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Löwenschwanz und Jadewein – Studierende erforschen seltene Blühereignisse im Botanischen Garten

Studentin Babette Pohlmann untersucht den Blütennektar der Löwenschwanz-Agave. Foto: Dr. Michael Burkart
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Studentin Babette Pohlmann untersucht den Blütennektar der Löwenschwanz-Agave. Foto: Dr. Michael Burkart

Die Löwenschwanz-Agave (Agave kerchovei) im Kakteen- und Sukkulentenhaus, die seit Weihnachten ihren Blütenstand zügig in die Höhe geschoben hat, ist nun in die Blühphase eingetreten. Der Blütenstand hat ungefähr 10 Zentimeter unterhalb des Gewächshausfirsts bei reichlich 5,60 Metern vom Boden das Höhenwachstum eingestellt. „Als ob die Agave gewusst hätte: hier geht’s nicht mehr weiter“, sagt der Kustos des Botanischen Gartens, Dr. Michael Burkart. Die gigantische Ähre erblüht nun in düsterem Kupferrot von unten nach oben. Die geöffneten Antheren bringen noch einen gelben Farbakzent hinein. „Der Anblick ist spektakulär“, schwärmt Michael Burkart.
Studierende der Geoökologie nutzen die Chance und untersuchen die blühende Pflanze für ihre Bachelorarbeiten: Maximilian Semler beschäftigt sich mit der Selbst- und Fremdbestäubung sowie der möglichen Kreuzung unterschiedlicher Agavenarten. Sophie  Luise Grimm untersucht das Wachstum des Blütenstandes und die Blütenentwicklung über die Zeit. Babette Pohlmann studiert den Blütennektar, die produzierte Menge und die Zeiten der Produktion sowie Zuckergehalt und -zusammensetzung.
In der vorlesungsfreien Zeit absolvieren sie im Botanischen Garten ein Forschungspraktikum.  Während dessen haben sie Gelegenheit, ein weiteres besonderes Blühereignis mitzuerleben: Im Victoriahaus entfaltet erstmalig in Potsdam  der Jadewein (Strongylodon macrobotrys) seine türkisfarbene Blüte – ein im Pflanzenreich sehr seltener Farbton. Die Art ist auf den Philippinen heimisch.
Ein Besuch des Botanischen Gartens lohnt sich derzeit also ganz besonders, nicht zuletzt wegen der Azaleen und Kamelien, die in voller Blüte stehen. Noch bis zum 12. April 2015 ist die ausgestellte Pflanzenpracht in Rot, Weiß, Violett und Rosa zu genießen.

Text: Dr. Michael Burkart, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Potsdam
Online gestellt: Silvana Seppä
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdam.de

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