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Vor 90 Jahren – Das Moses Mendelssohn Zentrum erinnert an den Beginn der nationalsozialistischen Diktatur 1933

Aus der Reihe „Jüdisches Kalenderblatt 1933“ des MMZ.
Photo : Nachlass Gabriele Tergit/MMZ
Aus der Reihe „Jüdisches Kalenderblatt 1933“ des MMZ.

Zum 90. Mal blicken wir zurück auf das Jahr 1933 und den Beginn der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland. Anlass für das Moses Mendelssohn Zentrum, im Jahr 2023 über verschiedene Medien und Portale, mit Dokumentationen und Vortragsveranstaltungen an die damaligen Ereignisse zu erinnern, welche das Ende der Weimarer Republik, die Gleichschaltung der Gesellschaft und den Beginn zahlloser Menschenrechtsverletzungen und NS-Verbrechen markierten. Im Folgenden finden Sie eine kleine Übersicht der vom MMZ (ko-)initiierten Angebote und Aktivitäten, teils in enger Kooperation mit weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Partnern.

1. Relaunch der Webseite Brandenburg-33 mit dem Aktionsbündnis Brandenburg

Zum 90. Jahrestag der Machtübertragung an Adolf Hitler geht heute eine Webseite zur Geschichte Brandenburgs im Jahr 1933 in neuem Erscheinungsbild online. Diese Webseite baut auf einem Kooperationsprojekt auf, das das Aktionsbündnis Brandenburg, das Moses Mendelssohn Zentrum und die Agentur für Bildung im Jahr 2013 zum 80. Jahrestag der Machtübertragung an die NSDAP entwickelt hatten. Aus diesem Kooperationsprojekt entstand damals www.brandenburg-33.de. Zehn Jahre später erscheint generalüberholter Form und mit einem neuen Aktionsbündnisses Brandenburg.
Zudem hat das Aktionsbündnis Brandenburg das Angebot um eine gänzlich neue, inhaltliche Säule ergänzt, die erstmals am heutigen 30. Januar 2023 im Museum Neuruppin und im Livestream ab 18.00 Uhr präsentiert werden: acht Audiowalks des Projekts „Brandenburg ·33 - Erinnern vor Ort“.  Die Audiowalks beleuchten den Beginn des Nationalsozialismus in Brandenburg an der Havel, Buckow, Cottbus, Fehrbellin, Luckenwalde, Neuruppin, Teupitz und Wittenberge.
Thomas Wisch, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Brandenburg, zu diesem Projekt: „Als   landesweites Bündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus ist es uns ein Anliegen, die Auseinandersetzung mit diesem Teil der Geschichte auch 90 Jahre nach dem Beginn des Nationalsozialismus wachzuhalten. Unsere acht Audiowalks sind Streiflichter der Ereignisse: Wie gelang es den Nationalsozialisten, ihre Herrschaft in so kurzer Zeit in der Fläche Brandenburgs durchzusetzen? Welche Unterstützung gab es vor Ort? Und wo gab es Widerstand?“
So setzt auch die neue gestaltete Seite die Idee fort, ausgehend von lokalen Ereignissen die Geschichte des Jahres 1933 im heutigen Brandenburg zu erzählen. Zusätzlich zu den Audiowalks beinhaltet die Webseite www.brandenburg-33.de mehr als 200 weitere Ereignisse aus ganz  Brandenburg, die über eine Karte und eine Chronologie recherchierbar sind. Sie laden dazu ein, sich eigenständig auf weitere Spurensuche zu begeben.

2. Social Media Reihe Jüdisches Kalenderblatt 1933 - #JK33

Ebenfalls am heutigen Tag beginnt eine neue Social Media Reihe des Moses Mendelssohn Zentrums: das Jüdische Kalenderblatt 1933 - #JK33. Mit dieser neuen Reihe gibt das Team des Moses Mendelssohn Zentrums ab sofort monatlich aus zeitgenössischer jüdischer Perspektive Einblicke in die sich verändernden Lebensumstände des Jahres 1933. Dabei stellen wir Selbstzeugnisse vor und schauen z.B. auch in das ab 1933 in Tel Aviv erscheinende Mitteilungsblatt (MB), zu dem ein neues Forschungsprojekt am MMZ entsteht. So bringen wir jüdische Blicke aus dem In- und Ausland auf die erste Phase der nationalsozialistischen Umwälzungen im Jahr 1933 zum Vorschein.
Die Reihe wird auf den Social Media Kanälen des MMZ gleichzeitig gelauncht: auf Facebook, lnstagram und Twitter: @mmzpotsdam

3. Gedenken an die Bücherverbrennungen 1933

Im Frühling und Sommer dieses Jahres rückt das MMZ-Team dann das Gedenken an die Bücherverbrennungen in Deutschland vor 90 Jahren in den Fokus. Verschiedene Formate am und mit dem MMZ widmen sich den bisher bekannten über 100 Verbrennungen von Büchern zwischen März und Oktober 1933. Dazu gehört die Präsentation der Ausstellung „Verbrannte Orte“ des Fotografen Jan Schenk vom 10. Mai bis zum 7. Juni 2023 im Rechenzentrum. Begleitend zur Ausstellung wird u.a. in Kooperation mit der FH Potsdam ein Programm aus Vorträgen und künstlerischen Interventionen angeboten. Mit der Eröffnung der Ausstellung am 10. Mai 2023 wird es den Relaunch der Webseite www.verbrannte-buecher.de geben, bei dem zusätzlich eine erste Auswahl der „digitalen Bibliothek verbrannter Bücher“ der Öffentlichkeit übergeben werden soll.

Weitere Informationen:

Moses Mendelssohn Zentrum: https://www.mmz-potsdam.de/
https://www.mmz-potsdam.de/mediathek/social-media-reihen/juedisches-kalenderblatt-1933
lnstagram: https://www.instagram.com/mmzpotsdam/
Facebook: https://www.facebook.com/mmzpotsdam
Twitter: @mmzpotsdam
Aktionsbündnis Brandenburg: https://aktionsbuendnis-brandenburg.de/

Pressemitteilung des Moses Mendelssohn Zentrums e.V. vom 30.01.2023