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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

„Ein Auslandsaufenthalt in den USA im kalifornischen Küstenstädtchen Monterey? Klingt wie das perfekte Ziel, um mein Masterstudium an der Uni Potsdam zu ergänzen!“, dachte ich mir in meinem ersten Mastersemester im Winter 2019 und bewarb mich prompt auf eine Stelle am MIIS. Der Bewerbungsprozess an der Universität Potsdam ging glücklicherweise unkompliziert vonstatten und nach einem persönlichen Gruppeninterview mit Vertretern der Auswahlkommission wurde mir der Platz als Kandidatin zugesichert. Auch das darauffolgende informelle Interview mit der Vertreterin der Partneruni zur Überprüfung meiner Sprachkenntnisse sowie zum Abklären erster Fragen lief sehr entspannt ab und danach stand mir für alle weiteren Fragen jemand vom Admission Office des MIIS zur Verfügung. Aufgrund der COVID-19 Pandemie konnte ich meinen Aufenthalt im Herbst 2020 nicht wie geplant antreten. Allerdings hatte ich das Glück, dass es mir ermöglicht wurde, mein Auslandssemester am MIIS um ein Jahr nach hinten zu verschieben und mir wurde ein Studienplatz für das Herbstsemester 2021 zugesichert. Durch die COVID-19 Pandemie erschwerten sich die Reiseplanung und die Antragstellung für das Visum natürlich signifikant, trotzdem habe ich mich jederzeit gut betreut gefühlt und die Gasthochschule hat sich sehr bemüht, den (Auslands-)Studierenden einen sicheren Aufenthalt zu ermöglichen. Durch diese Ausnahmesituation war der Aufwand der Planung deutlich höher und stressiger, als es höchstwahrscheinlich unter normalen Umständen gewesen wäre (z.B. die Beantragung einer „National Interest Exception“ für ein Visum, da zu Semesterbeginn noch keine touristischen Reisen in die USA erlaubt waren). Den Umständen entsprechend hat aber die gesamte Planung dann doch relativ reibungslos funktioniert und die Einreise sowie Semesterplanung ging gut vonstatten. Es wurden mir auch viele Möglichkeiten geboten, mich bereits von zu Hause aus mit anderen MIIS-Austauschstudierenden zu connecten durch gemeinsame Zoom-Calls mit der Gastuniversität, als auch durch das Middlebury-eigene soziale Netzwerk „MICommunity“, durch welches man bereits seine Kommiliton*innen kennenlernen konnte.


