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Ehrendoktoren

Foto: Ernst Kaczynski
Dekan Prof. Dr. Hans-Georg Wolf mit Prof. Dr. h.c. Robert B. Pippin, Ph.D.

Ehrendoktorwürde für Robert B. Pippin

Im Rahmen des Fakultätsfestes der Philosophischen Fakultät wurde dem Philosophen Prof. Dr. h.c. Robert B. Pippin (University of Chicago) am 19. Juli 2023 die Ehrendoktorwürde verliehen.

Prof. Pippin hat sich in außergewöhnlichem Maße international um die deutsche Philosophie und das deutsche Denken verdient gemacht und zu einer neuen Welle der Rezeption der klassischen deutschen Philosophie beigetragen. Dabei hat er die Philosophie stets in den Zusammenhang der Literatur, der Künste und des Films gestellt, denen er eigene Monographien gewidmet hat; so hat Robert Pippin auch maßgebliche Beiträge zu anderen in der Philosophischen Fakultät vertretenen Disziplinen geleistet.

Die Fakultät ehrt mit der Ehrendoktorwürde Herrn Pippins herausragende Verdienste um die internationale Renaissance der klassischen deutschen Philosophie sowie seine weitreichenden Beiträge zu den Geisteswissenschaften insgesamt.

Foto: Ernst Kaczynski
Dekan Prof. Dr. Hans-Georg Wolf mit Prof. Dr. h.c. Robert B. Pippin, Ph.D.
Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Lestringant
Foto: Karla Fritze (UP, ZIM)
Laureat Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Lestringant mit dem Dekan Prof. Dr. Thomas Brechenmacher

Ehrendoktorwürde für Frank Lestringant

Dem Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h. c. Frank Lestringant von der Sorbonne Université Paris wurde im Rahmen des Tages der Philosophischen Fakultät am 04. Juli 2018 die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam verliehen. Die Philosophische Fakultät würdigt damit das herausragende Œuvre des Literaturwissenschaftlers zu den universalen Umwälzungen der Frühen Neuzeit im Spiegel der französischen Literatur.

Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Lestringant
Foto: Karla Fritze (UP, ZIM)
Laureat Prof. Dr. Dr. h.c. Frank Lestringant mit dem Dekan Prof. Dr. Thomas Brechenmacher
Prof. Dr. Günter Stemberger
Dekan Prof. Dr. Thomas Brechenmacher mit Prof. Dr. Günter Stemberger

"Ein Leuchtturm der Jüdischen Wissenschaften" – Ehrendoktorwürde für Günter Stemberger
Günter Stemberger gilt als international anerkannter Spezialist für die rabbinische Literatur. Als langjähriger Universitätsprofessor am Institut für Judaistik der Universität Wien trug er zum ausgezeichneten wissenschaftlichen Ruf des Instituts bei; seine zahlreichen Standardwerke und Einführungen gehören zur kanonischen Lektüre für Generationen von Studierenden. Am 18. November 2015 würdigte die Philosophische Fakultät der Universität Potsdam den emeritierten Judaisten mit dem Ehrendoktorat in Anerkennung seiner Lebensleistung auf dem Gebiet der Erforschung des antiken und spätantiken Judentums sowie des Verhältnisses zwischen dem rabbinischen Judentum und dem frühen Christentum.

Prof. Dr. Günter Stemberger
Dekan Prof. Dr. Thomas Brechenmacher mit Prof. Dr. Günter Stemberger
Prof. Dr. Philippe Contamine

2010 verlieh die Philosophische Fakultät dem französischen Mediävisten Prof. Dr. Philippe Contamine (07.05.1932-26-01.2022) die Ehrendoktorwürde. Damit ehrt die Fakultät das wissenschaftliche Lebenswerk des französischen Historikers, der vor allem durch seine Forschungsarbeiten zur Militär- und Adelsgeschichte bekannt wurde.

Philippe Contamine, der unter anderem als Professor an den Universitäten von Nancy, Paris-Nanterre und Paris-Sorbonne lehrte, ist Mitglied der Ehrenlegion, der Royal Historical Society sowie der Société de l'histoire de France. Zur Verleihung der Ehrendoktorwürde hielt er einen Vortrag zum Thema "Von der Kriegs- zur Adels- und Staatsgeschichte".

