Ukrainisch in Brandenburg
Erleben Sie, wie Ukrainisch als Sprache, Kultur und Stimme das Leben in Brandenburg prägt – im Alltag, in der Bildung, in der Gemeinschaft.
von Theresa Liske & Sophie Schlüter
Ukrainisch ist für viele Menschen in Brandenburg weit mehr als nur ein Kommunikationsmittel. Es ist die Sprache ihrer Herkunft, ihrer Familiengeschichten, ihrer Identität. Besonders seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ist Ukrainisch verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt, auch und gerade in Brandenburg. Zahlreiche geflüchtete Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, haben hier Schutz gefunden und bringen ihre Sprache, ihre Stimmen und ihre Geschichten mit. Für manche ist Ukrainisch die Muttersprache, für andere eine von mehreren Sprachen, die ganz selbstverständlich nebeneinander im Alltag existieren, etwa neben Russisch, Deutsch oder Englisch. Diese gelebte Mehrsprachigkeit ist Ausdruck von Zugehörigkeit und Flexibilität, aber auch von Verbundenheit mit mehreren Welten.
In Brandenburg begegnet uns Ukrainisch heute an vielen Orten: In Schulen und Kitas bereiten sich Bildungseinrichtungen gezielt auf ukrainischsprachige Kinder vor. Ukrainische Lehrerinnen und Schulbegleiterinnen unterstützen vor Ort, vermitteln Sprache und schaffen Vertrauen. Im öffentlichen Raum finden sich zunehmend Informationen auf Ukrainisch, in Rathäusern, Bibliotheken, Krankenhäusern und bei Beratungsstellen. Auch in der Kultur ist Ukrainisch sichtbarer geworden: durch Literatur, Musik, Filme, aber auch durch Feste und Veranstaltungen, die von ukrainischen Vereinen, Initiativen oder Kulturzentren organisiert werden. Und nicht zuletzt ist Ukrainisch auf Spielplätzen, in Supermärkten oder im Bus hörbar. Die Sprache ist längst Teil des klanglichen Alltags in Brandenburg geworden. Für viele Sprecherinnen und Sprecher ist Ukrainisch ein emotionaler Anker. Die Sprache ist eng verknüpft mit Erinnerungen an die Kindheit, an das Zuhause, an Familie und Vertrautheit. Zugleich aber auch oft mit Verlust, Flucht und Schmerz. In dieser Vielschichtigkeit steht die Sprache für Identität, für Zusammenhalt, aber auch für den Wunsch, in Brandenburg gesehen und gehört zu werden. Ukrainisch sichtbar zu machen, bedeutet deshalb nicht nur Worte zu übertragen, sondern Lebenserfahrungen Raum zu geben. Gleichzeitig bereichert die ukrainische Sprache die sprachliche Landschaft Brandenburgs in besonderer Weise. Sie macht deutlich, dass Mehrsprachigkeit keine Ausnahme ist, sondern Alltag. Sie erinnert uns daran, wie wichtig muttersprachliche Förderung und Bildung sind, sowohl auf Deutsch als auch in den Herkunftssprachen. Und sie führt zu neuen Formen der Zusammenarbeit: zwischen Pädagoge*innen, Sprachmittler*innen, Familien, Vereinen und Institutionen. Ukrainisch bringt neue Perspektiven und trägt aktiv zur Weiterentwicklung von Bildungs- und Kulturstrukturen bei. Diese Website will einen Beitrag dazu leisten, dass Ukrainisch in Brandenburg nicht nur als „Sprache der Geflüchteten“ wahrgenommen wird, sondern als lebendiger, wertvoller Teil der brandenburgischen Mehrsprachigkeit. Wir möchten Räume schaffen, in denen Ukrainisch selbstverständlich in Schulen, Medien, Behörden und in der Kultur gesprochen, gehört und anerkannt wird. Und wir hoffen, dass daraus neue Formen des Lernens, des Miteinanders und des gegenseitigen Respekts entstehen. Denn Ukrainisch ist mehr als eine Sprache. Es ist eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Herkunft und Ankommen. In Brandenburg wird sie Teil eines neuen sprachlichen Mosaiks: lebendig, herausfordernd und bereichernd.
Neue Sprachen – neue Stimmen
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 hat sich die Sprachlandschaft in Brandenburg verändert. Ukrainisch ist nun vielerorts präsent – auf Spielplätzen, in Schulen, auf Plakaten und in Gesprächen.
Mehr als 34.000 ukrainische Staatsbürger*innen leben heute in Brandenburg – die größte ausländische Community des Bundeslandes.
Sprache im Klassenzimmer
Über 6.000 ukrainische Schüler*innen besuchen aktuell Schulen in Brandenburg. Ukrainisch ist für sie Teil ihrer Identität – aber auch Brücke zu einem neuen Alltag.
Ukrainische Lehrer*innen, Integrationskräfte und zweisprachige Materialien helfen beim Ankommen und Lernen.
Kultur, Identität & Begegnung
Ob auf Festivals, Lesungen oder Konzerten: Ukrainisch ist hörbar. Es schafft neue Räume für Teilhabe – auch jenseits der Spache.
Die ukrainische Community bringt ihre Perspektiven ein – als Musiker*innen, Künstler*innen, Eltern oder Nachbar*innen.
Ukrainisch ist nicht nur Sprache. Es ist Klang, Gefühl, Erinnerung und Hoffnung.
Diese Website zeigt, wo Ukrainisch in Brandenburg lebt – und lädt ein, mehr zu erfahren.