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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich habe in meinem ersten Semester an der Universität Potsdam vom ERASMUS+ Programm gehört und mir da schon überlegt, wenigstens einmal damit ins Ausland zu gehen. Was dann schließlich auch geklappt hat. Ich habe mich im Januar 2021 für ein Auslandssemester in England beworben für das Wintersemester 2021/22 und habe dann schließlich im Juni 2021 die Zusage erhalten. In der Bewerbung habe ich drei Wunschuniversitäten angegeben und wurde dann an der University of Plymouth angenommen. Für die Gasthochschule musste ich ein Motivationsschreiben verfassen, in dem ich aufzeige, warum ich in dieses Land und speziell an diese Universität gehen möchte und was ich mir von dem Aufenthalt dort erhoffe. Zusätzlich musste ich das Learning Agreement BEFORE Mobility ausfüllen und von allen Parteien unterschreiben lassen und meine PULS-Leistungsübersicht ins Englische übersetzen und ebenfalls an die Gastuni schicken. Ich habe mich grundsätzlich mit dem International Office der University of Plymouth in Verbindung gesetzt und vial E-Mail dringende Fragen beantwortet bekommen.


Studienfach: Anglistik/Amerikanistik

Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 01/2022

Gastuniversität: University of Plymouth

Gastland: Großbritannien

Studium an der Gastuniversität

Aller Anfang ist schwer, so war es auch an der Gastuni. Die ersten zwei Wochen an der Uni waren Einführungswochen mit vielen Veranstaltungen für internationale und Erasmusstudierende. Schwer war zunächst Zugang zum Stundenplan zu bekommen und seine Module auszuwählen, dann hatte es auch ein wenig länger gedauert, bis man zugelassen wurde. Wenn man unsicher ist, kann man immer nochmal mit den Lehrkräften sprechen, sie antworten in der Regel schnell. Ich hatte drei Module mit jeweils einer Vorlesung und einem Seminar, zu einem der Kurse gehörte auch ein Workshop. Mir hat jeder Kurs etwas gebracht und viel mitgegeben, ich hatte neue Herausforderungen und allgemein eine eher positive Einstellung gegenüber meinen Aufgaben. Ich hatte aber auch großen Respekt vor den Aufgaben und mir die Zeit genommen meine Dozenten darauf anzusprechen und gegebenenfalls um Hilfe zu bitten. Sie waren alle sehr zuvorkommend und hilfsbereit, man musste sich dabei überhaupt nicht unwohl fühlen. Das Studienklima war sehr angenehm, wir hatten Präsenzunterricht, was ich nach drei Semestern Online-Lehre sehr schön fand, weil man so viel eher die Möglichkeit hatte, neue Bekanntschaften zu schließen. Je nachdem was man selbst für ein Typ ist, fällt es einem entweder leichter oder schwerer, Freundschaften zu schließen. Beides ist vollkommen in Ordnung, es ist nichts schlimmes daran allein zu sein, manche würden es sogar bevorzugen. Ich bin während meiner Zeit dort zwei Societies beigetreten. Dafür muss man zwar ein paar Pfund zahlen, aber es gibt einem die Chance, nicht nur mit Einheimischen in Kontakt zu treten, sondern auch einfach mit anderen Studenten seine Interessen zu teilen und ein bisschen Spaß zu haben. Es gibt eine große Bibliothek auf dem Campus, die 24/7 geöffnet hat, mit einem Cafe, in dem man seine Schreibaufgaben machen und jemand anderen rüberschauen lassen kann. Die meisten Bücher für die Uni sind in der Bibliothek verfügbar oder werden von den Dozenten bereitgestellt, sodass man nicht gezwungen ist, sich jede Lektüre zu kaufen.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu einheimischen Studierenden war durch die Präsenzlehre und dem Beitreten zweier Societies für mich gegeben, vor allem, wenn man auch mal in einer Gruppe zusammenarbeiten musste. Das war sehr schön, denn man konnte so einiges mehr über die Briten erfahren. Den Kontakt zu ausländischen Studierenden hatte ich unter anderem in meiner Unterkunft, da waren wir sehr europäisch unterwegs und konnten uns sowohl auf Englisch als auch teilweise auf Deutsch unterhalten. Ich habe mich ein bisschen mit den Leuten aus meiner Unterkunft zusammengetan und so noch andere Erasmus-Studenten kennengelernt.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich spreche fließend Englisch, deshalb hat sich mein Englisch weder wirklich verbessert noch verschlechtert. Dennoch hat man ein paar mehr Wörter in seinen Sprachgebrauch aufgenommen und den Britischen Akzent ein bisschen mit angenommen.

