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Mentale Gesundheit an der Universität Potsdam – Wo Studierende und Beschäftigte Unterstützung bekommen

Illustrationen von Personen zum Thema mentale Gesundheit
Photo : monströös
Den Hochschulangehörigen stehen zahlreiche Angebote zur Verfügung, um ihre mentale Gesundheit zu stärken.

Psychologische Beratungsstelle

Wenn der Schuh mal drückt … hilft die Psychologische Beratungsstelle Ihnen gern!

Egal, ob es sich um Probleme rund ums Studium oder um private Sorgen und Nöte handelt – die Psychologische Beratungsstelle hat ein offenes Ohr für alle Studierenden der Universität Potsdam.

Neben offenen Sprechzeiten, zu denen Sie uns jederzeit ohne Anmeldung kontaktieren können, bieten wir Einzelberatungen (mit max. 45 Min. Gesprächsdauer) per Telefon, Zoom oder bei uns vor Ort in der Beratungsstelle auf dem Campus Am Neuen Palais an. Zusammen mit Ihnen versuchen wir, Ihr Problem zu explorieren, sowie gemeinsam Lösungen zu finden, und informieren Sie ggf. über weitere Unterstützungsangebote oder Psychotherapie. Unser Beratungsangebot ist vertraulich und kostenlos. Sie können es einmalig oder bei Bedarf auch mehrfach nutzen. Internationale Studierende beraten wir auch auf Englisch.

Schreiben Sie uns, rufen Sie uns während der telefonischen Sprechzeiten an oder kommen Sie zu den persönlichen Beratungszeiten vorbei – wir freuen uns auf Sie!

Birgit Klöhn und Tatjana Brand, Psychologische Beratungsstelle

Weitere Informationen: https://www.uni-potsdam.de/de/studium/beratung/psychologische-beratung

Gruppenangebote der Psychologischen Beratungsstelle im Wintersemester, zum Beispiel zum Selbstwert, zur Angstbewältigung oder Prüfungsvorbereitung finden Sie hier: https://www.uni-potsdam.de/de/feelgoodcampus/workshopsundangebote

Für alle Angebote ist eine verbindliche Anmeldung über den Hochschulsport erforderlich.

Zentrale Studienberatung

Der Start ins Studium – als neuer Lebensabschnitt – ist aufregend und herausfordernd zugleich: Viele unterschiedliche Fragen und Probleme rund ums Studieren, aber auch die Lebensorganisation können sich ergeben. Aber kein Grund zur Panik, denn wir aus der Zentralen Studienberatung beantworten Ihre Fragen und unterstützen Sie bei der Entscheidungsfindung, Orientierung und Planung sowie bei Konflikten, Problemen und Unsicherheiten.

Wir sind uns der Vielfalt der Lebenswirklichkeiten unserer Ratsuchenden bewusst, und Sie können mit allen Anliegen zu uns kommen. In offenen Sprechzeiten, bei individuellen Terminen oder mit Gruppenangeboten beraten und begleiten wir Studieninteressierte, Studierende und Promovierende in allen Phasen des Studiums. Alle Gespräche sind natürlich vertraulich und wir freuen uns, von Ihnen zu hören!

Sie erreichen uns während unserer offenen Sprechzeiten vor Ort, telefonisch oder via Zoom. Ihre Fragen können Sie auch per Mail an studienberatunguni-potsdamde senden. Wir antworten so schnell wie möglich.

Weitere Informationen: https://www.uni-potsdam.de/de/studium/beratung/zsb

Ihr Team der Zentralen Studienberatung

Eine Uni für alle – Beratung zur inklusiven Studiengestaltung

Sie erleben es als Herausforderung, Studium und Alltag zu vereinbaren? Eine große Anzahl an Schreibprojekten hat sich angesammelt oder die nächste Prüfung bereitet Ihnen jetzt schon große Sorgen? Sie möchten nach längerer Unterbrechung ihr Studium wiederaufnehmen und einen Nachteilsausgleich beantragen? Wir unterstützen Sie dabei.

Unser Beratungsangebot richtet sich an Studieninteressierte, Studierende und Promovierende in besonderen Lebenssituationen – dies können z. B. Stress, eine Behinderung, chronische/psychische Erkrankungen oder Familien- und Pflegeaufgaben sein. Ausgehend von Ihren individuellen Bedürfnissen beraten wir Sie in persönlichen Gesprächen via Zoom, Telefon oder in Präsenz zu Ihren Fragen rund um Studium und Promotion. Neben der Vermittlung konkreter Lern-, Schreib- und Planungstechniken stehen bei uns in besonderer Weise motivationale Aspekte sowie Ihr individuelles Selbstwirksamkeitserleben im Fokus. Gern begleiten wir Sie auch über einen längeren Zeitraum.

Mit unserer wöchentlichen Schreibgruppe und unseren Intensiv-Schreibwochen schaffen wir einen verbindlichen und geschützten Rahmen, in dem Sie sich gemeinsam mit anderen Studierenden Ihren wissenschaftlichen Schreibprojekten widmen können. Unser Workshop-Angebot unterstützt Sie bei der Prüfungsvorbereitung und beim Verstehen und Überwinden von Aufschiebeverhalten.

Lucas Mielke und Ulrike Sträßner, Beratung zur Inklusiven Studiengestaltung

Kontakt: eineunifueralleuni-potsdamde oder telefonisch: https://www.uni-potsdam.de/de/studium/beratung/behinderung/eine-uni-fuer-alle

Hilfe, ich prokrastiniere!

In vorindustrieller Zeit war es noch als Tugend bekannt, in der Gegenwart wird es oft zu Unrecht mit Faulheit assoziiert: Aufschiebeverhalten ist für manche eine störende Angewohnheit im Alltag, für andere eine starke Belastung: Das Aufschieben kann sich insbesondere im Studium zur Prokrastination – einer Arbeitsstörung – entwickeln. Aber weshalb? Das Studium ist ein besonderer Lebensabschnitt, der uns mit hohen Anforderungen an die Selbstorganisation, komplexen Aufgaben, Bewährungssituationen und neuen Beziehungskonstellationen konfrontiert. Da es um unsere Zukunftsgestaltung und die Frage nach dem „richtigen“ Lebensweg geht, ist das Studium – zumindest phasenweise – stark emotional aufgeladen. Viele Studierende haben damit zu kämpfen, dass sie Aufgaben, die sie eigentlich erledigen (wollen) sollten, nicht umsetzen. Warum schieben wir Dinge auf?

Aufschiebeverhalten belohnt uns kurzfristig, indem wir einen negativen Reiz durch einen positiven ersetzen. Das geschieht, indem wir eine angenehmere oder auch erfolgversprechendere Tätigkeit einer unangenehmen vorziehen. Prokrastination ist also eine Art der Problembearbeitung. Kurzfristig kann das entspannend sein. Langfristig können persönliche Ziele gefährdet werden und sich negative Gefühle wie Scham, Angst, Stress und Selbstwertprobleme verstetigen.

Individuelle Ursachen sind z.B. widerstreitende Wünsche, unklare Anforderungen, fehlende oder vage Zielformulierungen, zu weit gefasste Arbeitszeitfenster und ein fehlendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Manchmal ist es die Angst vor dem, was nach dem Studium kommt, die dazu führt, dass der Abschluss unbewusst hinausgezögert wird. Als Symptom kann das Prokrastinieren auch im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen auftreten.

Was kann ich tun, wenn das Aufschieben zur Belastung wird? Zunächst geht es darum, eine reflexive Distanz zur eigenen Arbeitsweise zu entwickeln und diese schrittweise und ressourcenorientiert anzupassen: „Selbstbeobachtung“, „Selbstkontrolle“, „Selbstbewertung“ und „Selbstverstärkung“ sind die Stichworte. Wichtig sind weiterhin eine realistische Planung, Ausgleich und Belohnungen. Als besonders wirksame Technik hat sich die Arbeitszeitrestriktion erwiesen. Vereinfacht gesagt geht es darum, durch eine Verknappung der Arbeitszeit die Motivation zu erhöhen, sodass aus einem Müssen ein Dürfen wird.

Erlernte Verhaltensweisen ändern sich zwar nicht über Nacht, doch Prokrastination ist auch kein Schicksal, das Sie allein ertragen müssen. Falls Ihr Aufschiebeverhalten Sie belastet, sprechen Sie uns gern an!

Lucas Mielke, Zentrale Studienberatung

Feel Good Campus

Wir vom Feel Good Campus fördern das Wohlbefinden der Studierenden, fragen nach etwaigem Missbefinden, stärken individuelle Ressourcen und sorgen für gesunde Rahmenbedingungen sowohl im Studium als auch auf dem Campus. Dabei arbeiten wir mit bereits vorhandenen Institutionen zusammen und versuchen Strukturen, die noch fehlen, neu aufzubauen.

Der Feel Good Campus wurde 2020 auf Initiative des Zentrums für Hochschulsport und mit Förderung der Techniker Krankenkasse gestartet. Die Laufzeit des Projekts ist gerade um drei weitere Jahre verlängert worden. Ein Erfolg, der zeigt, wie essenziell und anerkannt die Förderung der studentischen Gesundheit, insbesondere im mentalen Bereich, ist. Neueste Zahlen einer Studierendenbefragung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und des Gesundheitsreports der Techniker Krankenkasse zeigen, dass sich der Gesundheitszustand Studierender stark verschlechtert hat.

Umso wichtiger ist es, auch an der Universität Potsdam die Gesundheit der Studierenden weiterhin zu stärken. Wir achten darauf, dass unser Programm dem entspricht, was die Studierenden brauchen. Dafür führen wir regelmäßig Befragungen durch, etwa auf Veranstaltungen wie dem Gesundheitstag oder der Feel Good Week, über Social-Media oder mithilfe unserer Feel Good Coaches: Diese studentischen Multiplikator*innen, die im Sommer 2023 in einem Pilotprojekt ausgebildet wurden, haben nun ihre Arbeit aufgenommen. Sie werden das Angebot des Feel Good Campus erweitern und als Erstberater*innen, Wegweiser*innen arbeiten und Ansprechpartner*in für Studierende und Lehrende sein. Unsere Angebote drehen sich zumeist um das Thema Mentale Gesundheit. Auf Wunsch von Studierenden haben wir zum Beispiel Workshops zu Stressbewältigung und Entspannungstechniken, positiven Schlafgewohnheiten, Anti-Perfektion oder zum Umgang mit herausfordernden Lebenslagen im Programm. Gebucht werden können die Workshops kostenfrei über das Kursprogramm des Hochschulsports der Uni Potsdam. Wir richten uns aber auch an Lehrende, die unser Angebot – beispielsweise den Studi-Pausenexpress – buchen können. Die bewegte oder entspannte Pause wird von Trainerinnen gestaltet. In der Mitte der Lehrveranstaltung sorgt sie mit mobilisierenden Übungen oder Entspannungsmethoden für mehr Konzentration und Wohlbefinden. Damit zahlt sie direkt auf die Mentale Gesundheit der Studierenden ein.

Julia Seiffert, Koordinatorin des Feel Good Campus

Kontakt und weitere Informationen:
E-Mail: feelgooduni-potsdamde
Internet: https://www.uni-potsdam.de/de/feelgoodcampus
Instagram: @feelgoodcampus

Feel Good Coach

„Ich studiere im Master Psychologie mit dem Schwerpunkt Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratungspsychologie. Im Sommersemester habe ich mich über das Studentische Gesundheitsmanagement zur Feel Good Coachin ausbilden lassen. Die Tätigkeit passt sehr gut zu meinem Studium, wo ich natürlich viel mit den Themen Gesundheit, aber auch Krankheit konfrontiert bin. Während der Corona-Pandemie sind viele Studierende sensibler dafür geworden, wie wichtig das „gesunde“ Studieren, Bewegung im Alltag und die Arbeitsplatzgestaltung sind.

Das studentische Gesundheitsmanagement bietet hierfür Anlaufstellen, aber auch die Möglichkeit, sich zu vernetzen oder sich mit dem Studi-Pausenexpress in der Lehrveranstaltung für ein paar Minuten gemeinsam zu mobilisieren und zu entspannen. Gerade Stress, viel Sitzen, großer Prüfungsdruck und soziale Isolation hinterlassen ihre Spuren. Wir wollen dem vorbeugen, damit Studierende nicht nur gut ausgebildet, sondern auch gesund ins Berufsleben starten können. Wir vertiefen als Coaches in verschiedenen Modulen unser Wissen und möchten vor allem mehr Aufmerksamkeit für das Thema Gesundheit schaffen, als Bindeglied zu den Studierenden fungieren sowie stellvertretend die studentische Perspektive einbringen. Ich bin dankbar für das tolle Team, die gemeinsamen Ideen, die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des studentischen Gesundheitsmanagements und das persönliche Wachstum im Rahmen der Ausbildung.“

Natalie Hartig, studentische Feel Good Coachin an der Universität Potsdam

Weitere Informationen zur Ausbildung: www.uni-potsdam.de/feelgoodcampus/feelgoodcoach

Service für Familien

Verantwortung für eine Familie zu haben und mental gesund zu bleiben, sind eng miteinander verwoben: Einerseits kann eine Familie mit stabilen, wertschätzenden Beziehungen zahlreiche andere Belastungen ausgleichen und somit zum Erhalt der mentalen Gesundheit beitragen. Andererseits können die Aufgaben und Pflichten, eine Familie – finanziell, zeitlich, sozial und emotional – zu versorgen, ebenfalls stark belasten, die eigene psychische Gesundheit herausfordern und zu ihrer Beeinträchtigung beitragen.

