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Preise für Jahrgangsbeste an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät

Medieninformation 26-06-2025 / Nr. 064

Am 26. Juni 2025 fanden im Anschluss an die zentrale Abschlussfeier der Universität Potsdam auf dem Campus Am Neuen Palais die Preisverleihungen der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät für besondere Leistungen in Studium und Lehre statt. Die Fakultät vergab den Michelson-Preis für die beste Promotion, den Jacob-Jacobi-Preis für den besten Studienabschluss und den Leopold-von-Buch-Preis für den besten Bachelorabschluss im akademischen Jahr 2024/25 sowie zwei Preise für herausragende Lehre.

Der Michelson-Preis des Jahres 2024 ging an Dr. Daniel Pauli. Der nach dem Physik-Nobelpreisträger Albert Abraham Michelson benannte Preis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert und wird mit Unterstützung der UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt.

Der Astrophysiker Daniel Pauli hat seine Doktorarbeit über Doppelsternsysteme in der Galaxie Kleine Magellansche Wolke mit summa cum laude abgeschlossen. Mithilfe von Sternentwicklungsmodellen schlägt er eine Brücke zwischen beobachtender und theoretischer stellarer Astrophysik. Dazu nutzt er hochspezialisierte Computercodes, die er mit großer Expertise weiterentwickelt. Seine mehr als 20 begutachteten Publikationen, davon drei als Hauptautor, liefern wichtige Beiträge zum Fachgebiet und stellen etablierte Ansichten infrage. In einem sehr jungen akademischen Alter ist Daniel Pauli bereits ein vielseitiger, unabhängiger Wissenschaftler mit Führungspotenzial. Inzwischen forscht er mit einem Postdoc-Stipendium an der KU Leuven (Belgien) in einer der weltweit stärksten Gruppen der Astrophysik von Sternen.

Den Jacob-Jacobi-Preis erhielten Lisa Friedmann und Hans Reimann. Der mit insgesamt 500 Euro dotierte Jacob-Jacobi-Preis ist nach dem in Potsdam geborenen Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi benannt und wird vom Leibniz-Kolleg Potsdam finanziert.

Lisa Friedmann hat ihr Studium der Biochemie und Molekularbiologie mit Auszeichnung bestanden. In ihrer Abschlussarbeit beschäftigte sie sich mit einem innovativen biotechnologischen Ansatz zur Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz – eine der größten globalen Gesundheitsbedrohungen unserer Zeit. Sie charakterisierte ein Enzym, das zur Dekontamination von Antibiotika-belastetem Abfallmaterial, insbesondere in der Milchwirtschaft, verwendet werden kann. Ihre anwendungsbezogene und gesellschaftlich relevante Arbeit entstand in Kooperation mit einer Firma und zielt auf die konkrete Umsetzung einer biotechnologischen Lösung für die Praxis. Seit September 2024 promoviert Frau Friedmann an der Goethe-Universität Frankfurt.

In seiner mit 1,0 bewerteten Masterarbeit am Institut für Mathematik untersuchte Hans Reimann, wie Algorithmen der Datenassimilation robust gegenüber statistischen Fehlern gemacht werden können, die sowohl in der Datenerhebung als auch in der Modellierung entstehen. Weichen mathematische Annahmen über zufällige Prozesse stark von der Realität ab, so bleiben die Auswirkungen mit den von ihm entwickelten Methoden weiterhin kontrollierbar. Anwendungsbeispiele seiner Forschung sind die verlässliche Fehlererkennung in Kernkraftwerken oder die Sicherheit in der Navigation beim autonomen Fahren. Während seines Studiums engagierte sich Herr Reimann außerdem in diversen hochschulpolitischen Gremien der Universität Potsdam.

Mit dem Leopold-von-Buch-Preis wurden Leonie Schwarzbach und Pauleo Nimtz ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 300 Euro dotiert und wird mit Unterstützung der UP Transfer GmbH ausgelobt. Der Namensgeber stammt aus der Uckermark und gilt als einer der ersten geologischen Feldforscher.

Pauleo Nimtz hat das Bachelorstudium Physik mit Auszeichnung abgeschlossen. In seiner Abschlussarbeit wendete er innovative Methoden der statistischen Physik an, um die Dynamik politischer Regime zu untersuchen. Er konnte zeigen, dass politische Veränderungsprozesse grob in wahlgetriebene und nicht-wahlgetriebene Dynamiken unterteilt werden können, die statistisch trennbar sind. Darüber hinaus engagiert er sich in der Fachschaft der Studierenden sowie als Mitglied des Bundesvorstands in der jungen Deutschen Physikalischen Gesellschaft.

In ihrer mit 1,0 bewerteten Bachelorarbeit synthetisierte und charakterisierte Leonie Schwarzbach neue organische Moleküle, die unter Lichteinwirkung ihre Eigenschaften ändern. Für die Herstellung sogenannter Photosäuren, die sich durch Anregung mit Licht von einer schwachen in eine starke Säure verwandeln, wendete sie eigenständig spektroskopische und fortgeschrittene computergestützte Arbeitstechniken an. Frau Schwarzbach ist ehrenamtlich im Verein JungesChemieForum tätig und bekleidet die Position der Vize-Sprecherin der Regionalsektion Potsdam.

Die Fakultätspreise für herausragende Lehre erhielten PD Dr. Henning Bordihn und – posthum – Dr. Andreas Abraham. Beide wurden von den Studierenden der Fakultät mehrheitlich nominiert, die deren besonderes Engagement in der Lehre hervorheben:

Die Studierenden im Bachelor Informatik/Computational Science würdigen Henning Bordihn, der mit hohem Arbeitsaufwand ein komplettes Modul grundlegend neu strukturiert hat. Die Überarbeitung des Moduls ermögliche es ihnen, die theoretischen Inhalte anhand zahlreicher praxisnaher Beispiele besser zu verstehen und die Grundkenntnisse aus anderen Modulen aufzufrischen. Weiterhin schätzen sie seine zusätzlichen Angebote zur Klausurvorbereitung und die Kommunikation mit Herrn Bordihn auf Augenhöhe.

Die Lehramtsstudierenden der Biologie betonen, dass Andreas Abraham sie gezielt auf die Herausforderungen des Lehrerberufs vorbereitete und seine Lehre mit einer besonders praxisnahen und lehramtsbezogenen Ausrichtung kontinuierlich weiterentwickelte. Sie loben die offene und wertschätzende Lernatmosphäre in seinen Veranstaltungen, die er interaktiv gestaltete, um auch abstrakte Inhalte auf die Schulrealität zu übertragen. Darüber hinaus schätzen sie, dass er sich ausreichend Zeit für Fragen nahm und auf ihre Vorschläge einging.  

 

Abbildung: Preisträgerinnen und Preisträger 2025. Oben v.l.n.r: PD Dr. Henning Bordihn (Foto: Universität Potsdam), Leonie Schwarzbach (Foto: Tom Fielitz), Pauleo Nimtz (Foto: David Smolinski), Lisa Friedmann (Foto: privat). Unten v.l.n.r.: Dr. Daniel Pauli (Foto: Sandra Scholz), Dr. Andreas Abraham (Foto: privat), Hans Reimann (Foto: Gottfried Hastermann).

Kontakt:
Dr. Stefanie Mikulla, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Telefon: 0331 977-2964
E-Mail: stefanie.mikullauni-potsdamde

 

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