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„Zehn Fragen für ein Buch“ – Spurensuche am Neuen Palais

Gruppenfoto von 5 Frauen und einem Mann auf den Treppen am Neuen Palais
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Stolze Herausgeberin mit den Autorinnen und Autoren am Neuen Palais. Foto: Karla Fitze.

„Zehn Fragen für ein Buch“ – gestellt an Brunhilde Wehinger, Herausgeberin von „Spurensuche Am Neuen Palais. Sechs mörderische Geschichten“ / Steven Dewart, Stefanie Börnicke, Friederike Weimar, Simone Weilandt, Martin Thormann, Paula-Sophie Brink. Universitätsverlag Potsdam, 2016.

Was steht in Ihrem Buch - in drei Sätzen?

Sechs kurze Krimis aus der Feder von sechs jungen Autorinnen und Autoren über rätselhafte Verbrechen an unverwechselbaren Tatorten (z.B. Potsdam-Sanssouci) und eigenwillige Ermittler/-innen, die für Aufklärung sorgen. Unterhaltsam und spannend erzählt. In meinem Nachwort geht es um Form und Funktion des Kriminalromans sowie um die Frage nach dem Faszinosum dieser weltweit erfolgreichsten literarischen Gattung der Moderne. 

Hat Ihr Buch eine Geschichte? (Wie ist es entstanden: aus einer Tagung, einem Projekt, einer Dissertation?) 

Ja! "Spurensuche Am Neuen Palais" entstand im Rahmen eines kulturwissenschaftlichen BA-Seminars zu "Theorie und Geschichte des Kriminalromans", das ich am Institut für Künste und Medien angeboten hatte. Nach der Erörterung der Gattungstheorie, der Analyse ausgewählter Krimi-Klassiker und der Diskussion darüber, was einen guten Krimi ausmacht, stellte ich die Frage, wer sich zutraue, selbst einen Krimi zu schreiben. Das Interesse auf studentischer Seite war so erfreulich, dass das Buchprojekt peu à peu Gestalt annahm.

Was macht Ihr Buch zum Unikat?

Die sechs Erzählungen "Waage und Schwert", "Kern der Dinge", "Der Wunderbaum", "Zurück Am Neuen Palais", "Der Florist" und "Verspielt" finden Sie nur in "Spurensuche Am Neuen Palais".

Sie veröffentlichen im Universitätsverlag Potsdam - und damit open access. Warum?

Wir wollten ein ansprechendes, handliches Taschenbuch zu einem für Studierende erschwinglichen Verkaufspreis herausbringen, und zwar in einem Potsdamer Verlag. Zuerst haben wir beim Universitätsverlag angefragt und erhielten prompt eine Zusage. Das hat uns sehr gefreut. Denn so konnten wir auch unsere Verbundenheit mit der Universität Potsdam, an welcher der Band ja entstanden ist, zum Ausdruck bringen. Dass es zugleich eine Veröffentlichung mit open access wurde, das finden die Autorinnen und Autoren besonders gut. 

Wer sollte Ihr Buch lesen?

Krimifans und alle, die es werden wollen.

Welchen Ort empfehlen Sie Ihren Leserinnen und Lesern für die Lektüre?

Die Bahn, Park Sanssouci, Flughäfen, ein schattiges Plätzchen unter Palmen oder Eichen.

Was lesen Sie selbst?

Als Literaturwissenschaftlerin bin ich in der glücklichen Lage, dass Lesen im Mittelpunkt meiner Arbeit steht. Ich lese die großen literarischen Werke der Neuzeit, vor allem französisch- und deutschsprachige, ich lese literarische Neuerscheinungen (selbstverständlich auch Krimis) und ich erforsche die Wirkungsmöglichkeiten, Entstehungs- und Rezeptionsgeschichten der Literaturen. Das heißt zugleich: Ich lese literatur- und kulturwissenschaftliche Forschungsbeiträge, zwischendurch allerdings auch unzählige Texte aus studentischer Feder ...

Was hat am Entstehungsprozess Spaß gemacht - und was eher nicht?

Es war spannend mitzuverfolgen, wie aus der ersten Fassung der Manuskripte (sozusagen ohne Punkt und Komma) in vielen Schritten allmählich die druckreife Version entstand, wie plötzlich der Titel "Spurensuche Am Neuen Palais" da war, wie der von Stefanie Börnicke gestaltete Umschlagsentwurf sogleich allen gefiel und schließlich das Layout realisiert werden konnte. Die Mühen der Ebene, die es auch gab, waren schon vergessen, als ich das Buch in der Hand hatte und noch die Druckerschwärze riechen konnte. Herrlich.

Wenn Sie könnten: Würden Sie sich für das Buch einen Preis verleihen - und wenn ja, welchen?

Vielleicht könnten Sie einen neuen Preis ausloben: z.B. "Bester studentischer Beitrag zum 25-jährigen Jubiläum der Universität Potsdam" (Kategorie: Unterhaltungsliteratur). Ich würde die Autorinnen und Autoren der "Spurensuche Am Neuen Palais" unverzüglich vorschlagen.

Und nun noch drei Sätze zu Ihnen ...

Mit diesem Buchprojekt wollte ich den Studierenden im Fach Kulturwissenschaft am konkreten Beispiel vermitteln, wie ein Buch entsteht, und deutlich machen, wie viele sorgfältig auszuführende Arbeitsschritte in diesem Entstehungsprozess nötig sind, damit das Manuskript zu den Leserinnen und Lesern gelangt. Dabei ging es mir auch um die Wertschätzung des Buches als kulturellem Gut. Dies betrifft ja nicht allein den literarischen Text, sondern das gesamte "Produkt", das wir in Händen halten, wenn wir ein Buch lesen. Je unverwechselbarer es gestaltet ist, desto größer die Chance, etwas von der hart umkämpften Aufmerksamkeit auf dem Buchmarkt zu erlangen. 

"Zehn Fragen für ein Buch" öffnet die Tür zum Potsdamer Universitätsverlag und stellt regelmäßig Neuerscheinungen vor. "Spurensuche Am Neuen Palais" ist hier (https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/index/index/docId/8369) online verfügbar. Weitere Neuerscheinungen aus dem Universitätsverlag hier (http://verlag.ub.uni-potsdam.de/aktuell.php).

Text: Jana Scholz
Online gestellt: Agnetha Lang
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde

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