Der Service für Familien versucht, Angehörige und Gäste der Universität Potsdam, die eine Familie versorgen, bei der Vereinbarkeit mit ihren Aufgaben in Beruf oder Studium zu entlasten und damit auch in ihrer mentalen Gesundheit zu unterstützen.

Zu unseren Angeboten gehören:

  • eine umfassende Beratung, die (bei Bedarf) komplexe Lebenssituationen berücksichtigt und auch darin unterstützt, Problemlagen zu entwirren, Lösungswege zu identifizieren sowie weitere Beratungs- und Hilfemöglichkeiten aufzeigt,
  • eine familienfreundliche Infrastruktur mit Familienzimmern, Wickelplätzen, Spielplatz und Spielzeug-Ausleihe,
  • Unterstützung bei der Suche nach Kita-Plätzen und ergänzender Kinderbetreuung,
  • Hilfe bei Fragen zur Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Pflege Angehöriger,
  • Unterstützung von Netzwerken

und anderes mehr.

Sie finden den Service für Familien auch regelmäßig bei Veranstaltungen wie dem Campus Festival, dem Gesundheitstag oder dem Bachelor-Master-Forum.

Wir arbeiten eng mit dem Gesundheitsmanagement, den Gleichstellungsbeauftragten, der Zentralen Studienberatung und dem International Office zusammen und sind Teil des Steuerkreises Gesundheit sowie der AG Personalentwicklung.

Dr. Dörte Esselborn, Service für Familien

Kontakt:
E-Mail: service-familienuni-potsdamde
Telefon: 0331 977-4289
Internet: www.uni-potsdam.de/service-fuer-familien/

Hochschulsport: Bewegung als Tor zur mentalen Gesundheit

Der Mensch ist evolutionsbedingt ein „Bewegungstier“. Früher haben unsere Vorfahren Mammuts bis zur Erschöpfung getrieben, um sich ihre Nahrung zu sichern. Als Belohnung gab es einen vollen Magen und jede Menge Glückshormone. Denn Bewegung setzt Stoffwechselprozesse in Gang, die glücklich machen. Auch die Form unserer Füße, Gelenke und unserer Skelettmuskulatur zeigt, wie sehr wir noch heute auf das lange Laufen und Gehen zugeschnitten sind. Geben wir unserem Körper genug Bewegung, bleibt der Bewegungsapparat funktionsfähig und der Stoffwechsel optimal. Unsere körperliche „Hardware“ können wir auf diese Weise pflegen und hegen und damit schon eine Menge Störfaktoren ausschalten, die uns davon abhalten würden, mental gesund zu bleiben. Denn wer fühlt sich schon dauerhaft gesund und glücklich, wenn die Bandscheibe drückt oder das Knie schmerzt? Jedoch basiert Gesundheit auf mehr als nur körperlicher Aktivität. Unser Wohlbefinden wird von drei Säulen getragen – der physischen, der mentalen und der sozialen. Alle drei Pfeiler müssen gleichmäßig stabil und robust sein. Bewegung ist zusammen mit der Ernährung maßgeblich an der Aufrechterhaltung unserer physischen Gesundheit beteiligt und unterstützt so direkt und indirekt auch den sozialen und mentalen Pfeiler.

Heute wissen wir, dass eine Bewegungstherapie bei Depression und Einsamkeit genauso wirksam sein kann, wie eine Psychotherapie oder medikamentöse Behandlung. Als besonders hilfreich hat sich Sport in der Gruppe erwiesen. Dies zahlt auf unsere soziale Komponente der Gesundheit ein: Gemeinschaft macht glücklich.  Mehr als zwei Drittel aller Sportangebote im Hochschulsport der Uni Potsdam finden tatsächlich auch in dieser Organisationsform statt. Um die soziale Säule der Gesundheit zusätzlich zu stärken, können vor allem interaktiv-ästhetische Angebote wie Tanz oder Paartanz helfen. Diese können außerdem das Selbstwertgefühl stärken.