Prof. Dr. Philippe Contamine
Wieland Förster

2010 verlieh die Philosophische Fakultät mit einem Festakt und unter großer öffentlicher Anteilnahme dem Bildhauer, Maler und Schriftsteller Wieland Förster die Ehrendoktorwürde. Anlässlich seines 80. Geburtstags wurde Förster damit für ein Werk ausgezeichnet, das nicht nur an Vielseitigkeit seinesgleichen sucht, sondern vor allem auch durch die Tiefe seines humanistischen Anspruchs beeindruckt.

Wieland Förster
Prof. Dr. Manfred Clauss

Im Rahmen des Fakultätsfestes der Philosophischen Fakultät wurde dem Althistoriker Prof. Dr. Manfred Clauss am 09. Juli 2009 die Ehrendoktorwürde verliehen. Die Fakultät ehrt damit das große Lebenswerk des Althistorikers, der besonders für seine Forschungen zur Religionsgeschichte der Römischen Kaiserzeit, zur Sozialgeschichte der Antike und zur Geschichte des Alten Israel weit über die Fachgrenzen hinaus international bekannt wurde.

Manfred Clauss, geb. 1945, studierte Katholische Theologie, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Köln, Bonn und Marburg. Nach der Promotion 1973 und der Habilitation 1979 bekleidete er von 1980-1993 Professuren an der Freien Universität Berlin, an der Universität-Gesamthochschule Siegen, an der Katholischen Universität Eichstätt und war von 1993-2006 Universitätsprofessor für Alte Geschichte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Von 1989-1993 hatte er den Vorsitz der Mommsen-Gesellschaft inne. 2007 wurde ihm der Ausonius-Preis verliehen.

Prof. Dr. Manfred Clauss
Prof. Dr. Robert Weimann

Die Philosophische Fakultät ehrte 2008 Prof. Dr. Robert Weimann (1928-2019) mit der Ehrendoktorwürde. Die Fakultät würdigt damit seine Lebensleistung als Literaturwissenschaftler und international geachteter Shakespeareforscher sowie seine Verdienste um den Aufbau der Potsdamer Anglistik und Amerikanistik.

Der Anglist Robert Weimann war Professor in Potsdam, Berlin und an der University of California, Irvine/USA. Er bekleidete das Amt des Präsidenten der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft in Weimar und war bis 1990 Vize-Präsident der Akademie der Künste. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Literaturtheorie, die englische Literatur der Shakespearezeit und der amerikanische Roman.

Prof. Dr. Robert Weimann
Jorge Semprún

Dem Schriftsteller, Intellektuellen und Philosophen Jorge Semprún (1923-2011) wurde 2007 die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät verliehen. Die Fakultät ehrte damit "seine Lebensleistung als Schriftsteller und Denker" und ihn als einen "engagierten Intellektuellen unserer Zeit".

Der 1923 in Madrid/Spanien geborene und seit langen Jahren in Frankreich lebende Jorge Semprún gilt als einer der herausragenden Schriftsteller und Denker. Sein schriftstellerisches Wirken gründet sich auf Erfahrungen, die er im Widerstand gegen Diktatur, Rassismus und jegliche Form totalitären Denkens gesammelt hat. Vor diesem Hintergrund beleuchtet das gesamte literarisch-philosophische Schaffen des Überlebenden von Buchenwald das spezifische Lebenswissen und Überlebenswissen des Menschen in der Moderne.

Jorge Semprún
Arno Lustiger

Die Philosophische Fakultät ehrte 2003 Arno Lustiger (1924-2012) mit der Ehrendoktorwürde der Universität Potsdam.

Der 1924 im polnisch-oberschlesischen Bedzin Geborene hat als jüdischer Verfolgter des NS-Regimes Konzentrationslagerhaft und Todesmärsche überlebt. Seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts publizierte er eine Vielzahl historischer Werke, von denen einige zur Standardliteratur gehören. Sein Hauptaugenmerk gilt dem jüdischen Widerstand gegen die nationalsozialistische Verfolgung in jenen Ländern, die während des Zweiten Weltkrieges von Deutschland besetzt waren.

Arno Lustiger
Prof. Dr. Helmut Lüdtke

Prof. Dr. Helmut Lüdtke (1926-2010), emeritierter Professor für Romanische Philologie an der Universität Kiel, wurde 2002 die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät verliehen. Damit würdigte sie die wissenschaftliche Lebensleistung des Sprachwissenschaftlers und dankte ihm zugleich für seine Unterstützung der wissenschaftlichen Arbeit an der Philosophischen Fakultät. Helmut Lüdtke hat die linguistische Forschung in den Philologien an der Universität Potsdam maßgeblich beeinflusst.

