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Literatur trifft Algorithmus – Der DraCor Summit setzt neue Impulse für die digitale Dramenforschung

Medieninformation 25-08-2025 / Nr. 077

Von Sophokles über William Shakespeare und Calderón bis zu Hedwig Dohm: Tausende von Dramen der europäischen Literaturgeschichte sind im „Drama Corpora Projekt“ (DraCor) frei verfügbar. Ein riesiger Schatz für Forschende der Digital Humanities, die Dramen computergestützt analysieren. Vom 1. bis zum 5. September 2025 kommen beim „DraCor Summit 2025“ nun Forschende aus knapp 20 verschiedenen Ländern zusammen, um ihre Forschungsarbeiten zu diskutieren. Die fünftägige Veranstaltung wird vom Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften der Universität Potsdam in Kooperation mit der Professur für Digital Humanities der Freien Universität Berlin ausgerichtet und findet in Berlin statt.

Im Zentrum des internationalen „DraCor Summit“ steht das offene Forschungsökosystem „Drama Corpora Project“. Das mehrsprachige Projekt, das als Vorreiter einer konsequent auf Open Science ausgerichteten Infrastruktur gilt, umfasst derzeit über 4.000 Theaterstücke in 22 Sprachen und ist damit eine wichtige Ressource für Forschende aus den Digital Humanities, den Computational Literary Studies und den Cultural Analytics. Als mehrfach drittmittelgefördertes, europäisches Projekt steht „DraCor“ zudem für eine genuin europäische Wissenschaftsperspektive. Auf dem „DraCor Summit“ trifft sich die Community, die das Projekt trägt, nun zu einem vielseitigen Austausch. 
Zum Programm des Summits, der am Dahlemer Campus der Freien Universität Berlin (Seminarzentrum) stattfinden wird, gehören Training Sessions, eine Konferenz, die sich den unterschiedlichen DraCor-Korpora widmet, ein Forschungsworkshop mit Beiträgen zur computergestützten Dramenanalyse und ein partizipatives Barcamp. In einer Keynote spricht die französische Theaterwissenschaftlerin Clarisse Bardiot über innovative Workflows in der digitalen Aufführungsforschung.
 „Mit dem DraCor Summit bringen wir eine internationale Community zusammen, die das Potenzial offener Forschungsdaten für die Literaturwissenschaft beispielhaft nutzt“, sagt Prof. Dr. Frank Fischer, Inhaber der Professur für Digital Humanities an der Freien Universität Berlin. „DraCor steht für die Idee einer kooperativen, transparenten und nachhaltigen Forschung. Der Summit bietet die Gelegenheit, diese Prinzipien gemeinsam weiterzuentwickeln“, ergänzt Prof. Dr. Peer Trilcke, Leiter des Theodor-Fontane-Archivs an der Universität Potsdam und Sprecher des Potsdamer Netzwerks für Digitale Geisteswissenschaften. 
Unterstützt wird die Veranstaltung durch das von der Universität Potsdam geleitete EU-Projekt „DraCorOS – Fostering Open Science in Digital Humanities“ sowie vom Exzellenzcluster „Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective“, der seit 2019 an der Freien Universität Berlin neue Perspektiven auf Weltliteratur entwickelt und literarische Texte in ihren zeitlichen Verflechtungen erforscht – auch im Austausch mit der internationalen Literatur- und Kunstszene Berlins.

Zeit: 1. bis 5.9.2025
Ort: Montag bis Donnerstag: Seminarzentrum, Freie Universität Berlin, Otto-von-Simson-Straße 26, 14195 Berlin; Freitag: EXC 2020 „Temporal Communities“, Raum 00.05 & 00.07, Freie Universität Berlin, Otto-von-Simson-Straße 15, 14195 Berlin
Kontakt: Prof. Dr. Peer Trilcke, Philosophische Fakultät
Telefon: 0331 977-4219
E-Mail: peer.trilckeuni-potsdamde
Internet: https://summit.dracor.org/

Medieninformation 25-08-2025 / Nr. 077