Konzepte wie Hatha Yoga und Qi Gong, MBSR oder Autogenes Training wirken schlussendlich noch mehrdimensionaler. Sie schulen zunächst einmal unsere Körperwahrnehmung, also Teile unserer „Körper-Software“. Durch die bewusste Arbeit mit dem physischen Körper, unserer spürbaren „Hardware“, gelingt es uns leichter mit unseren mentalen Bereichen – unserer Software – in Kontakt zu kommen. Studien zeigen, dass Meditation und Achtsamkeitstraining bei mentalen Problemen gleiche Effekte erzielen können wie eine medikamentöse Behandlung. Die Körperarbeit kann also ein Tor zu mentalen Prozessen sein. Dabei kommt es vor allem auf das Durchhaltevermögen an. Denn nur wer langfristig konstruktive Prozesse in seinem Leben etabliert, kann dauerhafte mentale Stärke entwickeln. Der Körper ist dafür ein wunderbares Werkzeug, ist er doch (im wahrsten Sinne des Wortes) viel besser greifbar als unsere Psyche.

Kombinieren wir nun Bewegung und das Training der Körperwahrnehmung, können wir möglicherweise noch bessere Effekte erzielen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, abwechselnd etwas für das „Bewegungstier“ in uns zu tun und zusätzlich ein Angebot aus dem Bereich Body & Mind zu praktizieren. Bei der Auswahl des passenden Body & Mind-Kurses ist es wichtig zu wissen, dass die Effekte auf die mentale Gesundheit umso besser sind, je höher der Anteil an Achtsamkeitspraxis im jeweiligen Kurs. Dabei sollte das Konstrukt von Achtsamkeit wirklich gut durchdrungen und verstanden sein, denn nur so kann es auch vollständig umgesetzt werden. Das wertungsfreie Lenken der Wahrnehmung auf den gegenwärtigen Moment ist dabei als Übungsprozess zu verstehen, der in seiner Gänze erst durch eine Vielzahl von Wiederholungen überhaupt erfahrbar wird.

Wie können wir nun auch noch parallel unserem inneren „Bewegungstier“ gerecht werden? Natürlich müssen wir nicht alle Marathonläufer*innen werden. In der heutigen Zeit haben wir eine Vielzahl von Sportarten und Sportkursangeboten, die neben dem Laufbedarf auch andere Bedürfnisse unseres modernen Körpers stillen. Zum Beispiel ein gutes und gezieltes Muskeltraining, welches uns vor Risikofaktoren wie langem Sitzen am Arbeitsplatz schützt. Am besten eignet sich hier ein HIIT & Core Kurs oder Functional Fitness. Wer das nicht mag, schaut, ob er so richtig in Schwung kommt, wenn er das Tanzbein schwingt oder der Ball fliegt. Natürlich wäre es schön, wenn so eine Sporteinheit in etwa eine Zeitstunde umfasst. Für wen das aber zu viel ist, der erhält hier die gute Nachricht, dass es für den Anfang auch schon reicht, den Alltag mobiler zu gestalten. Ob es dann der Arbeitsweg ist, den wir mit dem Rad zurücklegen, ein kleiner Mittagsspaziergang über den Campus, eine bewegte Pause am Arbeitsplatz oder Treppen zu steigen anstatt den Aufzug zu nehmen, hängt ganz vom eigenen Geschmack ab und kann von Tag zu Tag variieren.

Annette Guzmán Guzmán, Anne Hilla & Ulrike Görsdorf, Zentrum für Hochschulsport

Zum Hochschulsportprogramm: https://buchung.hochschulsport-potsdam.de/angebote/aktueller_zeitraum/index.html

Sie sind sich noch unsicher in ihrer Kursauswahl und benötigen noch ein wenig Unterstützung? Dann melden Sie sich bei unserem Wolfühlteam: https://www.uni-potsdam.de/de/hochschulsport/gesundheit-fuer-alle/wohlfuehlsport

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das die Gesundheit fördert – das ist das Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und des Steuerkreises Gesundheit, dem gesundheitsrelevante Akteur*innen an der Universität Potsdam angehören. Einem ganzheitlichen Ansatz folgend, geht es uns um die Stärkung sowohl der körperlichen als auch der mentalen Gesundheit. Die Aufgaben sind dabei vielfältig: In enger Zusammenarbeit mit universitären und außeruniversitären Partner*innen realisieren wir spezifische Angebote für alle Beschäftigten an der Universität Potsdam, wie etwa Workshops oder Beratungen. Gesundheitsbezogene Analysen und Evaluationen ermöglichen es uns, diese kontinuierlich zu verbessern. Über unsere Webseite, das Intranet und regelmäßige E-Mail-Newsletter halten wir über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden.

