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Dissertations- und Habilitationsprojekte

Dr. Hannah Brandenburg:
Habilitationsprojekt "Wahrheit, Lüge und alternative Fakten bei den attischen Rednern. Eine diskursanalytische Studie"
 

Franz Jaß:
Dissertationsprojekt "Rechtsgeschichtlicher Kommentar zu Ciceros Oratio pro A. Cluentio Habito"

Das Dissertationsprojekt fokussiert sich, nach vorherigen Arbeiten zu einzelnen Tatbeständen wie ambitus in der Rede pro Plancio oder Mord in der Rede pro Milone, auf die Verbindung von Recht, Sprache und Literatur innerhalb der Rede pro Cluentio aus dem Jahr 66 v. Chr.

Ziel der Arbeit ist es, den Leser*innen der Prozessrede die Lektüre zu erleichtern. Dafür sollen rechtshistorische Begriffe erläutert, die Verwendung von relevanten Rechtsbegrifflichkeiten und aus Gesetzestexten stammendes Vokabular analysiert und interpretiert sowie die Argumentationsstruktur unter einer rechtsgeschichtlichen Perspektive verstärkt betrachtet werden. Es soll gezielt kein umfangreicher rein philologischer Kommentar werden, da dieser zu weit führen wurde und bereits in Ansätzen erarbeitet wurde.

Durch die literaturwissenschaftliche Betrachtung sollen auch Parallelen zu anderen Texten Ciceros oder anderer Autoren wie z. B. Quintilian hergestellt werden, um ggf. allgemeine Rückschlüsse auf die Beziehung Ciceros zum Recht und der Rechtsrhetorik ziehen zu können.

 

Markus Hörty:
Dissertationsprojekt zu den ps-quintilianischen Declamationes minores

Mit den ps.-quintilianischen Declamationes minores sind uns in dieser Form einzigartige Einblicke in die Ausbildung der männlichen römischen Oberschicht in der Kaiserzeit überliefert. Bei den „kleineren“ Deklamationen handelt sich um eine Sammlung von Skizzen (mehr oder weniger verkürzter) Gerichtsreden (controversiae), wie sie exemplarisch in den damaligen Rhetoren-Schulen ausgearbeitet worden sind. Viele von ihnen enthalten sermones des Redelehrers, der Hinweise zum allgemeinen Vorgehen, dem anzuschlagenden Ton oder der Einteilung der Rede gibt.

Im Kanon der im modernen Lateinunterricht gelesenen Texte ist die Deklamation als Genre allgemein kaum abgebildet; die minores im Speziellen finden sich in den deutschen Rahmenlehrplänen überhaupt nicht wieder. Ich schicke mich deswegen an, diese Lücke zu schließen und anhand ausgewählter Texte exemplarisch herauszuarbeiten, welche vielfältigen Anknüpfungspunkte und Potenziale sie für den Lateinunterricht bergen.