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Hochwassergefährdung im Rheingebiet – Erwin Rottler wird für die beste hydrologische Dissertation Deutschlands geehrt

Verkehr, Landwirtschaft, Energie: Der Rhein ist der am intensivsten genutzte Fluss Deutschlands und Europas. In seiner Dissertation entwickelte der Geoökologe Dr. Erwin Rottler Werkzeuge, um Hochwasserverläufe im Rheingebiet genauer als bisher zu erfassen und zuverlässiger vorherzusagen. Für seine gesellschaftlich besonders relevanten Ergebnisse wird er am 23. März 2023 von der Deutschen Hydrologischen Gesellschaft mit dem Preis für die beste hydrologische Dissertation ausgezeichnet.

In seiner mit der Höchstnote „summa cum laude“ bewerteten Dissertation untersuchte Dr. Erwin Rottler, wie sich das Abflussregime des Rheins während der letzten Jahrzehnte geändert hat und prognostiziert, wie es sich im kommenden Jahrhundert weiter wandeln wird. Klimaschwankungen und Veränderungen in der Bewirtschaftung der Wasserressourcen können vielfältige Folgen haben, unter anderem eine Zunahme hydrologischer Extreme wie Dürren und Hochwasser. Vor dem Hintergrund verschiedener Erwärmungsszenarien zeigen Simulationsergebnisse mit einem von Dr. Rottler entwickelten innovativen hydrologischen Modell, dass künftig zunehmende Niederschlagsmengen und abnehmende Schneeschmelze die Hochwassereigenschaften im Rheingebiet bestimmen werden.

Dr. Rottler promovierte am Institut für Umweltwissenschaften und Geographie der Universität Potsdam und ist seit 2022 Postdoc am Institut für Geographie der Universität Innsbruck. Seine Dissertation basiert auf insgesamt vier wissenschaftlichen Aufsätzen, die alle in sehr anerkannten internationalen referierten Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Prof. Axel Bronstert, Hydrologe an der Universität Potsdam und Doktorvater, betont: „Erwin Rottler ist mit dieser Dissertation eine Arbeit gelungen, die national und international als exzellent einzuordnen ist. Besonders relevant – auch für die Praxis – sind die Ergebnisse zur Wirkung des sich ändernden Klimas sowohl auf die Hochwasser- als auch die Niedrigwasser-Bedingungen im Rheingebiet. Dabei sind die Details zur Veränderung von Schnee- vs. Regen-induzierter Abflussentstehung für diese hydrologischen Extrema besonders wichtig. Es wird zudem deutlich, dass eine (Über-)Simplifizierung der Auswirkungen der Klimaänderungen zu irreführenden Annahmen bezüglich der künftigen Spitzenabflüsse und damit einhergehenden Änderungen in der Hochwassergefahr führen kann.“

Der Preis für herausragende Dissertationen in der Hydrologie wird jährlich durch die Deutsche Hydrologische Gesellschaft vergeben und ist mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 € verbunden. Zur offiziellen Preisverleihung am 23. März 2023 auf der Konferenz „Tag der Hydrologie“ wird Dr. Rottler seine Arbeit in einem wissenschaftlichen Vortrag präsentieren. Der „Tag der Hydrologie“ findet in diesem Jahr vom 21. bis 23. März an der Ruhr Universität Bochum statt.

Link zum Tag der Hydrologie an der Ruhr Universität Bochum: https://www.ruhr-uni-bochum.de/tdh2023/

Kontakt:

Dr. Erwin Rottler, Institut für Geographie, Universität Innsbruck
E-Mail: rottleruni-potsdamde

Prof. Dr. Axel Bronstert, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
Tel.: 0331 977 2548
E-Mail: axel.bronstertuni-potsdamde

Medieninformation 23-03-2023 / Nr. 033