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Das Ende einer extremen Reise, 18. September 2013 (Teil 16)

Geowissenschaftliche Forschungsreise in den Himalaya von Potsdamer Doktoranden erfolgreich beendet

Ein Schlammmurenkegel, der den Pin-Fluss zu einem See aufstaut. Im Vordergrund sieht man Salzausfällungen. Foto: F. Hanf
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Ein Schlammmurenkegel, der den Pin-Fluss zu einem See aufstaut. Im Vordergrund sieht man Salzausfällungen. Foto: F. Hanf

Die Reise führte die Expeditionsteilnehmer von den südlichsten Hügelketten nahe der Stadt Chandigarh tief hinein in den Himalaya bis auf über 4.000 Meter Höhe. Dabei studierten sie die Entstehung und Gestalt der verschiedensten Landschaftsformen – von den Terrassenformationen im Süden bis zu den glazialen Hochgebirgslandschaften. Besondere Stationen waren u.a. die „South Tibetan Detachment Zone“, eine der bedeutendsten tektonischen Störungszonen im Himalaya, der über 1.000 Meter aus dem Umland herausragende Leo-Pargil-Dom, die Gletscherwelt des Chandra-Tals sowie ein über 10.000 Jahre alter ehemaliger See im Rupa-Tal. An diesen und anderen Stationen der Forschungsreise wurden Gesteinsproben gesammelt, Entwicklungsgeschichte der verschiedenen Landschaftsformen weiter zu untersuchen.

Während der Reise passierte die Gruppe auch mehrere Gebiete, die in den vergangenen Jahren besonders stark von Erdrutschen, Steinschlägen und extremen Monsunregen betroffen waren. Die Auswertung der Daten und Proben, die während der Expedition gesammelt wurden, sollen nicht zuletzt dabei helfen, die Klimageschichte der bereisten Region besser zu verstehen und auch vor dem möglichen Auftreten von Naturgefahren warnen zu können.

Die Verknüpfung von Geowissenschaften und Klimaforschung bildet einen wichtigen Schwerpunkt am Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam. Das Feld reicht von der allgemeinen Hydrologie und Klimatologie (Prof. Dr. Axel Bronstert) über die Paläoklimadynamik (apl. Prof. Dr. Martin H. Trauth) bis hin zur expliziten Naturgefahren- (Prof. Oliver Korup, Ph.D.) und Naturrisikenforschung (Prof. Dr. Annegret Thieken). Im Forschungsverbund „Forschungs- und Technologieverbund zu Naturgefahren, Klimawandel und Nachhaltigkeit“ (PROGRESS) kooperieren die Naturwissenschaftler zudem mit anderen Potsdamer Forschungseinrichtungen verschiedenster Fachrichtungen. Einen ersten Einblick in die Arbeit einiger Potsdamer Erd- und Umweltwissenschaftler gibt es im Forschungsmagazin der Universität Potsdam „Portal Wissen“. Die Texte finden Sie hier.

Hintergrund
Bereits seit 2006 fördert die Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Universität Potsdam ein erdwissenschaftliches Graduiertenkolleg, in dem das Zusammenspiel von Tektonik, Klima und Biosphäre in der afrikanisch-asiatischen Monsunregion erforscht wird. Aus diesem gingen bisher 16 erfolgreiche Dissertationen hervor, die von der wissenschaftlichen Gemeinschaft mit großem Interesse aufgenommen wurden. Derzeit arbeiten 15 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Kolleg. Mit je unterschiedlicher fachlicher Perspektive konzentrieren sie ihre Forschungen auf die indisch-asiatische Kollisionszone und das ostafrikanische Riftsystem. Beide zeichnen sich durch anhaltende tektonische Prozesse und die Ausbildung markanter Reliefunterschiede während der Erdneuzeit, dem Känozoikum, aus. Zudem sind sie stark beeinflusst durch den afrikanisch-asiatischen Monsun, der auf den jährlichen bis geologischen Zeitskalen höchst variabel ist. Beide Regionen spielen eine entscheidende Rolle für das globale Klima. Die Forschungsarbeiten des Kollegs sind deshalb auch für die Beantwortung aktueller Klimafragen bedeutsam.

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Hinweis: Alle Veröffentlichungen aus dem Online-Tagebuch müssen durch das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Universität Potsdam freigegeben werden.

Kontakt: Dr. Henry Wichura und Dr. Rasmus Thiede
Koordinatoren des Graduiertenkollegs „Interactions between Tectonics, Climate and the Biosphere in the African-Asian Monsoonal Region“
Universität Potsdam
Institut für Erd- und Umweltwissenschaften
E-Mail: graduateschoolgeo.uni-potsdamde

Text: Dr. Henry Wichura und Dr. Rasmus Thiede
Online gestellt: Agnes Bressa
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde

Veröffentlicht

Online-Redaktion

Agnes Bressa