Zum Hauptinhalt springen

Gesundheitscampus stärkt Gesundheitsforschung und entwickelt neue Ansätze zur medizinischen Versorgung im Land

Ministerin Münch präsentiert gemeinsam mit den Präsidenten der Hochschulen und dem Sprecher eines geförderten Forschungsverbunds die Pläne für den weiteren Ausbau

Wissenschafts- und Forschungsministerin Martina Münch präsentiert gemeinsam mit Prof. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam, Prof. Jörg Steinbach, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Prof. Edmund Neugebauer, Dekan der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), sowie Prof. Johannes Albes, Chefarzt der Abteilung Herzchirurgie am Immanuel Klinikum Bernau, Professor für Kardiochirurgie an der MHB und Sprecher eines Forschungsverbundes im Gesundheitscampus, die weiteren Pläne zur Errichtung des Gesundheitscampus Brandenburg.

Wissenschafts- und Forschungsministerin Martina Münch: „Mit Hilfe des Gesundheitscampus soll künftig im Land Brandenburg unter anderem an Krankheiten geforscht werden, die im Alter gehäuft auftreten. Zudem wollen wir Modelle entwickeln, die es kranken Menschen ermöglichen, möglichst lange zu Hause zu leben und gut versorgt zu werden. Durch die Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Kliniken im Gesundheitscampus entsteht nicht nur ein in dieser Form einmaliges Netzwerk in Deutschland – es ergeben sich auch neue Chancen für die Fachkräftesicherung und die medizinische und pflegerische Versorgung im Flächenland Brandenburg sowie für die weitere Stärkung der Wissenschafts- und Forschungslandschaft im Gesundheitsbereich.“

Prof. Oliver Günther, Präsident der Universität Potsdam: „Mit der neuen gemeinsamen Fakultät haben wir die richtige Konstruktion gefunden, um den Gesundheitscampus Brandenburg institutionell zu unterlegen und eine solide Grundlage für international wettbewerbsfähige Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Gesundheitswissenschaften zu schaffen. Die Fakultät steht komplementär zu den Angeboten der Charité und berücksichtigt die spezifischen Bedarfe des Flächenlandes Brandenburg. So werden die Medizin des Alterns, die Pflegewissenschaften und Versorgungsforschung, die Rehabilitationswissenschaften oder auch die Kardiologie und Physiologie eine zentrale Rolle spielen. An der Fakultät wird es auch möglich sein, zum Dr. med. oder zu dem forschungsintensiveren Dr. rer. medic. zu promovieren.“

Prof. Jörg Steinbach, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg: „Wir sind sehr froh, dass wir nach den intensiven Verhandlungen nun kurz vor dem Startschuss stehen. Für den Standort Senftenberg der BTU werden wir langfristig fünf zusätzlich vom Land finanzierte Professuren erhalten. Mit diesen neuberufenen Kolleginnen und Kollegen können wir realistischerweise erst in eineinhalb Jahren rechnen. Nichtsdestotrotz stellt diese personelle Verstärkung einen großen Zugewinn für die Forschung an unserem südlichen Campus dar – vor allem im Hinblick auf die strategische Ergänzung zu unserer Biotechnologie, der Chemie und den Gesundheitswissenschaften.“

Prof. Edmund Neugebauer, Dekan der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane: „Unter dem Motto ‘Aus dem Land. Für das Land.‘ ist es das Ziel der Medizinischen Hochschule Brandenburg, mit der Ausbildung und beruflichen Qualifizierung von neuen Ärztinnen und Ärzten sowie Psychologinnen und Psychologen für das Land einen Beitrag zur Sicherung und Stärkung der Gesundheits- und Patientenversorgung im Land Brandenburg zu leisten. Wir freuen uns, dass wir mit unserem Forschungsschwerpunkt ‘Gesundheit und Krankheit des Alterns bei populationsrelevanten Erkrankungen‘ nun auch eine wesentliche Säule des Gesundheitscampus bilden werden. Der aktuelle Beschluss von Kabinett und Landtag, die MHB im Rahmen des Gesundheitscampus mit vier Professuren zu berücksichtigen, freut uns sehr. Wir sehen darin auch eine Anerkennung für die Leistungen, die wir in Lehre, Forschung und Patientenversorgung für das Land erbringen. Wir sind glücklich, dass wir gemeinsam mit dem Land, den zwei weiteren Trägerhochschulen und den weiteren Partnern in den kommenden Jahren den Gesundheitscampus aufbauen und entwickeln können. Mit dem Start des Gesundheitscampus ticken die Uhren anders im Land Brandenburg, für uns als MHB, aber insbesondere auch für die hier lebenden Menschen.“