Wohn- und Lebenssituation

Schon vor meiner Abreise nach England, Juli/August, habe ich mich um meine Unterkunft gekümmert, da auf dem Campus keine Zimmer mehr im Studentenwohnheim übrig waren. Das stand sogar schon in der Zusage drin. Deshalb habe ich mich für Private Accommodation entschieden in Discovery Heights und ein Zimmer bekommen für, im Verhältnis, einen relativ günstigen Preis. Den Link dazu hatte die Uni Plymouth bereitgestellt. Bei Fragen konnte man die einzelnen Unterkünfte entweder telefonisch oder per Mail erreichen und alles wichtige klären. Ich hatte mein eigenes Zimmer und mein eigenes Bad, allein die Küche habe ich mir mit meinen Mitbewohnern geteilt. Das war am Anfang auch etwas chaotisch, weil wir uns alle erstmal kennenlernen mussten und das hat ein paar Wochen gedauert, aber irgendwann haben wir uns daran gewöhnt und eine Art Routine gefunden. Obwohl ich dachte, ich sei gut vorbereitet gewesen, musste ich schnell feststellen, dass ich absolut nicht vorbereitet war. Es gab im Zimmer keine Bettdecke und kein Kissen und in der Küche war kein Geschirr, Besteck oder Töpfe und Pfannen vorhanden, das musste man sich dann selbst zulegen. Glücklicherweise habe ich mit der dortigen Security gesprochen und so Decke und Kopfkissen sowie Besteck und Geschirr erhalten und musste mich am nächsten Tag erstmal nur noch nach Töpfen und Pfannen umschauen. Plymouth ist eine kleine Stadt, in der man eigentlich alles zu Fuß erreichen kann. Meine Unterkunft lag sehr zentral, weshalb ich schon nach 5 Minuten im Stadtzentrum oder in der Uni war, sehr praktisch. Der Barbican, der Hoe Park und das Meer sind nach ca. 10-15 Minuten laufen zu erreichen. Es gibt dort viele kleine Geschäfte, Restaurants und Pubs, ein paar Clubs in der Nähe und eine traumhafte Aussicht. Falls man aber doch mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte, hat man etliche Buslinien zur Verfügung, die in die Stadt rein- und aus der Stadt raus führen, sowie Bootsfahrten zu verschieden Plätzen und kleine Inseln rund um Plymouth. Dafür gibt es allerdings keinen Studentenrabatt und auch keine richtige Monatskarte, am Besten ist, bei sowas einfach flexibel sein. Plymouth hat einen schönen Bahnhof, von dem man aus mit dem Zug fast überall hin fahren kann. Dafür gibt es dann auch eine sogenannte Railcard für 30 Pfund, die ist dann für ein Jahr gültig und man bekommt preiswertere Zugtickets. Ich kann nur jedem der gerne reist und andere schöne Städte erkunden möchte empfehlen, sich diese Railcard einmalig zu leisten. In fast allen Geschäften, Bars, Restaurants, Cafe’s, Clubs und Pubs ist Kartenzahlung die vorrangige Zahlungsmethode, dennoch gibt es ab und zu Ausnahmen, wo doch Barzahlung nötig ist. Dafür kann man entspannt bei der Barclays Bank Geld abholen. Man sollte aber darauf achten, ob eventuell Gebühren anfallen, das kann von Bank zu Bank unterschiedlich sein. Es macht auch Sinn, eine Auslandskrankenversicherung für den Zeitraum abzuschließen, um eben im Falle einer Krankheit oder eines anderen gesundheitlichen Notfalls abgesichert zu sein. Die Lebenshaltungskosten in England sind etwas höher als in Deutschland, aber es gibt in den meisten Einkaufsläden Studentenrabatte oder andere Aktionen, bei denen man Geld sparen kann. Für eine kleine Stadt kann man ziemlich viel in Plymouth machen, sowohl über denn Tag, als auch bei Nacht. Die Uni selbst bietet jedes Wochenende Studentenparties an, wo man vor Mitternacht einen Pfund bezahlt und nach Mitternacht 4.  Auch unter der Woche werden Freizeitaktivitäten angeboten, zum Teil kostenpflichtig und zum Teil kostenlos, wie z. B. Karaoke-Nacht oder Latin Dance Unterricht. Es ist auch ein Kino in der Nähe, ein schönes Shoppingcenter (Drake Circus), ein Museum (The Box) und eine Minigolfanlage (Paradise Golf). Es gibt auch ein 24h Kaffeehaus (Caffeine Club) mit Essens- und Getränkeangeboten Tag und Nacht.

Studienfach: Anglistik/Amerikanistik

Aufenthaltsdauer: 09/2021 - 01/2022

Gastuniversität: University of Plymouth

Gastland: Großbritannien


Rückblick

Im Nachhinein wäre es günstig gewesen, in der Unterkunft nochmal zu fragen, was man alles mitbringen muss, um ein Chaos wie ich es hatte zu vermeiden. Alles in Allem hatte ich eine sehr schöne Zeit in Plymouth und an der Uni, habe viel gelernt und viel gesehen und habe weiterhin Kontakt zu meinen Mitbewohnern. Es war eine unvergessliche Zeit und auch wenn es zwischendurch ein paar Schwierigkeiten gab, überwiegen doch bei Weitem die schönen Erinnerungen und ich kann nur jedem, der es sich irgendwie leisten kann, ans Herz legen, einmal im Studium ins Ausland zu gehen und seine eigenen Erfahrungen zu machen.

Großbritannien

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