In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf „Mentaler Gesundheit und Prävention am Arbeitsplatz“. Dazu haben wir den ersten Gesundheitstag an der Universität mitinitiiert und -organisiert, um für die Themen mentale Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention zu sensibilisieren. Die Hochschulangehörigen hatten die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Unterstützungsangebote an der Universität und in der Stadt Potsdam zu informieren und an Workshops teilzunehmen. Darüber hinaus hat das BGM im Jahresverlauf weitere Seminare organisiert, beispielsweise zu den Themen „Suchtprävention als Führungsaufgabe“ oder „Gesunde Führung“. All unsere Workshops haben das Ziel, die individuellen Ressourcen und Gesundheitskompetenzen der Beschäftigten zu fördern. Seit diesem Jahr stehen Ratsuchenden außerdem die betrieblichen Suchthelfer:innen zur Seite – aus unserer Sicht ein Meilenstein. Sie wurden in Kooperation mit der Suchtpräventionsfachstelle Potsdam ausgebildet.

Als BGM sind wir offen für Fragen und Anregungen zu betrieblichen Präventionsangeboten. Wenn Sie Ideen für Workshop-Themen haben, kommen Sie gerne auf uns zu! Wir können an unsere Kooperationspartner*innen vermitteln und beraten Sie bei der Organisation von Maßnahmen. Zudem unterstützen wir Sie bei der Bekanntmachung Ihrer gesundheitsförderlichen Angeboten.

Adina Ludwig, Betriebliches Gesundheitsmanagement

Kontakt:
E-Mail: steuerkreisgesundheituni-potsdamde
Telefon: 0331 977-1595
Internet: www.uni-potsdam.de/gesundheitsmanagement

Diskriminierung und mentale Gesundheit – (k)ein Zusammenhang?

Die Gründe für psychische Erkrankungen sind mindestens genauso unterschiedlich wie die betroffenen Personen. Viele davon sind schon länger bekannt, andere bislang kaum. Studien zeigen etwa, dass auch Diskriminierungserfahrungen die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen können. So leiden Menschen, die Diskriminierungserfahrungen machen, deutlich häufiger an psychischen Erkrankungen. Zahlreiche Erhebungen der letzten 30 Jahre belegen in Deutschland einen engen Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Status und psychischer Gesundheit: Das Risiko für (psychische) Gesundheitsprobleme ist jeweils in der niedrigen Statusgruppe am höchsten und in der hohen Statusgruppe am geringsten. Ebenso berichten von Rassismus betroffene Personen vermehrt von psychischen Belastungen, wie Angst, Wut und (Re-)Traumatisierungen. Diese sozial marginalisierten Gruppen sind besonders stark von psychischen Belastungen und Erkrankungen betroffen.

Belastungen durch Diskriminierungserfahrungen können sich sowohl psychisch als auch körperlich äußern: Betroffene Personen erleben häufig Stress, Wut, Angst, Hilflosigkeit oder innerer Angespanntheit. Diese belastenden Faktoren können sich zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angst- oder Schlafstörungen festigen. Hierbei spielen neben individuellen Mikroaggressionen, also Formen von subtiler und wiederholter Diskriminierung im Alltag, insbesondere strukturell in der Gesellschaft verankerte Diskriminierungen eine ausschlaggebende Rolle. Solche institutionellen Strukturen prägen die Ressourcen und Möglichkeiten eines Menschen und nehmen dadurch Einfluss auf dessen Lebensgestaltung. So können sich Diskriminierungserfahrungen im Hochschulkontext erheblich auf die psychische Verfasstheit von Universitätsangehörigen auswirken und damit ihren Hochschulalltag und Werdegang beeinflussen. Denn mentale Gesundheit und Wohlergehen von Studierenden und Mitarbeitenden spielen eine entscheidende Rolle für Studienerfolge, akademische Karrieren, gute Arbeitsbedingungen und eine diversitätssensible Forschungs- und Studienkultur.

