Beatrice Primus - Nachwuchspreis
Der Beatrice Primus ist mit 1500 Euro dotiert (gestiftet von Nanna Fuhrhop). Er wird alle zwei Jahre an herausragende Masterarbeiten in der germanistischen Linguistik vergeben, die sich mit dem Verhältnis von Form, Funktion und Bedeutung beschäftigen. Sowohl Eigenbewerbungen als auch Empfehlungen sind möglich.
Jury:
Prof. Dr. Kristian Berg (Universität Bonn), Prof. Dr. Ursula Bredel (Universität Hildesheim), Prof. Dr. Nanna Fuhrhop (Universität Potsdam), Prof. Dr. Angelika Wöllstein (IDS Mannheim und Universität Mannheim)
Bewerbungen an: nanna.fuhrhopuuni-potsdampde
Einzureichen bis zum 31.10. alle zwei Jahre (beginnend 2024) sind:
- die Masterarbeit
- eine zweiseitige Zusammenfassung
- Darlegung des Bezugs zu Arbeiten von Beatrice Primus
- Gutachten, wenn möglich
Beatrice Primus war eine Forscherin mit immenser Wirkung in sehr viele sprachwissenschaftliche Fachrichtungen. So war es kaum möglich, ihr auf wissenschaftlichem Feld nicht zu begegnen. Was sie vorangetrieben hat, das war das tiefe Interesse für ihre Forschungsfragen, das zu außergewöhnlichen Forschungsleistungen in den Gebieten Syntax, Semantik, Pragmatik, Sprachtypologie und Schriftsystem führten. In jedem dieser Gebiete gilt sie als Expertin gerade deshalb, weil sie ihre Arbeit in der germanistischen Linguistik stets übergreifend und damit ganz im Sinne des klassischen Verständnisses der Allgemeinen Sprachwissenschaft und auch der modernen diachronen Forschung verstand.
Kennzeichnend ist darüber hinaus, dass sie ihre Untersuchungsgegenstände in theoretische, formale und empirische Kontexte eingebunden hat, damit wesentlich zur Theorieentwicklung beitrug und auch mit der Forschung zum Schriftsystem neue Gebiete für die Sprachwissenschaft überhaupt mit erschlossen hat. Ihr war bewusst, dass niemals etwas in der Auseinandersetzung mit Sprache einfach und unkomplex ist, und wenn es verstanden werden wollte, in seine Bestandteile zerlegt gehört. Gleichzeitig sollte es aber, wenn es verstanden war, einfach zu erklären sein. So ist die Reduktion von Komplexität in der Erklärung von Form, Funktion, Bedeutung eines ihrer großen Talente geworden und konnte in vielen Bereichen auch Eingang in die Praxis finden. Die wissenschaftliche Bedeutung ihrer Resultate ist erst zu einem Teil honoriert, denn noch ist nicht alles verstanden, was sie erarbeitet hat. So hat sie den Kolleginnen und Kollegen und insbesondere dem Nachwuchs, an dem ihr immer und vor allen Dingen gelegen war, ihren Proviant für unsere wissenschaftliche Reise übergegeben.
Der Preis wird im Rahmen der IDS-Jahrestagung in Mannheim (beginnend 2025) vergeben.