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Voltaire-Preisträger 2024: Gerawork Teferra Gizaw und Olga Shparaga

Die Universität Potsdam verlieh am 17. Januar 2024 im Rahmen ihres Neujahrsempfangs zum achten Mal den „Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“. Der von der Friede Springer Stiftung geförderte Preis wird seit 2017 an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler vergeben, der oder die sich in besonderem Maße für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie für das Recht auf freie Meinungsäußerung eingesetzt hat. Der Preis ging erstmals an zwei für den Voltaire-Preis Nominierte, Gerawork Teferra Gizaw aus Äthiopien und Olga Shparaga aus Belarus.
 


Voltairepreisträger 2024: Gerawork Teferra Gizaw (Kenia)

Herr Gizaw schafft den Spagat zwischen einem Leben in einem Refugee Camp und der engagierten Hinwendung, das Leben in einem als temporär eingerichteten Camp wissenschaftlich zu bearbeiten und die Diskussion darüber zu fördern, was es bedeutet, einen nachhaltigen Frieden in einer Gemeinschaft zu schaffen, indem man das unterschiedliche kulturelle Erbe wertschätzt. Gerawork Teferra Gizaw hat einen Master-Abschluss in Development Economics, einen BSc in Soil and Water Conservation, sowie Diplome in Jura und Wirtschaftsinformatik. Er hat kürzlich das Global History Lab und das History Dialogue Project der Princeton University abgeschlossen. Derzeit arbeitet er als akademischer Tutor, Berater und Lernförderer bei Jesuit Worldwide Learning (JWL). JWL bietet ein vernetztes Lernprogramm für Bachelor-Studenten auf tertiärer Ebene Studenten an. Gerawork betreibt Forschung in Bereichen wie Geschichte, Flüchtlingsleben, Bildung und Gastfreundschaft.

Laudatio für den Preisträger von Prof. Dr. Marcia C. Schenckk, Professorin für Globalgeschichte der Universität Potsdam
Dankesrede Gerawork Teferra Gizaw
 


Voltairepreisträgerin 2024: Dr. Olga Shparaga (Belarus)

Dr. Olga Shparaga ist eine belarussische Philosophin und politische Aktivistin und gilt als Vordenkerin der Massenproteste in Belarus im Spätsommer 2020. Sie lehrte bis 2021 Philosophie am European College of Liberal Arts in Minsk (ECLAB), das sie im Jahr 2014 mitbegründet hat. Während der Massenproteste in Belarus im August 2020 hat Olga Shparaga die Fem-Gruppe im Koordinationsrat rund um die belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja mitgegründet. Als Mitglied der feministischen Gruppe wurde sie im Oktober 2020 inhaftiert. Um einem drohenden Strafprozess zu entgehen, floh sie nach Vilnius. Im 2021 erschien ihr Buch “Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus” im Suhrkamp Verlag, das noch im selben Jahr in Vilnius auf Russisch herausgegeben und 2022 mit dem Ales-Adamowitsch-Literaturpreis des Belarussischen PEN-Zentrums ausgezeichnet wurde. Im Dezember 2022 erschien das Buch mit einem neuen Kapitel auf Litauisch. Sie ist derzeit Fellow am Institut für die Wissenschaften vom Menschen in Wien.

Laudatio für die Preisträgerin von Professorin Barbara Stollberg-Rilinger, Historikerin und Rektorin des Wissenschaftskollegs zu Berlin
Dankesrede Dr. Olga Shparaga