Prof. Johannes Albes, Chefarzt der Abteilung Herzchirurgie am Immanuel Klinikum Bernau: „Wir bilden für Brandenburg keine ‘Barfußmediziner‘ aus. Medizin ist nicht umsonst ein wissenschaftsbasiertes Studium, welches den späteren Ärzten ermöglicht, ein ganzes Berufsleben lang die klinische Umsetzung der Forschung mitzutragen und umzusetzen. Der Gesundheitscampus mit seiner breiten Vernetzung und seinen wichtigen Forschungsprojekten schafft hierfür die notwendigen Voraussetzungen.“

Der Gesundheitscampus soll als gemeinsame Einrichtung aus Universitäten und in Kooperation mit weiteren Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen Beitrag zur Verbesserung der medizinischen Versorgung für das Flächenland Brandenburg leisten, die universitäre Gesundheitsforschung im Land durch Forschungsverbünde stärken sowie die praxisnahe Aus- und Weiterbildung in Gesundheit und Pflege fördern. Dazu wird auch ein breites Netzwerk aus Kliniken in den Campus eingebunden. Ein Wissenschaftlicher Beirat begleitet den Aufbauprozess und gibt Empfehlungen, unter anderem für die Weiterentwicklung von Forschungsschwerpunkten. Mittlerweile liegen das Forschungs- und Entwicklungskonzept und die Personalplanung vor und das Kabinett und der Landtag haben mit ihren Entscheidungen in der vergangenen Woche maßgebliche Weichen für den weiteren Aufbau des Gesundheitscampus gestellt.

Bereits im Juni 2016 haben die drei künftigen Träger-Hochschulen – Universität Potsdam, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane – einen ersten Kooperationsvertrag unterzeichnet. In der zweijährigen Pilotphase stehen und standen unter anderem die Erarbeitung und Abstimmung eines Entwicklungs- und Personalkonzeptes, einer gemeinsamen Promotions- und Habilitationsordnung sowie eines Forschungskonzepts im Fokus. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau von darauf basierenden Forschungsverbünden zum Schwerpunkt ‘Medizin und Gesundheit des Alterns‘. Zudem soll unter dem Dach des Gesundheitscampus künftig eine Fakultät für Gesundheitswissenschaften errichtet werden. Das Ziel: Die Gründung neuer innovativer Studiengänge zu aktuellen gesundheitswissenschaftlichen Themen und um neue medizinische und pflegerische Versorgungsangebote zu entwickeln. Der Vertrag dazu wird in den kommenden Wochen unterzeichnet.

Der Aufbau des Gesundheitscampus erfolgt stufenweise: Im Jahr 2016 wurde eine Geschäftsstelle in Potsdam eingerichtet, die künftig als Dekanat an eine der Trägerhochschulen wechseln soll. Im vergangenen Jahr sind die Forschungsverbünde gestartet und in diesem Jahr sollen die ersten von künftig insgesamt 16 Professorinnen und Professoren zur Berufung ausgeschrieben werden, darunter 4 für die Medizinische Hochschule Brandenburg. Dafür stellt das Land im Jahr 2017 rund 2,2 Millionen Euro, 2018 etwa 3,4 Millionen Euro und ab 2019 insgesamt 6,6 Millionen Euro jährlich bereit. Perspektivisch soll der Gesundheitscampus auch Drittmittel einwerben. Bis zur Berufung der Professoren wurden und werden die Mittel vor allem für den Aufbau von Forschungsverbünden, aber auch für den Aufbau des Gesundheitscampus mit Veranstaltungen und Workshops sowie der Geschäftsstelle verwendet.

Medieninformation der Staatskanzlei des Landes Brandenburg

Online gestellt: Jana Scholz
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde