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„Reformation und Freiheit“ – Studierende entwickeln Unterrichtsmaterialien zum Lutherjahr

Nicht oft erhalten Studierende die Möglichkeit, den Lernort Museum individuell und kreativ mitzugestalten. Im Sommersemester 2017 hatten 25 Lehramtsstudierende im Fach Geschichte diese Chance. Unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Fenn entwarfen sie im Seminar „Museen – Musentempel, Identitätsfabrik, Event-Location? Möglichkeiten historischen Lernens“ Lehr- und Lernmaterialien zur Sonderausstellung „Reformation und Freiheit“ im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) in Potsdam. Die Aussellung war von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke am 7. September 2017 feierlich eröffnet worden und ist noch bis zum 21. Januar 2018 zu sehen.
„Wir möchten Schülerinnen und Schülern die Chance geben, Hintergründe zur Reformation über die Beschäftigung mit einem Objekt zu entdecken“, sagt die Studentin Sophie Toth. Sie konzipierte zusammen mit ihrer Gruppe unter anderem ein Hör- und ein Rollenspiel zum „Wilsnacker Feuerkessel“ – ein Kupferkessel, in dem ein religiöser „Schatz“ des Mittelalters verbrannt wurde. Im Austausch mit Monika Fenn und mit Unterstützung der Tutorinnen Carolin Otto und Kathleen Haß entstanden ganz unterschiedliche Konzepte: vom Puzzle übers Video bis hin zur Schatzsuche. Der Geschäftsführer und Direktor des Museums Dr. Kurt Winkler und die Ausstellungskuratorin Dr. Ruth Slenczka hatten sich geschichtsdidaktisches Lehr- und Lernmaterial zu fünf Exponaten gewünscht: neben dem „Wilsnacker Feuerkessel“ etwa auch ein Brief Martin Luthers an den Händler Hans Kolhase sowie ein Prachtband aus der Silberbibliothek Herzog Albrechts von Preußen.
Fünf Studierendenteams setzten das Vorhaben in die Tat um. Dafür erweiterten diese zunächst ihr didaktisches Wissen zum geschichtskulturellen Ort Museum und zum historischen Denken und Lernen. Anschließend ging es um Zielsetzung und didaktische Aufbereitung der Materialien: Sie sollten möglichst handlungsorientiert und selbsterklärend sein, damit die Schülerinnen und Schüler sich auch in kleinen Teams im Museum damit beschäftigen können. Und natürlich benötigen die Schüler genügend Hintergrundwissen, um die historischen Phänomene rund um die Reformation zu verstehen, die mit den Exponaten verbunden sind. Die Gestaltung forderte viel Kreativität und großen Einsatz von den Studierenden. Und das hat sich gelohnt: „Die Arbeit war nicht nur spannend, sondern vor allem sehr nah am Lehrerberuf. Schließlich sind Museen außerschulische Lernorte, die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern besuchen“, erklärt Toth. „Wir sind stolz auf den Erfahrungszuwachs, den wir im Projekt als angehende Lehrerinnen und Lehrer gewonnen haben.“
Die Unterrichtsmaterialien sollen auch im Klassenzimmer zum Einsatz kommen. Mit Mitteln des HBPG haben die beiden Tutorinnen und die Geschichtslehramtsstudierende Anahit Barseghyan die Materialien daher für die Homepage des Museums aufbereitet. Sie stehen online zur freien Verfügung bereit und richten sich an die Klassenstufen fünf bis zehn.

Link zu den Unterrichtsmaterialien: www.uni-potsdam.de/de/hi/projekte/did-reformation-und-freiheit.html

Link zur Homepage des Museums: www.hbpg.de/ruf-unterrichtsmaterialien.html

Text: Isabelle Stebener
Online gestellt: Alina Grünky
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde