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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Neben dem ganzen administrativen Aufwand, den ein Erasmussemester nun mal mit sich bringt, gestaltete sich die Vorbereitung eigentlich sehr entspannt. Die Kontaktpersonen an der Gastuniversität sind sehr zuvorkommend und antworten schnell. Durch die sehr gute digitale Infrastruktur der Uni fällt es wahnsinnig leicht, auch ein halbes Jahr vor Semesterstart Kurse auszuwählen. Man sollte sich zu Anfang des Semesters bei den Dozierenden noch einmal rückversichern, ob die Kurse auch stattfinden. Bei mir war es leider so, dass zwei Kurse aufgrund mangelnder Teilnehmer:innen nicht stattfanden. Ich hatte vor meiner Anreise nochmal Kontakt mit einem Freund, der mir einige Survivaltipps mitgeben konnte. Interessant ist an der Stelle zum Beispiel, dass das Bussystem über den Anbieter „Luxexpress“ der beste Freund jedes Erasmusstudis im Baltikum ist. Also Empfehlung dafür – besonders für die erste Anreise nach Tartu aus Tallinn!


Studienfach: Politikwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 02/2022 - 06/2022

Gastuniversität: University of Tartu

Gastland: Estland

Studium an der Gastuniversität

Das Studiensystem funktioniert sehr ähnlich wie in Potsdam, nur dass das PULS sehr viel entspannter organisiert ist. Man bekommt rechtzeitig alle Informationen zur Anmeldung und Nutzung der Uniservices. Für meinen Fachbereich „Politikwissenschaften“ gibt es im zum jetzigen Zeitpunkt zwei generelle Studienrichtungen, die das Kursangebot bestimmen. „Politics and Governance in the digital Age“ und „International Relations”. Man findet also recht einfach Kurse, die in das eigene Profil passen. Meiner Erfahrung nach ist das Studium in Tartu sehr viel weniger auf Forschung ausgerichtet und mehr praxisorientiert. Da muss jeder selbst entscheiden, was man möchte. Außerdem passiert sehr viel mehr in dem Semester was Abgaben, Vorträge und Paper angeht. Das Studienklima ist super. Durch die Größe der Stadt sind alle sehr nah beieinander und man trifft seine Kommiliton:innen auch außerhalb der Seminarräume häufig. Tartu und die Universität sind wahnsinnig modern. Das macht sich vor allem im Delta Gebäude, dem Computerscience-Institut bemerkbar, in dem eigentlich alle Studis ihre Lerneinheiten verbringen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Die Universität Tartu organisiert jedes Jahr ein Buddy Programm, bei dem ankommende Erasmus-Studierende eine Kontaktperson zugewiesen bekommen. Dadurch konnte ich beispielsweise eine Frage relativ einfach beantwortet bekommen und hatte direkten Kontakt zu einer Erasmusstudierenden, mit der ich auch im weiteren Semesterverlauf viel zu tun hatte. Gerade im Master sind viele internationale Studis in Tartu, wodurch ich auch abseits der Erasmusstudis einigen Kontakt mit Studis hatte, die schon viel über das Studium vor Ort, die Dozierenden und deren Anforderungen wussten.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Meiner Erfahrung nach kommt man in Estland wahnsinnig gut mit Englisch durch. Der Großteil der Personen, mit denen man im Semesterverlauf zu tun hat, sprechen sehr gutes Englisch. Auch das Lehrangebot ist aufgrund der internationalen Ausrichtung der Uni fachrichtungsübergreifend in englischer Sprache. Viele meiner Kommiliton:innen haben aus ECTS-Gründen einen estnischen Sprachkurs gemacht, der auch aufgrund des kulturellen Verständnisses sehr interessant gewesen sein muss. Ich habe mir das gespart, habe dadurch aber auch zugegebenermaßen nicht allzu viel von der estnischen Kultur erlebt.  

