Reckahner Pädagogischer Salon
Eine Kooperation der Rochow-Akademie Reckahn und dem Schulkapitel der Universitätsgesellschaft Potsdam
Im Jahrhundert der Aufklärung – dem pädagogischen Jahrhundert – gehörte es zum Lebensstil der Aufklärungsgesellschaft, dass sich interessante Menschen zu Salongesprächen trafen, um sich über kulturelle Themen philosophisch, literarisch oder pädagogisch auszutauschen. Nicht selten wurden dabei geistreiche Visionen entwickelt – auch in Reckahn. Diese Tradition möchte der Reckahner Pädagogische Salon aufgreifen. Der Reckahner Pädagogische Salon will mit kurzen Impulsen – Vorträge, Erfahrungsberichte, Film- sequenzen oder Lesungen – die zusammengekommenen Menschen in positiver Grundstimmung zum inspirierenden und kritisch-konstruktiven Gedankenaustausch über pädagogisch brennende Fragen anregen. Er wird zweimal pro Jahr stattfinden; einmal in Reckahn und einmal in Potsdam. Veranstaltet wird der Reckahner Pädagogische Salon von der Rochow-Akademie Reckahn in Kooperation mit dem Schulkapitel der Universitätsgesellschaft Potsdam.
2. Reckahner Pädagogischer Salon
Eine Schule für alle?! Erfahrungen aus einer Reformschule
Bei bestem Frühlingswetter fand am 10.05.2025 der 2. Pädagogische Salon in Reckahn statt. Eine Schule für alle? Treffender konnte der Titel nicht durch Wolfgang und Stefanie Vogelsänger gewählt werden:
Die Erfahrungsberichte von Stefanie und Wolfgang Vogelsänger stießen im Kreis der rund 30 Teilnehmer:innen des Salons auf großes Interesse. Dicht und engagiert wurde u.a. diskutiert, wie über teamorientiertes Arbeiten auf Seiten der Lernenden wie der Lehrkräfte auf Leistungsdifferenzen in heterogenen Lerngruppen reagiert wird („Wir sind eine Beziehungsschule!“), welche Funktion die Einrichtung einer pädagogisch-didaktischen Konferenz („PÄDIKO“, Lean Management: Verantwortung - Vertrauen - Fehlerkultur - Freiräume) für die Entwicklung der Schule und des Unterrichts hat oder auch welche Rolle grundsätzlich die pädagogische Grundhaltung der Lehrkräfte für die pädagogische Praxis einer "Schule für alle spielt“. Diese Grundhaltung drückt sich an der IGS Göttingen-Geismar u.a. darin aus, dass die neuen 5. Klassen von der Schulleitung jährlich mit dieser Botschaft begrüßt werden: „Niemand an dieser Schule sollte Angst haben. Nicht vor anderen Kindern, nicht vor Lehrern, Zensuren, Arbeiten, dem Schulleiter. Auch nicht vor den Eltern. Wenn sonst keiner hilft, ich bin für euch da. Meine Türen sind immer offen.“ (Wolfgang Vogelsänger)
Gute Schule ist keine Zauberei, es braucht Mut und eine entsprechende pädagogische Haltung.
Das kurze Resumée zum 2. Salon haben hoffentlich Ihre Vorfreude auf unseren nächsten Salon geweckt. Dieser findet am 15.11. 2025 im schönen Kammermusiksaal der Universität Potsdam, am Standort in Golm statt. Impulsgeber unseres nächsten kritisch-konstruktiven Gedankenaustauschs ist Dr. Mathias Iffert, Direktor des LIBRA.
1. Reckahner Pädagogischer Salon
Premiere gelungen
Am Samstag, den 16. November 2024 trafen sich 23 pädagogisch interessierte Menschen aus Schule, Schulaufsicht, Lehrerbildung, freien Bildungsprojekten und Universität zum 1. Reckahner Pädagogischen Salon, um gemeinsam pädagogisch zu denken und kollegial zu diskutieren. Veranstaltet wurde der Reckahner Pädagogische Salon vom Schulkapitel der Universitätsgesellschaft in Kooperation mit der Rochow-Akademie Reckahn.
Der Tagungsort – der obere Saal des Rochow-Museums Reckahn – war kein Zufall. Denn rund 250 Jahre zuvor trafen sich im Reckahner Herrenhaus schon einmal pädagogisch interessierte Menschen, um im Umfeld von Rochows Gründung der ersten preußischen Volksschule im Jahr 1773 gemeinsam pädagogische Visionen zu entwickeln. Im Jahr 2024 wurde am gleichen Ort das Konzept der Universitätsschule Potsdam vorgestellt. Die Universitätsschule Potsdam soll als inklusive Schule in der Trägerschaft der Stadt Potsdam die Jahrgangsstufen 1-13 und einen flexiblen Weg zum Abitur anbieten. Sie findet für jedes Kind den passenden Weg zum Schulabschluss und ermöglicht alle allgemeinbildenden Bildungsabschlüsse. Als Forschungs- und Ausbildungsschule kooperiert sie eng mit der Universität Potsdam und arbeitet über eine Transferwerkstatt mit (über)regionalen Schulakteur*innen zusammen.
Nach den einleitenden Impulsen von Stefanie Bosse wurde das Konzept der Universitätsschule zunächst im Plenum und anschließend in Kleingruppen diskutiert. Es wurden konstruktive Rückfragen und weitere Ideen zum Konzept zusammengetragen. Im Abschlussplenum entstand der Wunsch, das Konzept der Potsdamer Universitätsschule in einem weiteren Pädagogischen Salon fokussiert zu diskutieren und gegebenenfalls durch Impulse aus anderen Reformschulen zu ergänzen. Ebenso wurden weitere Themenwünsche aus dem Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für zukünftige Salongespräche zusammengetragen.
Diese Impulse greifen wir als Organisationsteam für den 2. Reckahner Pädagogischen Salon am 10. Mai 2025 gerne auf. Der 2. Salon wird ebenfalls im Rochow-Museum Reckahn stattfinden; der 3. Salon ist für November 2025 in Potsdam geplant.