Studienfach: International Policy and Development

Aufenthaltsdauer: 08/2021 - 12/2021

Gastuniversität: Middlebury Institute of International Studies

Gastland: USA

Studium an der Gastuniversität

Während des Studiums mussten stets die Umstände der Pandemie berücksichtigt werden. Da MIIS großen Wert darauf legte, es allen Studierenden zu ermöglichen, Veranstaltungen am Campus zu besuchen, wurden alle Vorlesungen entweder im Hybrid/ Hyflex Format (in Präsenz und über Zoom) oder als Online-Veranstaltungen angeboten. Dementsprechend habe ich nur ca. die Hälfte meiner Vorlesungen in Person besucht – diese wurden mit Maskenpflicht und Abstand durchgeführt. Des Weiteren musste man auf dem gesamten Campus in Innenräumen eine Maske tragen und jederzeit einen sichtbaren Impfnachweis mit sich führen. Diese Sicherheitsmaßnahmen wurden sehr ernst genommen, worüber ich sehr froh war, weil es diesen Aufenthalt erst möglich gemacht hat.
Das Studium an sich war für mich zum Teil auch eine Herausforderung, da ich als BWL-Studentin an der Uni Potsdam den Studiengang „International Policy and Development“ am MIIS belegt habe und somit einen komplett anderen Fachbereich kennenlernen durfte. Dies war stellenweise nicht einfach und es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich mit dem neuen Programm anfreunden konnte, dann wurde es jedoch sehr interessant und spannend und es war mir möglich, viele neue Perspektiven und Einblicke zu erhalten. Außerdem war es mir möglich, vor und während meines Aufenthaltes Sprechstunden mit meinem Career and Studies Advisor zu besuchen, der mir dabei geholfen hat, einen Studienplan aufzustellen und für mich relevante und interessante Fächer zu finden. Das Studienklima war sehr angenehm und die intensive Betreuung durch dortige Dozent*innen sehr ungewohnt, aber gleichzeitig willkommen. Die Professor*innen vor Ort unterrichten auf einer persönlicheren Ebene und auf Augenhöhe, die Klassen sind sehr klein und vor allem diskussionsbasiert. Für mich war der Arbeitsaufwand während des Semesters höher als ich es von der Uni Potsdam gewohnt war, da jede Veranstaltung intensive Vorbereitung voraussetzt, um an den Aufgaben und Diskussionen teilnehmen zu können. Dafür waren aber dann sowohl die Veranstaltungsaktivitäten sehr interessant und auch die „Final Deliverables“, also die Abschlussarbeiten meiner Meinung nach weniger aufwändig, da diese zum einen nicht in Form einer einzelnen Klausur durchgeführt wurden und zum Anderen oft iterativ während des Semesters und mit Feedback gemeinsam mit der*dem Dozent*in erstellt wurden. Im Allgemeinen sind die Professor*innen als auch die Mitarbeiter*innen am MIIS mir positiv durch ihre Offenheit und Erreichbarkeit aufgefallen, es wird hier sehr viel Wert auf beidseitigen Austausch gelegt.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Meine Unterkunft habe ich erst während ich bereits in den USA war gefunden, ich bin ca. einen Monat vor Semesterbeginn eingereist um zunächst etwas herumzureisen und dann eine Woche bzw. 10 Tage vor Semesterstart nach einem Zimmer vor Ort zu suchen. Ich hatte mich bereits zuvor mit zwei Kommilitoninnen über das MIIS-Netzwerk verknüpft und wir hatten zunächst vor, gemeinsam nach einer Wohnung zu suchen und diese als WG zu beziehen. Dies stellte sich allerdings als schwierig heraus, jedoch bekamen wir dann zeitnah alle drei einen Platz im Studentenwohnheim Munras, welches zu diesem Zeitpunkt neu war und wir als Erste beziehen durften. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit meiner Wohnsituation: ich habe $4,950 für ein geteiltes Zimmer für ein Semester gezahlt, es sind aber auch Einzelzimmer möglich. Das Studentenwohnheim ist definitiv nicht für jeden etwas und man muss sich etwas umgewöhnen, sich mit 30+ Leuten eine Küche und Bäder zu teilen, für mich haben jedoch die positiven Aspekte überwogen: sehr zentrale Lage (10 Minuten zu Fuß zum Campus und Innenstadt), die einfache Abwicklung, sowie der Gemeinschaftsaspekt. Nachteile sind unter Umständen mangelnde Privatsphäre, teilweise auch die Organisation und Sauberkeit/ Ordnung, ich würde es aber trotzdem für ein Semester als Austauschstudierende empfehlen. Allgemein zur Wohnungssuche in Monterey lässt sich sagen, dass es ein durchaus schwieriger Wohnungsmarkt ist, es aber auch sehr hilfsbereite Leute gibt und man sich evtl. am Anfang etwas vernetzen muss, bevor man etwas Dauerhaftes findet. Vorsicht vor manchen Makleragenturen, hier werden gerne zu Beginn Gebühren eingenommen und man hört am Ende nicht zurück! Mein Tipp wäre definitiv, sich über MICommunity auszutauschen und Kontakt zu Leuten aufzunehmen, die bereits in Monterey sind und helfen können, indem sie ein Zimmer oder eine Wohnung (mit-)besichtigen. Lebenshaltungskosten in Monterey und allgemein in Kalifornien sind sehr teuer, dafür gibt es aber auch viele kostengünstige oder kostenlose Freizeitangebote bspw. durch die Lage direkt am Meer, wie Fahrradfahren/ Wandern/ Spazierengehen/ Schwimmen/ Volleyball. Zudem sind viele Ausflugsziele wie Bug Sur und Santa Cruz nur ca. 1-2 Autostunden entfernt und sehr günstig, wenn man sich einen Mietwagen teilt oder mit Kommiliton*innen gemeinsam ein Auto nutzt. MIIS bietet zudem jedes Semester viele Uni-Clubs für alle Interessen an, wie z.B. Fußball, Spanisch, Wassersport etc. Man braucht in Monterey selbst kein Auto, außer man wohnt etwas außerhalb und/oder man hat vor, viele Ausflüge mit dem Auto zu machen – in meinem Fall bin ich viel zu Fu gelaufen oder mit Autos von Freund*innen unterwegs gewesen. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es auch in Form von Bussen, diese sind aber weitestgehend nicht nötig, wenn man im Zentrum wohnt. Ansonsten sind Fahrräder als Fortbewegungsmittel geeignet und für etwas größere Touren oder Besorgungen im Nachbarort sind oft Kommiliton*innen mit Autos sehr hilfsbereit. Dafür ist Einkaufen, Essen oder etwas trinken gehen schon deutlich teurer als man es vor allem aus Potsdam und Berlin gewohnt ist, man lernt aber gut zu budgetieren.

Studienfach: International Policy and Development

Aufenthaltsdauer: 08/2021 - 12/2021

Gastuniversität: Middlebury Institute of International Studies

Gastland: USA


Rückblick

  • Unbedingt das Visum ausnutzen mit früher Einreise und 30 Tage Grace Period hinterher.

  • Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor allem im nahegelegenen San Francisco vornehmen und generell beim Reisen und auch wenn man nur alltäglich unterwegs ist immer Kopien vom Visum und Reisepass dabeihaben.

  • Unbedingt eine amerikanische SIM-Karte kaufen.

  • In der Regel wird dort alles mit Kreditkarte bezahlt, aber EC-Karte funktioniert z.B. auch im Supermarkt und zum Bargeld abheben.

  • Wichtig ist es, vorher eine Auslandskrankenversicherung abschließen, hierzu erhält man auch noch einmal genaue Informationen, welche Voraussetzungen diese zu erfüllen hat.

  • Vorteil am MIIS: Man wird zwar offiziell einem Studiengang zugeordnet, hat aber die Möglichkeit, sämtliche Kurse und Workshops aller anderen Studiengänge zu besuchen und sein Wissen deutlich zu diversifizieren – dieses Angebot nutzen!

Ich weiß meine Zeit in Monterey sehr zu schätzen, habe dort wahnsinnig tolle Leute kennengelernt und eine der besten Zeiten meines Lebens gehabt.

USA

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