Nachdem wir im letzten Jahr auf eine rein digitale Variante des Potsdamer Lateintags umsteigen mussten, konnten wir uns dieses Mal an einem weiteren, neuen Prinzip versuchen: Der 17. Potsdamer Lateintag 2021 sollte ein hybrider werden. Passend zur weiterhin andauernden Pandemie griff das diesjährige Thema zwei selten aktuellere Aspekte auf: „Gesundheit und Krankheit“. Im Rahmen der hybriden Variante durften wir endlich wieder zumindest ausgewählte Partnerschulen aus Brandenburg und Berlin zu uns nach Potsdam einladen. Alle übrigen Interessent:innen konnten die gewohnten fachwissenschaftlichen Vorträge über Zoom live mitverfolgen. Ein schöner Effekt des hybriden Formats: Die beiden Vortragenden durften rege Nachfragen aus dem realen und digitalen Hörsaal beantworten.
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Im ersten Vortrag referierte Prof. Dr. Thorsten Fögen von der Durham University über „Krankheit und Gesundheit in der antiken Epigrammatik“. Er stellte verschiedene Textstücke von Martial vor, aus denen wir Rückschlüsse über das Ansehen und die Praktiken verschiedener Mediziner:innen ziehen konnten. Andere Textstücke gaben Einblicke über die Verläufe verschiedener Krankheiten. Auch wenn Martial viele Situationen überspitzt darstellte, so liefern seine Epigramme wertvolle Informationen über den Umgang mit Gesundheit bzw. Krankheit im antiken Rom.
Anschließend hat uns PD Dr. Oliver Overwien von der HU Berlin, Mitarbeiter am internationalen Forschungsprogramm „Medicine of the Mind, Philosophy of the Body“, einen Einblick in „Gesundheit und Krankheit im römischen Reich“ gegeben. Er beschrieb nicht nur, wie man im römischen Reich Mediziner:in bzw. Ärzt:in werden konnte, sondern erklärte auch, wie diese praktizierten. Besonders interessant fanden die Schülerinnen und Schüler, dass römische Ärzte nach den Kriegen über Schlachtfelder zogen und dort die Leichen untersuchten, um den menschlichen Körper besser zu verstehen.
Nach einer Mittagspause ging es für die Anwesenden vor Ort mit sechs Schnupperseminaren weiter. Die Titel der Seminare
sollten dabei einen Einblick in die Themenvielfalt bei der Beschäftigung mit lateinischen Texten an der Universität geben. Zum ersten Mal haben hier Lehrende und Studierende eng zusammengearbeitet und gemeinsam unterschiedliche Konzepte vorbereitet – eine schöne und bereichernde Erfahrung für beide Seiten.