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Ausgezeichneter Wildpflanzenschutz – Berliner Naturschutzpreis für „Urbanität & Vielfalt“

Anlage eines Schaubeetes mit Wildpflanzen in der Kleingartenanlage Nordend in Berlin-Pankow
Blühende Pech-Nelken in der Anzucht auf dem Drachenberg am Botanischen Garten Potsdam
Foto : Gesa Domes
Anlage eines Schaubeetes mit Wildpflanzen in der Kleingartenanlage Nordend in Berlin-Pankow
Foto : Gesa Domes
Blühende Pech-Nelken in der Anzucht auf dem Drachenberg am Botanischen Garten Potsdam

Für die Erhaltung akut bedrohter heimischer Wildpflanzen ist das Verbundprojekt „Urbanität & Vielfalt“ mit dem diesjährigen Berliner Naturschutzpreis geehrt worden. „Mein Dank geht an über 30 Mitarbeitende und fast 1.300 Pflanzenpaten in der Region, die das wichtige Thema der Erhaltung biologischer Vielfalt so sehr in die Breite getragen haben “, sagt Dr. Michael Burkart, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Potsdam, der das auf Bürgerbeteiligung fußende Umweltprojekt leitet. Partner im Verbund sind das Späth-Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin, der Botanische Garten der Phillips-Universität Marburg und das Umweltzentrum Dresden e.V. „Diesem großen Team ist es zu verdanken, dass das Projekt so erfolgreich werden konnte. Denn Naturschutz braucht Kooperation. Und Engagement. Beides bringen Sie, die dieses Projekt tragen, mit!“, betonte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Sabine Riewenherm, in ihrer Laudatio. Mit dem Berliner Naturschutzpreis zeichnet die Stiftung Naturschutz Berlin alljährlich Menschen und Projekte aus, die sich in besonderem Maße für die Flora und Fauna in der deutschen Hauptstadt einsetzen.  

Mit dem 2016 gestarteten Projekt „Urbanität & Vielfalt“ konnten die Wildpopulationen von rund 80 heimischen Wildpflanzenarten, darunter der Ährige Ehrenpreis und der Acker-Goldstern, gestützt werden. Dazu wurden die gefährdeten Pflanzenarten im Botanischen Garten vorgezogen und, mit einer Anleitung versehen, an Privatleute zur Weiterkultur und Vermehrung ausgegeben. Die auf dem Balkon oder im eigenen Garten gepflegten Wildpflanzen, vor allem aber speziell dafür produzierte Jungpflanzen wurden später zurück in die Natur gebracht. Auch an der Pflege natürlicher Biotope konnten sich Bürgerinnen und Bürger, Kleingartenvereine und Schulklassen beteiligen. „Auf diese Weise wurden innerstädtische ,Archeflächen‘ zu Begegnungs- und Umweltbildungsorten“, sagt Michael Burkart.

Bis zum Projektende im Oktober werden etwa 16.000 Pflanzen an ca. 1.300 Patinnen und Paten herausgegeben worden sein. Weitere 40.000 Pflanzen sind für öffentliche Schaubeete im städtischen Raum, Gemeinschaftsflächen von Kleingartenanlagen und Schulen sowie bei Pflanzungen auf (halb)natürlichen Flächen ausgebracht worden. Im Mittel sind das pro Fläche ca. 750 Pflanzen, erklärt Projektmitarbeiter Jakob Schulz und nennt zwei Beispiele: Auf dem Firmengelände der Oberflächenwasseraufbereitung (OWA) in Berlin Tegel entstand ein völlig neues Habitat, während eine Streuobstwiese in Stahnsdorf ökologisch aufgewertet werden konnte. Inzwischen gibt der Botanische Garten an Bürgerinnen und Bürger auch entsprechendes Saatgut heraus.

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesumweltministerium, dem Bundesamt für Naturschutz, dem brandenburgischen Landesumweltamt, der Stadt Marburg und dem sächsischen Umweltministerium. Weitere Informationen: urbanitaetundvielfalt.de

Fotos: Anlage eines Schaubeetes mit Wildpflanzen in der Kleingartenanlage Nordend in Berlin-Pankow (Foto: Gesa Domes)
Blühende Pech-Nelken in der Anzucht auf dem Drachenberg am Botanischen Garten Potsdam (Foto: Gesa Domes)

Kontakt: Dr. Michael Burkart, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Potsdam
Telefon: 0331 977- 1936
E-Mail: mburkartuni-potsdamde
Internet: https://urbanitaetundvielfalt.de/ und https://www.uni-potsdam.de/de/botanischer-garten/

Medieninformation 26-08-2022 / Nr. 092