Ecem Özdemir, Koordinationsbüro für Chancengleichheit

Awareness Month

Der Zusammenhang von mentaler Gesundheit und Diskriminierungserfahrungen ist vielen Menschen unbekannt. Zudem sind psychische Probleme nach wie vor ein Tabuthema, insbesondere am Arbeitsplatz. Aus diesem Grund möchte das Koordinationsbüro für Chancengleichen (KfC) zusammen mit dem Studentischen und Betrieblichen Gesundheitsmanagement und dem Beauftragten für Studierende mit Behinderung und seinem Team im Rahmen des MentalUP Awareness Month im Februar 2024 auf das Thema aufmerksam machen. Der Awareness Month startet mit einer einwöchigen Einführung in das Thema Diskriminierung und mentale Gesundheit. Die drei drauffolgenden Wochen setzen sich jeweils mit dem Einfluss von Klassismus, Rassismus und Ableismus auf die Psyche auseinander. Innerhalb dieser vier Wochen wird durch verschiedene Veranstaltungen und auch interaktive Formate wie Vorträge, Workshops, Ausstellungen, Podcasts und Videos über die Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Diskriminierungsformen und mentaler Gesundheit informiert. Wir wollen Zusammenhänge von Diskriminierung und psychische Gesundheit genauer betrachten, den Umgang mit psychischen Erkrankungen enttabuisieren und gemeinsam diskriminierungssensible Lösungsstrategien für die Uni Potsdam diskutieren.

Vertrauenspersonen

Die Vertrauenspersonen der Universität Potsdam bieten Angehörigen aller Statusgruppen – ob Studierende, Mitarbeitende oder Dozierende – in universitären Konfliktsituationen ihre Unterstützung an.

Ratsuchende haben die Möglichkeit, über ihr Problem in einer ruhigen und freundlichen Atmosphäre zu sprechen, gemeinsam mit der Vertrauensperson die Belastungssituation zu reflektieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Darüber hinaus können die Vertrauenspersonen Vorschläge für weitere Schritte liefern und bei Bedarf auch an andere Beratungsangebote vermitteln. Damit bieten sie eine hochschulinterne Anlaufstelle, die niedrigschwellig konsultiert werden kann.

Koordinationsbüro für Chancengleichheit

Kontakt und weitere Informationen: https://www.uni-potsdam.de/de/diskriminierungsfreie-hochschule/vertrauenspersonen

Beschwerdestelle

Diskriminierung zu erfahren, ist für Betroffene meist herausfordernd und mitunter sehr belastend. Es gilt, das Erlebte zu verarbeiten, für sich selber einzuordnen und mit den negativen Auswirkungen auf die eigene mentale Gesundheit, aber auch auf die Studien- oder Arbeitsbedingungen umzugehen. Die Strategien dafür können individuell sehr unterschiedlich sein und je nach Situation variieren: der Austausch mit Freund*innen, Familie oder Kolleg*innen, ein Gespräch mit der Vorgesetzten, das Aufsuchen von Beratungsstellen der UP oder von externen Angeboten sind einige davon.

Mit der Verabschiedung der Richtlinie gegen Diskriminierung, (Cyber-)Mobbing und (Cyber-)Stalking durch den Senat der UP im September 2022 steht nun allen Hochschulangehörigen, egal welcher Statusgruppe, eine weitere Handlungsmöglichkeit zur Verfügung: die Einreichung einer offiziellen Beschwerde. Seit August 2023 werden diese von der neu eingerichteten Beschwerdestelle der Uni Potsdam bearbeitet. Fünf Hochschulangehörige aus den unterschiedlichen Statusgruppen (zwei Studierende, eine Mitarbeiterin aus Technik und Verwaltung, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin und eine Professorin) haben sich im Antidiskriminierungsrecht weitergebildet, um ihre verantwortungsvolle Aufgabe ausführen zu können. Dazu gehört die Entgegennahme von Beschwerden und eine Prüfung, ob es sich um Diskriminierung, Mobbing oder Stalking im Rahmen des AGG und/oder der Antidiskriminierungsrichtlinie handelt. Das Ergebnis wird dem Präsidium mitgeteilt. Dieses entscheidet letztendlich über geeignete Maßnahmen und Sanktionen. Beschwerden können direkt mündlich oder schriftlich per Email über ein Formular eingereicht werden und werden vertrauensvoll gehandhabt.

Dr. Nina Khan, Koordinationsbüro für Chancengleichheit

Weitere Informationen: https://www.uni-potsdam.de/de/diskriminierungsfreie-hochschule/beschwerdestelle

Schwerbehindertenvertretung

Die Schwerbehindertenvertretung der Universität Potsdam engagiert sich für Mitarbeiter*innen mit Behinderung und chronisch erkrankte Beschäftigte. Den Abbau von Barrieren in den Köpfen der Menschen sehe ich als Grundvoraussetzung für das Gelingen einer vollständigen und gleichberechtigten Inklusion. Denn: Inklusion beginnt im Kopf. Die Teilhabe der Menschen mit und ohne Behinderung am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben ist eine elementare Voraussetzung für eine gerechte Gesellschaft.

