Zum Hauptinhalt springen

Wissenschaftspartner im südlichen Afrika

Die Universität Potsdam vereinbarte engere Zusammenarbeit mit Wissenschaftspartnern in Südafrika und Namibia

Veranstaltungsteilnehmer und Mitorganisator Prof. Dr. Florian Schweigert (2.v.r.), Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Demske (3.v.r.), Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. (5.v.r.), Foto: Ina Ott
Foto :
Veranstaltungsteilnehmer und Mitorganisator Prof. Dr. Florian Schweigert (2.v.r.), Vizepräsidentin Prof. Dr. Ulrike Demske (3.v.r.), Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. (5.v.r.), Foto: Ina Ott

Die Universität Potsdam wird immer internationaler. Ausdruck dafür ist unter anderem die wachsende Zahl von ausländischen Studierenden und Wissenschaftlern, die im Zuge des sich intensivierenden Austausches an der Hochschule studieren oder forschen. Im Februar sondierten Uni-Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D., und die Vizepräsidentin für Internationales, Alumni und Fundraising, Prof. Dr. Ulrike Demske, Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Hochschulen in Namibia und Südafrika. 

Die Kooperation mit Universitäten des südlichen Afrikas rückt seit geraumer Zeit enger in den Blickpunkt der Internationalisierung der Universität Potsdam. Die Hochschule strebt den Ausbau und die Verstetigung der akademischen Kontakte in die Region an. Präsident Oliver Günther hatte bei seiner Rückkehr aus Afrika viele positive Eindrücke im Gepäck: „Bei jedem meiner Besuche im südlichen Afrika bin ich aufs Neue davon beeindruckt, wie gut sich die Region entwickelt, allen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und auch klimatischen Widrigkeiten zum Trotz“, sagte er.

An insgesamt sechs Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen der Region führte die Potsdamer das Reiseprogramm. Erste Station war die University of Namibia (UNAM) in Windhoek. Hier wurde die internationale Summer School „Nutrition and Pharmaceutical Sciences“ feierlich eröffnet. Vorbereitet und organisiert wurde diese durch den Potsdamer Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Florian J. Schweigert und durch Prof. Dr. Peter Nyarang’o von der School of Medicine der University of Namibia. Im Mittelpunkt der Summer School standen die Probleme der Mangel- und Fehlernährung und die damit verbundenen Herausforderungen für die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern. In Windhoek unterzeichneten Präsident Günther darüber hinaus Partnerschaftserklärungen mit der UNAM und dem Polytechnic of Namibia, das demnächst Namibia University of Science and Technology heißt. „Wir arbeiten seit einiger Zeit mit beiden namibischen Hochschulen in Projekten gut zusammen, und so war es nur folgerichtig dass wir nun Kooperationsverträge abschließen konnten“, so Präsident  Günther. Mit den Besuchen verbinde sich die Überzeugung, dass sich die Kooperationsbeziehungen auch weiterhin positiv entwickelten. Im Fokus  des wissenschaftlichen Austausches zwischen Potsdam und Windhoek stehen die Ernährungswissenschaften.

Mit der University of Pretoria in Südafrika soll künftig auf dem Gebiet der Philologien und der Politikwissenschaften enger zusammengearbeitet werden. Darüber hinaus strebt die Universität mit der North-West University im südafrikanischen Potchefstroom eine intensivere Kooperation in der Geo- und Vegetationsökologie sowie in der Linguistik an. Bei einem Besuch der Stellenbosch University in Kapstadt vereinbarte die Delegation,  ein gemeinsames Studienprogramm der Wirtschaftsinformatik zum „Process Management in Public and Private Organizations“ zu entwickeln.

Während der insgesamt achttägigen Reise wurden zahlreiche für eine Zusammenarbeit passende Forschungsprofile identifiziert. Die Hochschulvertreter der drei Länder loteten auch gemeinsame Interessen in den Internationalisierungsstrategien aus. 

Südafrikas Regierung fördert viele Forschungsbereiche, die für die Universität Potsdam von besonderem Interesse sind. Dazu zählen die Bio- und Gesundheitswissenschaften, der Klimawandel sowie die Human- und Sozialwissenschaften. Das Land gewinnt für die deutsch-afrikanischen Hochschul- und Forschungskooperationen zunehmend an Bedeutung. Seit dem Ende der Apartheid hat sich die Zahl der Studierenden spürbar erhöht – Bildung gilt als Schlüssel zur Chancengleichheit. Während bislang noch vergleichsweise wenige südafrikanische Studierende an deutschen Universitäten studieren, ist das Interesse von Hochschullehrern und Forschern an einem wissenschaftlichen Austausch bereits stark ausgeprägt.  

Text: Petra Görlich, Bearbeitung: Julia Schwaibold