Wohn- und Lebenssituation

Anders als die meisten Erasmusstudis habe ich eine eigene Wohnung mit einem weiteren Erasmusstudi aus Potsdam gesucht. Wir hatten wahnsinnig Glück, eine Wohnung direkt neben dem Rathausplatz zu finden. Die meiste Zeit habe ich trotzdem in Raatuse verbracht, dem Wohnheim, in dem eigentlich alle Erasmusstudis untergebracht sind. Je nachdem wie viel Ruhe man braucht, hat beides Vor- und Nachteile. Ich war sehr zufrieden mit meiner Wohnung abseits, besonders weil das Wohnheim nur 5 Laufminuten entfernt war. Durch die Größe Tartus braucht man kaum die Öffis, weil alles im Zentrum fußläufig erreichbar ist. Zum Ende des Semesters habe ich mir trotzdem eine Karte für Öffis geholt, um mit dem Fahrradsystem das sommerliche Tartu zu erkunden und zu den Stränden zu fahren. Zu Verkehrsmitteln lässt sich noch sagen, dass es wahnsinnig unkompliziert ist, in Estland Autos zu mieten. Autolevi.com ist super, um mal für ein Wochenende auf irgendwelche Häuser in entlegenen Orten zu fahren oder um im Umland wandern zu gehen. Das kostet für einen Tag bei einem vollen Auto 5-10 Euro pp. Die meisten Orte erreicht man auch mit den kostenlosen Bussen, aber man ist schon nochmal flexibler. Die Gegend hat viel zu bieten. Bargeld ist in Estland ziemlich out, holt euch einfach ApplePay oder irgendein Äquivalent. Das war meiner Erfahrung nach sehr entspannt. Die Lebenshaltungskosten sind denen in Deutschland recht ähnlich, einige Produkte wie Dinge aus Drogerien sind durchschnittlich etwas teurer. Das Nachtleben in Tartu ist sehr gut. Die meisten Abende endet man als Erasmusstudi im Möku - probiert nicht den Spartashot ;). An Veranstaltungen und Unterhaltungsprogramm fehlt es Tartu wirklich nicht. Auf dem Rathausplatz wird ständig irgendetwas gefeiert oder Märkte finden statt und das ESN-Office organisiert jedes Wochenende irgendwelche Parties oder kulturelle Events, die riesigen Spaß machen. Wir hatten beispielsweise jeden Monat einen Karaokeabend, der immer mit Abba geendet ist. 

Studienfach: Politikwissenschaft

Aufenthaltsdauer: 02/2022 - 06/2022

Gastuniversität: University of Tartu

Gastland: Estland


Rückblick

Ich habe mich dazu entschieden, im Sommersemester zu gehen. An der Uni Potsdam ist das aufgrund der europäischen Semesterverschiebungen meinem Gefühl nach gar nicht so üblich. Dadurch hatte ich einige sehr praktische Probleme, auf die ich kurz eingehen will, bzw. die für andere in der ähnlichen Situation wichtig sein könnten: Ich hatte 2 Wochen parallel Semester in Potsdam und Tartu. Legt eure Prüfungsnebenleistungen möglichst früh in das Wintersemester (Vorträge/Abgaben etc.) und wählt euch Prüfungsformen, die nicht ins Semester reinragen, wie Klausuren. Ich hatte die ersten zwei Monate des Sommersemesters damit zu kämpfen, dass ich zwei Hausarbeiten parallel zum Erasmustrubel schreiben musste. Das wünsche ich Niemandem. Also macht möglichst alles vorher fertig! Ansonsten muss ich sagen, dass das Sommersemester wahnsinnig schön war. Man kommt im winterlichen Tartu an, erlebt, wie das Eis schmilzt und sieht, wie die Nächte länger werden (bis man irgendwann eigentlich nur noch im Hellen aus den Clubs/Bars kommt). Ich bin kurz vor Midsommer wieder nach Hause geflogen und freue mich darüber, Tartu im Sommer erlebt zu haben. Dicke Empfehlung also auch fürs Sommersemester.

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