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Forschung

Mit unserer Forschung thematisieren wir vor allem Fragen über die Beteiligung von affektivem Erleben (kognitiv unvermitteltes, angenehmes/unangenehmes Gefühlsempfinden) und automatischen inneren Vorgängen (z. B. spontane Gedanken und Gefühlserinnerungen) im motivationalen Geschehen.

Forschungsleitend ist die Position, dass die Rolle von affektiven Reaktionen, die durch körperliche Beanspruchung provoziert werden, in gängigen psychologischen Modellen der Gesundheitsverhaltensänderung (Bewegung und Sport) unterschätzt wird.

Theoretische Grundlagen für unsere Arbeit liefern vor allem die „dual mode theory“ (Ekkekakis, 2003) und die „affective-reflective theory of physical inactivity and exercise (Brand & Ekkekakis, 2018/2021). Methodisch leitet uns in vielen Studien der Gedanke, dass mittels Fragebögen manchmal nur begrenzt verlässliche Daten über das relevante psychologische Geschehen gewonnen werden können, so dass zusätzlich verhaltensbeobachtende (z. B. reaktionszeitbasierte Tests) und psychophysiologische Verfahren (z.B. zur Messung sich verändernder Herzfrequenzvariabilität nach Stimuluspräsentation) gebraucht werden.

Ausgewählte Forschungsschwerpunkte und -projekte

Spontane Gedanken und Gefühlserinnerungen

Innerhalb dieses Forschungsschwerpunktes interessieren wir uns für die automatisch aufkommende Assoziationen von Personen, wenn sie mit dem Thema Sport konfrontiert werden. Für unsere Forschung besonders interessant ist der gefühlsbetonte (i.e. affektive) Bereich solcher spontanen Assoziationen, also z. B. ein ungutes Gefühl im Bauch beim Anblick der Laufschuhe, und den Auswirkungen auf das Sportverhalten.
Dabei erfassen wir automatisch affektiven Assoziationen zu Sport über reaktionszeitbasierte Maße (z. B. Impliziter Assoziationstest) in Kombination mit psychophysiologischen Maßen (z.B. Herzfrequenzvariabilität nach Stimuluspräsentation).

Affektives Erleben während des Schulsports

Im Kern dieses Forschungsschwerpunktes stehen die Fragen:
Wie fühlen sich Kinder während des Schulsports (i.e affektives Erleben)?
Wie viel und wie intensiv bewegen sie sich während des Sportunterrichts tatsächlich (z. B. Messung mit Hilfe von Smart Shirts)?
Zentral ist dabei die Annahme, dass für das affektive Erleben während des Sports die Intensität der sportlichen Aktivität relevant ist. Neben der Verknüpfung mit spezifischen Stundeninhalten, werden auch Auswirkungen des affektiven Erlebens für zukünftiges Sportverhalten erforscht.

Sportbezogene Entscheidungsprozesse

Im Rahmen dieses Forschungsschwerpunktes geht es um ein besseres Verständnis von Entscheidungsprozessen welche zu Sport führen (können). Entscheide ich mich z. B. am Abend noch zu meinem Sportkurs zu gehen oder ist der Grillabend mit Freunden attraktiver?
Wir erforschen u. A., wie eine solche Entscheidungssituation computerisiert gemessen werden kann (z.B. Bildpräsentation von zwei Verhaltensalternativen), wie schnell sich Personen zwischen Verhaltensalternativen entscheiden (i. e. reaktionszeitbasiert) oder ob unsere Blickbewegungen bei der Bildpräsentation (i.e. eye-tracking) etwas über unsere spätere Entscheidung verrät.

Gestaltung von Lehr-Lernszenarien zur Reduzierung des Unfallgeschehens im Schulsport

In diesem von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung geförderten Projekt, geht es um die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Sportlehrkräften in Bezug auf das schulsportliche Unfallgeschehen. Schwerpunkt ist dabei die Betrachtung von Gelingensfaktoren (z.B. optische Gestaltung von Lerninhalten; Nutzerfreundlichkeit) bei der multimedialen Vermittlung (z. B. Legevideos, Informationstexte) von unfallbezogenen Wissensinhalten.