Helmut Lüdtke studierte Romanistik, Anglistik und Allgemeine Sprachwissenschaft in Köln, Bonn und Lissabon. Er promovierte 1952 und habilitierte sich 1963. Als Verfasser wichtiger Monographien, Herausgeber zentraler Sammelbände sowie als Autor von mehr als 150 wissenschaftlichen Aufsätzen gilt Helmut Lüdtke als sprachwissenschaftlicher Universalgelehrter, der entscheidende Erkenntnisse vorgelegt hat zur Dialektologie und zur Geschichte der romanischen Sprachen, zur Geschichte der slavischen und der germanischen Sprachen, zur Sprachkontaktforschung, zum Problem Mündlichkeit und Schriftlichkeit, zur Wissenschaftstheorie der Linguistik und vor allem zur Theorie des Sprachwandels.

Prof. Dr. Helmut Lüdtke
Prof. Dr. Eberhard Lämmert

Am Tag der Philosophischen Fakultät 2001 wurde Prof. Dr. Eberhard Lämmert (1924-2015) die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit würdigt die Fakultät seine besonderen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Literaturwissenschaft und seine vielfältigen Verdienste um die Förderung der Wissenschaften. Achtung erwarb er sich gleichermaßen wegen seines konsequenten Eintretens für die Geisteswissenschaften und bildungspolitische Reformen.

Der 1924 geborene Eberhard Lämmert gilt in Fachkreisen als anerkannter Literaturwissenschaftler. Von 1976 bis 1983 war er Präsident der Freien Universität Berlin. Er bekleidete zahlreiche wissenschaftliche und wissenschaftspolitische Ämter. Seit ihrer Gründung stand Eberhard Lämmert der Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam als Gutachter und Mitglied von Berufungskommissionen zur Seite.

Prof. Dr. Eberhard Lämmert
Dr. phil. sc. Ingeborg Spriewald

1999 verlieh die Philosophische Fakultät die Ehrendoktorwürde an Dr. phil. sc. Ingeborg Spriewald (-2015) in Würdigung ihrer besonderen wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der germanistischen Literaturwissenschaft.

Ingeborg Spriewald studierte von 1948-1952 Germanistik, Anglistik und Pädagogik an der damaligen Potsdamer Brandenburgischen Landeshochschule beziehungsweise Pädagogischen Hochschule, promovierte 1956 zum Thema "Gesellschaftskritik und Erziehung im Werk der Marie von Ebner-Eschenbach" und habilitierte sich 1971 in Potsdam mit einer Arbeit über "Jörg Wickram und die Anfänge der Prosaerzählung in Deutschland", nachdem sie bereits 1956 an das zu jener Zeit so benannte Institut für Deutsche Sprache und Literatur der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin gewechselt hatte. Auch nach der Emeritierung setzte die Wissenschaftlerin ihre Forschungstätigkeit fort, immer wieder begleitet durch vielfältige Vorträge im In- und Ausland.

Dr. phil. sc. Ingeborg Spriewald
Dr. Arnold Paucker

Am 25. Juni 1996 verlieh die Philosophische Fakultät dem bekannten deutsch-jüdischen Historiker und Germanisten Dr. Arnold Paucker (1921-2016) die Ehrendoktorwürde. Arnold Paucker erhielt den akademischen Ehrengrad eines Dr. phil. h.c. "in Würdigung seines hervorragenden Wirkens als Direktor des Leo Baeck Instituts und in Anerkennung seiner Forschung auf dem Gebiet der deutsch-jüdischen Geschichte".

Arnold Paucker, gebürtiger Berliner, emigrierte 1935 nach Palästina, kämpfte in der britischen Armee und hat seit 1950 seinen ständigen Wohnsitz in Großbritannien. Von 1953-1959 studierte er Germanistik (Jiddistik) und Geschichte an den Universitäten Birmingham und Nottingham. 1955 promovierte er in Geschichte (Heidelberg) und 1959 in Jiddistik. Im Jahre 1959 wurde Arnold Paucker zum Direktor des Leo Baeck Institutes London berufen, dessen Leitung er bis zum Sommer 2001 inne hatte. Heute ist er internationaler Vizepräsident des Leo Baeck Instituts. Über zwanzig Jahre war Arnold Paucker Herausgeber des Jahrbuches des Londoner Institutes.

Dr. Arnold Paucker