Dafür engagiere ich mich als Vertrauensperson für Menschen mit einer Behinderung. Ich nehme unter anderem Anregungen und Beschwerden von schwerbehinderten Mitarbeitern entgegen und verhandele mit dem Arbeitgeber über deren Klärung. Zudem unterstütze ich die Beschäftigten bei Anträgen, zum Beispiel zur Anerkennung des Grades der Behinderung oder auf Gleichstellung.

Liegt eine psychische Behinderung oder Einschränkung vor, beispielsweise eine Depression oder ein Burnout-Syndrom, spreche ich mit den Betroffenen über verschiedene Hilfen und nächste Schritte. Das können präventive Maßnahmen, Gespräche, das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM), Unterstützung bei stufenweiser Wiedereingliederung oder auch Änderungen in der Arbeitsorganisation sein.

Heutzutage versteht man unter mentaler Gesundheit nicht nur das Fehlen psychischer Beeinträchtigungen und Störungen, sondern auch den Zustand des völligen Wohlbefindens. Und dieses ist auch entscheidend für die Motivation im Job, die zum Beispiel beim Arbeitsengagement sichtbar wird. Und: Je mehr sich Erwerbstätige bei ihrer Arbeit engagieren, desto größer ist in der Regel auch ihre Leistung und desto besser ist ihr Gesundheitszustand insgesamt. Das Wohlbefinden hat also zu Recht einen hohen Stellenwert in unserem Leben.

Katrin Völker, Vertrauensperson der Menschen mit einer Behinderung

Kontakt:
E-Mail: sbvuni-potsdamde
Telefon: 0331 977-113179

Suchthelfer/-innen

Riskanter Suchtmittelgebrauch oder suchtbedingte Verhaltensweisen gefährden die Gesundheit und die Sicherheit der Beschäftigten. Wir, die Suchthelfer/-innen der Universität Potsdam, bieten allen Beschäftigten unsere Unterstützung an. Wir helfen, konstruktive Lösungen von Suchtproblemen zu finden und Gefährdungen vorzubeugen. Sie können uns standortunabhängig, bei akuten und präventiven Anliegen jederzeit kontaktieren. In einer ruhigen und freundlichen Atmosphäre haben Sie die Möglichkeit, mit uns über Ihr Anliegen zu sprechen. Gemeinsam reflektieren wir Ihre Belastungssituation und entwickeln Lösungsansätze. Der Umgang mit solchen Themen ist oft nicht leicht, aber wir geben Ihnen Informationen für nächste Schritte und vermitteln bei Bedarf an andere Stellen weiter. Wir sind bestrebt, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem sowohl die Gesundheit als auch das Wohlbefinden unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vordergrund stehen.

Das Angebot steht allen Beschäftigten der Universität Potsdam zur Verfügung. Führungskräfte beraten wir gern bei Fragen zu Suchterkrankung von betroffenen Mitarbeitenden.

Sie entscheiden, wer Sie beraten soll!
Campus Am Neuen Palais: Philipp Torn
Campus Griebnitzsee: Jeanette Stallschus
Campus Golm: Jana Golinowski-Reichenberg, Siegfried Beckus, Anikó Grellmann, Andreas Abraham

Kontakt:
https://www.uni-potsdam.de/de/gesundheitsmanagement/taetigkeitsfelder/suchthelferinnen

Suchtprävention ist Teil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements an der Universität Potsdam und ein vorsorgender Beitrag zur Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes und der Gesundheitsförderung.
Zur „Dienstvereinbarung zur betrieblichen Suchtprävention, Suchthilfe sowie zum Umgang mit Suchtverhalten“.

Betriebsarzt

Zu den Aufgaben des Betriebsarztes der Universität Potsdam gehören unter anderem die Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsumfeldes, die zum Wohlbefinden und damit zur psychischen Gesundheit beitragen können. Bei Fragen zu gesundheitsförderlichen, sicheren und ergonomischen Arbeitsplätzen wenden Sie sich an:

Betriebsarzt Dr. Henry Marc Rübe
E-Mail: arbeitsmedizinuni-potsdamde


Dieser Text erschien im Universitätsmagazin Portal - Zwei 2023 „Mentale Gesundheit“ (PDF).