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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Meine Vorbereitung des Auslandssemesters bestand zunächst darin, Informationen über das Bewerbungsprozedere und die notwendigen Fristen über die Homepage der Newcastle University herauszufinden. Da die Universität in Newcastle zusätzlich noch ein Zertifikat über ausreichende Englischkenntnisse verlangte, absolvierte ich im Vorfeld noch den DAAD Sprachtest. Die Bewerbung an der Hochschule erfolgte dann über ein Online-Portal. Nach der Annahme an der Gastuniversität erstellte ich mein Learning Agreement mithilfe des Modulkataloges (https://www.ncl.ac.uk/undergraduate/degrees/b621/). Mein Learning Agreement musste im Vorfeld aufgrund von Änderungen im Modulkatalog und Zeitüberschneidungen im Stundenplan noch einige Male überarbeitet werden, sodass im Vorfeld noch einiges an Mailverkehr mit meiner zuständigen Betreuerin in Newcastle ausgetauscht wurde. Dies erwies such sich im Nachhinein dann jedoch als hinfällig, weil ich mein Learning Agreement aufgrund des Kursangebotes letztendlich noch einmal vor Ort änderte.


Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020

Gastuniversität:Newcastle University

Gastland: Großbritannien

Studium an der Gastuniversität

Vom Aufbau und Inhalt weist der Studiengang Speech and Language Therapy in Newcastle viele Parallelen zum Studiengang Patholinguistik in Potsdam auf. Die Veranstaltungen bestehen vorrangig aus Vorlesungen und Seminaren, vereinzelt gibt es auch Workshops, die teilweise auch von externen Dozenten durchgeführt werden. Prüfungsleistungen bestanden für mich ausschließlich aus der Abgabe von Essays bzw. zwei Fallberichten, sodass ich keine Prüfung absolvieren musste.
Nach meiner Ankunft in Newcastle besuchte ich die ersten Tage diverse Einführungsveranstaltungen für internationale Studenten, belegte den obligatorischen Englischtest vor Ort und organisierte meine Smart Card – den Studentenausweis- der für den Zugang zur Bibliothek und dem Nachweis der Anwesenheit in den Lehrveranstaltungen obligatorisch ist. Bei einem Termin mit meiner Erasmus-Betreuerin am zweiten Tag nach meiner Ankunft erhielt ich meinen Stundenplan. Aufgrund der Vorgabe von 30 ECTS für das Erasmus+-Stipendium musste ich jedoch auch Veranstaltungen besuchen, die ich in ähnlicher Form bereits in Potsdam belegt hatte. Teilweise ergaben sich dadurch viele inhaltliche Wiederholungen in einzelnen Kursen. Der Kontakt zu Dozenten und Personal war unkompliziert, wenn auch teilweise eher unpersönlich, da der Großteil der Kommunikation per Mail erfolgte.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Der Kontakt zu einheimischen Studenten war leider fast ausschließlich auf die Zeit in den Seminaren begrenzt. Ich belegte zwei Module, die über das ganze Semester aus Gruppenarbeit mit 7 weiteren Studenten bestanden. Die Zusammenarbeit mit den britischen Studenten erwies sich als echte Herausforderung, da wir als Gruppe während des Seminars und in unserer Gruppenarbeitszeit sehr ineffektiv arbeiteten. Häufig passierte es, dass ich letztendlich einen Großteil alleine ausarbeitete, um unsere Abgabefristen einzuhalten. Das habe ich zwischenzeitlich als sehr frustrierend empfunden. Da ich jahrgangsübergreifende Veranstaltungen besuchte, verbrachte ich bis auf die Gruppenarbeit wenig Zeit mit denselben Studenten, wodurch der Kontakt sehr beschränkt war. Allerdings hatte ich auch das Gefühl, dass von Seiten der einheimischen Studenten eher geringes Interesse am Austausch bestand. Den meisten Kontakt hatte ich daher zu ausländischen Studenten, die ich auf Erasmus-Veranstaltungen oder bei Ausflügen und im International Café kennenlernte. Jedoch empfand ich es als schwierig nach den ersten Wochen neue Kontakte zu knüpfen, da der Großteil der Studenten sich bereits nach der Einführungswoche in sehr festen Kreisen bewegte.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Meine mündliche Sprachkompetenz hat sich durch den Aufenthalt wenig verändert, da ich zuvor schon viel im englischsprachigen Raum gereist bin. Am meisten hat wahrscheinlich meine schriftliche Sprachkompetenz profitiert, da ich insbesondere zum Ende des Semesters eine Reihe an Essays zu fachlichen Themen verfassen musste und ich auch während des Semesters verschiedene schriftliche Leistungen abgeben musste.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe mich direkt über die Universität online für ein Zimmer im Studentenwohnheim beworben (https://my.ncl.ac.uk/students/accomm). Die Zusage erfolgte dann zwar erst relativ kurzfristig ca. 2 Wochen vor meiner Anreise, aber dafür erhielt ich auch ein Zimmer in meinem Erstwunsch, einer Unterkunft für Masterstudenten am Rande des Campus. Die Miete ist mit 420€ im Monat deutlich teurer als in unseren Wohnheimen und muss vorab für den gesamten Zeitraum bezahlt werden. Ich habe mir eine Wohnung mit 4 internationalen Mitbewohnerinnen geteilt mit gemeinsamer Nutzung von Küche, Toilette und Dusche. Auch die Lebenshaltungskosten sind deutlich teurer als bei uns, darauf sollte man sich einstellen.
Über Angebote der Studentengewerkschaft, des International Cafe „The Globe“ und Ausflugsanbietern wie „Lundgren Tours“ habe ich an den Wochenenden an verschiedenen Ausflügen in die Umgebung z.B. zur Hadrian‘s Wall, dem Beamish Museum oder an diverse Ziele an die Küste teilgenommen. Außerdem bin ich der Fellwalking Society beigetreten, die in regelmäßigen Abständen Wandertouren im „Lake District“ Nationalpark anbietet. Die zahlreichen Vereinigungen bieten ein breites Sport- und Freizeitangebot nach jedem Geschmack. Jedoch muss man sich darauf einstellen den vollen Beitrag für ein ganzes Jahr zu bezahlen, auch wenn man nur ein Semester vor Ort ist.
Das Nachtleben Newcastles hat ein ganz eigenes Flair, ganz nach dem Motto weniger ist mehr, also in Bezug auf Kleidung und das Gegenteil betreffend den Alkoholkonsum. Newcastle ist bekannt und berüchtigt für sein Nachtleben.

