Potsdamer Digital Humanities-Tag (13. November 2025)
Das Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften (kurz ›DH-Netzwerk‹) an der Universität Potsdam, ein Potenzialbereich der Philosophischen Fakultät, feiert 2025 erstmals den Potsdam Digital Humanities-Tag (kurz ›DH-Tag‹). Dazu laden wir alle Mitglieder des Netzwerks sowie darüber hinaus alle interessierten Kolleg:innen an der Unversität Potsdam und weiteren brandenburgisch-berliner Forschungseinrichtungen herzlich ein.
Neben Projektvorstellungen (›Lightning Talks‹), offenen Ideen- und Austauschsrunden (›Barcamp‹) und einer Präsentation zur Arbeit des DH-Netzwerks wird es eine Microkonferenz zum Thema “KI in der geisteswissenschaftlichen Forschung und Lehre” geben. Das detaillierte Programm finden Sie hier unten.
Die Veranstaltung findet statt am Campus Am Neuen Palais, Haus 8, Raum 0.58.
Programm
Zeit | Programmpunkt |
09:00-09:30 | Ankunft und Begrüßung |
9:30-10:30 | Das Potsdamer DH-Spektrum. Lightning Talks
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| 10:30-10:45 | Kaffeepause |
10:45-12:00 | Gemeinsam Forschen und Lehren in den DH. Barcamp |
12:00-12:30 | Das DH-Netzwerk der UP. Aktivitäten und Instrumente |
| 12:30-13:30 | Mittagspause |
13:30-14:15 Pause: 14:15-14:30 14:30-15:15 | “KI in der geisteswissenschaftlichen Forschung und Lehre”. Microkonferenz Micro-Panel 1: Oral History Annette Gerstenberg: Einführung
Micro-Panel 2: Computational Literary Studies Peer Trilcke: Einführung
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Microkonferenz “KI in der geisteswissenschaftlichen Forschung und Lehre”: Abstracts
| Annette Gerstenberg: Herausforderungen von der KI-gestützten Spracherkennung | Was macht ältere Stimmen zu einer Herausforderung KI-gestützte Spracherkennung? Im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Hasso Plattner-Institut wurden Daten des Korpus LangAge für das Fintetuning eines auf Whisper large v3 basierenden Modells verwendet: Frisper Whisper. Statt wie Whisper standardsprachlich angepasste Transkripte mit Interpunktion zu generieren, transkribiert Frisper Whisper verbatim. Im Beitrag geht es um eine Evaluation der FrisperWhisper-Transkripte im Hinblick auf prosodische Spezifika älterer Stimmen: als Herausforderung für KI-gestützte Spracherkennung. |
| Daniel Burckhardt: KI-Werkzeuge für die Aufbereitung und inhaltliche Erschließung von Oral History Interviews | Das MMZ verfügt über vielfältige Interviewsammlungen, die von den 1980er bis in die 2010er Jahre reichen. Sie umfassen Interviews mit Jüdinnen und Juden aus der DDR sowie mit Holocaustüberlebenden. Gegenwärtig werden diese digitalisiert, transkribiert, inhaltlich erschlossen und für Forschung und Vermittlung frei zugänglich gemacht. Dieser Kurzvortrag zeigt die signifikante Effizienzsteigerung durch den Einsatz KI-assistierter Werkzeuge bei den zeitintensivsten Schritten der Transkription (noScribe) und Entitätsverknüpfung (TextRazor), wobei das bewährte Format der TEI für nachhaltige und interoperable Editionen weiterhin Anwendung findet. |
| Peter Kompiel: ASR4Memory. Automatische Transkription und domänenspezifisches Fine-Tuning von Spracherkennungsmodellen für die Oral History | Das Extended Abstract ist über diesen Link verfügbar. |
| Luca Giovannini: LLM-powered encoding of plays for the DraCor project | This contribution explores integrating Large Language Models (LLMs) into DraCor's corpus-building pipeline to automate TEI-XML encoding of dramatic texts. Previous DraCor workflows used computational scripts for markup transformation or the easydrama markdown language for unmarked texts. While scholars have explored LLM-based encoding for shorter forms like letters, dramatic texts remain underexplored. We present a proof-of-concept testing commercial (GPT, Gemini) and open-source (Llama, Mixtral) models to assess automated TEI encoding feasibility, discuss strengths and limitations of this approach and propose tailored prompts for generating DraCor-ready files from raw text. Future directions of work includes fine-tuning LLMs with DraCor-specific data to improve performance. |
| Peer Trilcke, Henny Sluyter-Gäthje: KI-Kompetenz für Literaturwissenschaften. Aus der Lehrpraxis | tba |
| Daniil Skorinkin: MCP as a new interface to humanities data | This talk introduces the Model Context Protocol (MCP) as an emerging paradigm for interacting with digital humanities infrastructures. Building on our recent implementation of an MCP server for the DraCor platform (dracor.org), we explore how large language models, prompted by the human researcher, can query, analyse, and combine data from programmable corpora through this new interface. The experiments demonstrate both the promise and the current limitations of such agentic workflows: while models can correctly perform complex data retrieval and analysis tasks via the MCP interface, their performance remains fragile and highly dependent on the quality of tool documentation (what we call 'docstring engineering'). I will discuss what this prototype reveals about the future of “machine-actionable” humanities data, how MCP may transform research workflows, and what infrastructural and epistemological questions this raises for the digital humanities. |
Abgelaufene Calls
1. Lightning Talks: Vorstellung von DH-Projekten, -Aktivitäten, -Schwerpunkten
Wir wollen das Potsdamer DH-Spektrum sichtbar werden lassen. Deshalb laden wir zu Kurzpräsentationen von DH-Projekten (auch Projekte mit DH-Anteil), DH-Schwerpunkten in Forschung und Lehre und DH-relevanten Aktivitäten ein. Jede Vorstellung sollte max. 3 Minuten dauern und kann von einer Präsentationsfolie begleitet werden. Wer einen Lightning Talk beisteuern möchte, melde sich bitte bis zum 1. November mit
a) einem kurzen Titel und
b) einer Folie (PDF)
unter digital-humanitiesuuni-potsdampde informell an.
2. Microkonferenz “KI in der geisteswissenschaftlichen Forschung und Lehre”
Das Potsdamer DH-Netzwerk hat jüngst eine AG zu “KI in der geisteswissenschaftlichen Forschung und Lehre” eingesetzt. Als erste Aktivität dieser AG wollen wir am Nachmittag des 13.11. eine Microkonferenz abhalten, bei der Mitglieder des Netzwerks und Kolleg:innen aus der brandenburgisch-berliner DH-Landschaft in Vorträgen von 10-15 Minuten Länge geisteswissenschaftliche Projekte oder Aktivitäten zum Feld der Künstlichen Intelligenz vorstellen. Wer einen Vortrag beisteuern möchte, sende uns bitte bis zum 22. Oktober
a) Angaben zu den Vortragenden (Name, Affiliation, Kontakt, Arbeitsschwerpunkte),
b) einen Titelfür den Vortrag und
c) einen ca. 500 Zeichen umfassenden Ankündigungstext