ausgerichtete, dynamische und in Forschung und Lehre hervorragend aufgestellte Hochschule zieht die Universität Potsdam Studierende und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an und stellt die Weichen für Themen und Technologien der Zukunft. Das Hasso-Plattner-Institut hat sich seit seiner Gründung zu einer der ersten Adressen in der Informatik weltweit entwickelt und belegt mit seinem Studienangebot regelmäßig Spitzenplätze bei Rankings. Beide Institutionen sind nicht nur international sichtbare Forschungseinrichtungen, sondern auch Motor für eine vielfältige und zukunftsfähige Wissensgesellschaft und eine dynamische Wirtschaftsentwicklung. Ich freue mich, dass die neue Fakultät mit dem Aufbau eines Digital Health-Studiengangs die Bemühungen des Landes beim Ausbau einer starken Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Gesundheitsbereich unterstützt. Damit ergeben sich auch neue Chancen für die Fachkräftesicherung und die medizinische und pflegerische Versorgung im Flächenland Brandenburg.“

Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, betont: „Die neue Fakultät ist eine in dieser Form einmalige öffentlich-private Partnerschaft, die Maßstäbe setzt! Aus dem bisherigen Hasso-Plattner-Institut, einem An-Institut der Universität, wird die neue Fakultät. Die Finanzierung der Fakultät übernimmt die Hasso Plattner Stiftung. Gleichwohl unterliegt die Fakultät den öffentlich-rechtlichen Regularien, die insbesondere die Freiheit von Forschung und Lehre auf lange Sicht garantieren. Dank des beispiellosen Engagements von Hasso Plattner wird die neue Fakultät mehr als 20 Professuren haben, zusätzlich zu den rund 20 existierenden informatiknahen Professuren in unseren anderen fünf Fakultäten. 40 IT-Professuren in Potsdam – damit sind wir im europäischen Vergleich hervorragend aufgestellt.“

Christoph Meinel, Direktor und Geschäftsführer des Hasso-Plattner-Instituts: „Ich bin dem Brandenburger Wissenschaftsministerium unter Ministerin Martina Münch und dem Präsidenten der Universität Potsdam, Oliver Günther, sehr dankbar, dass sie bereit waren, mit uns neue Wege zu gehen und die Gründung einer gemeinsamen Digital Engineering Fakultät zu ermöglichen. Wir schaffen mit der Erweiterung und der Fakultät den Rahmen dafür, neue Spitzenforscher in die Region zu holen. Das stärkt den Wissenschaftsstandort in diesen wichtigen Zukunftsthemen.“  

Die Fakultät Digital Engineering der Universität Potsdam wird von der Hasso Plattner Stiftung finanziert. Ziel ist die Weiterentwicklung des Hasso-Plattner-Instituts zu einem universitären Exzellenzcenter im Bereich des Digital Engineering. Im Zuge der Erweiterung sind neben dem Master in „IT-Systems Engineering“ vier neue Masterstudiengänge geplant: Digital Health, Smart Energy, CyberSecurity und Data Engineering. Insgesamt sollen bis zu 12 zusätzliche Professuren entstehen, mit der Berufung neuer Professoren soll in Kürze begonnen werden. Das zuerst neu entstehende Department für Digital Health wird in der August-Bebel-Straße untergebracht. Aktuell bestehen bereits 10 gemeinsame Berufungen der Universität Potsdam mit dem Hasso-Plattner-Institut, die die Basis für die neue Fakultät bilden.

Die 1990 gegründete Universität Potsdam ist Brandenburgs größte Hochschule mit drei Standorten, 238 Professoren, rund 20.000 Studierenden und 70 geistes-, gesellschafts- und naturwissenschaftlichen Studiengängen. Eine besondere Stärke der Universität liegt in der Vernetzung mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region: 85 gemeinsame Professuren belegen die engen Kooperationsbeziehungen. Innovative Studiengänge wie Inklusionspädagogik, Patholinguistik oder auch Jüdische Theologie erweitern das Profil.

Das Hasso-Plattner-Institut wurde 1998 von SAP-Gründer Hasso Plattner als Public-Private-Partnership-Projekt mit dem Land Brandenburg gegründet. Das Land Brandenburg stellte die Flächen in Potsdam-Babelsberg zur Verfügung, die Errichtung der Institutsbauten wurde mit Mitteln von Hasso Plattner und der Europäischen Union finanziert. Der Betrieb wird über eine Stiftung von Hasso Plattner finanziert. Seit 1999 ist das HPI ein An-Institut der Universität Potsdam. Am HPI studieren rund 450 Studierende im Bachelor- oder Master-Studiengang IT-Systems Engineering. Seit 2007 können Studierende zudem an der HPI School of Design Thinking ein interdisziplinäres Zusatzstudium aufnehmen. Im 2005 gegründeten interdisziplinären Forschungskolleg HPI Research School widmen sich Nachwuchswissenschaftler eigenen Forschungsprojekten. Derzeit sind am Hasso-Plattner-Institut 11 Professoren und rund 50 wissenschaftliche Mitarbeiter tätig.

Text: Stephan Breiding 
Online gestellt: Daniela Großmann
Kontakt zur Onlineredaktion: onlineredaktionuni-potsdamde