Studienfach: Patholinguistik

Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020

Gastuniversität:Newcastle University

Gastland: Großbritannien


Rückblick

Rückblickend betrachtet, würde ich einen Aufenthalt während des Sommersemesters dem Wintersemester vorziehen, da ich die frühe Dunkelheit und das graue Wetter zwischen November und Januar schon als sehr belastend empfunden habe. Vitamin D Tabletten sind gegen den Lichtmangel unbedingt zu empfehlen.
Insgesamt fand ich es sehr schade, nur wenig in Kontakt mit den Einheimischen gekommen zu sein. Dadurch habe ich auch nur bedingt etwas über die britische Kultur gelernt. Möglicherweise hätte es geholfen sich in mehr Societies anzumelden. Ich wollte mich allerdings mehr auf meine akademischen Ziele konzentrieren, war letztendlich vom Inhalt jedoch ein wenig enttäuscht, da ich wenig neues gelernt habe.
Für die zeitliche Planung im Wintersemester sollte man wissen, dass nach der Weihnachtspause keine Unterrichtsveranstaltungen mehr stattfinden und der Großteil der Abgabefristen auf Mitte Januar fällt. Mein Mietvertrag endete Ende Januar, weshalb es auch nicht möglich war, noch großartig Zeit hinten anzuhängen und ich zwischendurch ziemlichen Stress hatte, alle Abgabefristen einzuhalten.
Mein persönliches Highlight während meines Auslandsaufenthaltes war ein privat organisierter Ausflug über 4 Tage mit weiteren Erasmus-Studenten nach Schottland in den „Loch Lomond and Trossachs Nationalpark“ mit unglaublichen Ausblicken von schneebedeckten Gipfeln. Ein Paradies für jeden Wanderfreund und Gipfelstürmer!

 

Sonstige  Hinweise 

Ich würde empfehlen, ein Auslandssemester in Newcastle im Studiengang Speech and Language Therapy nicht erst nach dem 6. Semester durchzuführen, da sich inhaltliche Wiederholungen in der Kurswahl ansonsten nur schwer vermeiden lassen.
Um mehr über das Land und die Kultur zu erfahren, kann ich definitiv auch einen Aufenthalt z.B. als Volunteer im Vorfeld oder im Anschluss an das Semester empfehlen. Während meines 4-wöchigen Aufenthalts in Nordirland vor Semesterbeginn über die Online-Plattform Workaway habe ich viel über die politische Situation und die Geschichte der Nordiren gelernt und tolle Ausflüge unternommen.

 

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