Für Studierende wird unser Nachbarland seit einiger Zeit immer beliebter. Mehr und mehr Unternehmen siedeln sich in Polen an. Deutschland ist hier der wichtigste Handelspartner und ausländische Investor. Besonders gefragt sind Fachkräfte aus den Bereichen Medizin, Ingenieurswesen, Pharmaindustrie und Elektronik. Die großen Städte boomen: Mit den unzähligen Cafés, Kneipen und Geschäften pulsiert das Leben in Krakau – das kulturelle Herz Polens. Für EU-Bürger*innen gibt es noch keine Arbeitsmarktbeschränkungen, es herrscht Freizügigkeit. Zudem kommen günstige Lebenskosten.
Eine Bewerbung läuft in Polen so ähnlich ab wie in Deutschland. Generell bewirbt man sich in Polen auf eine Stellenzeige aus der Zeitung, dem Internet oder vom Arbeitsamt. Außerdem werden Online-Bewerbungen oder Bewerbungen per E-Mail immer gängiger. In der Ausschreibung wird in der Regel genau beschrieben, wie die Bewerbung auszusehen hat. Anschließend meldet sich der Arbeitgeber telefonisch oder per E-Mail und vereinbart einen Termin zum Vorstellungsgespräch. Eventuell werden Sie eingeladen, in der Firma Tests zu absolvieren oder an einem Assessment-Center teilzunehmen.
Falls Sie bei einem früheren Praktikum oder im Rahmen eines Freiwilligendienstes schon einmal in Polen gearbeitet haben, erwähnen Sie das unbedingt in der Bewerbung und legen Sie Arbeitszeugnisse oder Empfehlungsschreiben bei. Kontakte und Referenzen werden in Polen gern gesehen.
In Polen besteht eine Bewerbung aus Lebenslauf und Anschreiben. Anders als in Deutschland gehören Zeugnisse und andere Nachweise nicht in die Bewerbung. Sie werden später zum Vorstellungsgespräch als Original und zusätzlich in Kopie mitgebracht.
Allerdings sollte die Bewerbung auf Polnisch oder Englisch verfasst werden. Erkundigen Sie sich nach der gewünschten Sprache! Wenn Sie auf Polnisch schreiben wollen, lassen Sie die Unterlagen von einem Übersetzer gegenlesen, um Fehler zu vermeiden. Sonst kann es eventuell passieren, dass Ihre Bewerbung aufgrund von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern schnell aussortiert wird.
Im tabellarischen Lebenslauf sollte auf den ersten Blick eine klare Struktur erkennbar sein. Führen Sie Ihre Beschäftigungen antichronologisch auf, d.h. beginnen Sie mit ihrer aktuellen Beschäftigung und gehen Sie dann zurück.
Bei den Inhalten können Sie sich am deutschen Lebenslauf orientieren. Auf jeden Fall müssen Qualifikationen, Beschäftigungen und Praktika aufgeführt werden. Schreiben Sie kurz relevante Informationen zu den Arbeitsinhalten, damit sich der Arbeitgeber etwas unter Ihrer Beschäftigung vorstellen kann. Außerdem sind für Ihren zukünftigen Arbeitgeber Sprachkenntnisse, Computerkenntnisse oder anderweitig relevante Qualifikationen interessant. Halten Sie sich kurz! Der Lebenslauf sollte maximal zwei Seiten umfassen. Mit einem souveränen und sympathischen Bewerbungsfoto runden Sie Ihren CV ab. Eventuell können noch Hobbies aufgeführt werden, falls sie für die Stelle interessant erscheinen.
Wenn Sie Ihren Lebenslauf auf Polnisch verfassen wollen, finden Sie hier eine gute Vorlage:
Einige wichtige Phrasen für den polnischen Lebenslauf:
http://de.bab.la/phrasen/bewerbung/lebenslauf/deutsch-polnisch/
Wie bei allen Bewerbungen sollten Sie sich eingehend mit dem Unternehmen bzw. der Organisation beschäftigt und wichtige Informationen zusammentragen haben. In Polen heißt das Anschreiben "Motivationsbrief". Stellen Sie auf maximal einer Seite klar, warum Sie sich genau dieses Unternehmen ausgesucht haben und was Sie bieten können. Wenn Sie sich auf Stellenausschreibung bewerben, gehen Sie im Anschreiben auf die jeweiligen Anforderungen ein. Ihre Bewerbung muss konkret auf dieses Unternehmen abgestimmt sein. Achten Sie beim Anschreiben auf einen geeigneten Ansprechpartner. Dieser geht normalerweise aus der Stellenanzeige hervor. In Polen ist die Bewerbung über das Internet oder per E-Mail ebenfalls unkompliziert möglich. Entweder füllt man ein Formular online aus oder schickt die Bewerbungsunterlagen per E-Mail. Hier ist es wichtig schon im Betreff der E-Mail darauf einzugehen, dass es sich um eine Bewerbung handelt. Verweisen Sie im Text kurz auf die Bewerbungsunterlagen. Diese werden als pdf zusammen angehängt.
Melden Sie sich ein paar Tage nach dem Versand der E-Mail beim Unternehmen und erkundigen Sie sich nach dem Stand der Dinge: Ist alles angekommen? Fehlen noch Unterlagen? Zeigen Sie Interesse!
Anders als in Deutschland wird es statt eines Vorstellungsgesprächs eher ein Telefoninterview geben. Bereiten Sie sich gut darauf vor: drucken Sie Ihre Bewerbung aus, stellen Sie wichtige Informationen zum Unternehmen zusammen und schreiben Sie sich Ihre Fragen an das Unternehmen auf. Einen guten Eindruck macht es ebenfalls, wenn Sie fremdsprachliche Fachbegriffe einbauen können.
In Polen wird Höflichkeit großgeschrieben. Sprechen Sie Kollegen und Vorgesetzte mit Titel und Namen an. Bedanken Sie sich ruhig hinterher mit einer kurzen E-Mail für das Gespräch.
Wenn Sie zu einem Interview eingeladen werden, können Sie sich im Übrigen gut an unseren Hinweisen für Vorstellungsgespräche orientieren.
Gute Polnischkenntnisse sind von Vorteil bei einer Bewerbung. Es macht außerdem einen guten Eindruck, sich für das Land und die Landesprache zu interessieren. Grundlegend sollten Sie also mit der polnischen Sprache vertraut sein und gewillt sein sich weiter zu verbessern. Wie immer gibt es auch Ausnahmen, z. B. Tätigkeiten im internationalen Bereich, aber grundsätzlich kann gesagt werden, dass gute Polnischkenntnisse eine wichtige Voraussetzung für eine Tätigkeit in Polen sind.
Breslauer Zwerge! Wussten Sie, dass sich in Breslau mehr als 300 kleine Bronze-Zwerge verstecken? Seit 2001 fertigen polnische Künstler die kleinen Zwerge und platzieren sie zum Teil an ungewöhnlichen Orten. Der erste Zwerg ist in den 1980er Jahren im Rahmen der Oppositionsbewegung "Orange Alternative" entstanden.
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