Professur für Ostslavische Literaturen und Kulturen
Zeitgenoss*innenschaften. Formen von Gegenwartsteilnahme
Interdisziplinäre Tagung an der Universität Potsdam, 10.07.–11.07. 2025
Wir gehen davon aus, dass Zeitgenoss*innenschaft mehr als eine kalendarische Gegebenheit ist. Wir nehmen an, dass Zeitgenoss*innenschaft aktive Teilnahme, intendierte Interaktion mit einem Gegenwärtigen, dialogisches Handeln oder projektive Kritik ist. In diesem Sinne wird Zeitgenoss*innenschaft als solche reflektiert und thematisiert. Zeitgenoss*innenschaft kann in unterschiedlichen sozialen Konstellationen (Kollektive, Interessensverbände, Institutionen, …) Gestalt annehmen. Zeitgenoss*innenschaft wäre so als ein Phänomen zu begreifen, das in der analytischen Zusammenschau zwischen Konzeptionen (Haltung, Distanz, Intention) und Artikulationsformen (historisch indiziert, medial bedingt) fassbar wird: Intellektuelles oder soziales Engagement, Zeitgeschichte, Periodika, Zeitdiagnostik in den Künsten, …
Die Tagung soll aus unterschiedlichen Disziplinen, anhand verschiedener Medien und Gattungen und mit Blick auf unterschiedliche historische und kulturelle Kontexte konzeptionelle Zugänge zu „Zeitgenoss*innenschaften“ vorstellen, vorschlagen und entwickeln. So soll eine Reflexion über Formen, Methoden, Chancen und Aporien von Gegenwartsteilnahme möglich werden. Wir fragen nach Formen und Praktiken, über die das Bewusstsein, gemeinsam mit anderen einer spezifischen Zeit anzugehören, Gestalt annimmt.
Veranstaltet von: Brigitte Obermayr mit
Iwan-Michelangelo D’Aprile (Kulturen der Aufklärung); Fabian Lampart (Neuere deutsche Literatur); Magdalena Marszałek (Slavistik / Polonistik); Katharina Philipowski (Germanistische Mediävistik); Peer Trilcke (Deutsche Literatur des 19. Jahrhunderts); Johannes Ungelenk (Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft)