Hintergrund zum Forschungsprojekt
Obwohl Latein und Altgriechisch nicht mehr gesprochen werden und insofern keinen unmittelbaren Nutzen für die Verständigung zwischen Menschen haben, ist in Deutschland der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die sich für den Erwerb dieser Sprachen entscheiden, im Zeitverlauf gestiegen. Das Forschungsprojekt ging der Frage nach, warum sich Schüler bzw. deren Eltern in einer globalisierten Gesellschaft entgegen einer vermeintlichen ökonomischen Rationalität gegen das Erlernen moderner Sprachen (Spanisch, Französisch) und für den Erwerb von Sprachen entscheiden, die keinen kommunikativen Nutzen erbringen (Latein, Altgriechisch). Folgende mögliche Motive wurden dabei ins Auge gefasst:
- Alte Sprachen werden erlernt, weil man sich dadurch positive Effekte beim Erlernen neuer Sprachen erhofft.
- Das Erlernen alter Sprachen ist nicht intendierte Folge der Wahl von Schulen mit guten Lernumgebungen.
- Alte Sprachen werden zur Realisierung sog. Distinktions- oder Exklusionsgewinne (Bourdieu) genutzt.
Das Ergebnis zeigt, dass die Bedeutung der drei Motive für Angehörige unterschiedlicher sozialer Schichten in einer Weise variieren, dass soziale Ungleichheiten perpetuiert werden.
Die zentrale Forschungsfrage des Projekts:
Welche Motive gibt es für das Erlernen alter Sprachen und wie wirken sich die dadurch getroffenen Entscheidungen auf soziale Ungleichheit aus?
Die zentrale Forschungsfrage des Projekts:Die zentrale Forschungsfrage des Projekts „Die Wahl von Latein und Altgriechisch als schulische Fremdsprachen: Eine Distinktionsstrategie der oberen sozialen Klasse?“ untersucht, welche Motive für das Erlernen alter Sprache gibt, obwohl Kenntnisse neuer Sprachen im Zuge der Globalisierung immer wichtiger werden.
Was ist das Forschungsziel vom Projekt?
Die Identifikation der Motive zum Erlernen von Fremdsprachen, sowie des Ausmaßes, wie die Motive zwischen Angehörigen sozialer Schichten variieren.