Lebensgestaltung - Psychologie/Soziologie
Psychologie
Die Psychologie als Bestandteil der Lebensgestaltungs-Dimension des LER-Studiengangs widmet sich grundsätzlich der Beschreibung und Erklärung menschlichen Erlebens und Verhaltens, seiner Entwicklung über die Lebensspanne sowie dafür bedeutenden inneren und äußeren Bedingungen. Über die theoretische Perspektive hinaus bietet das Fach die Möglichkeit der unmittelbaren Anwendung der Inhalte im Sinne der Fach- sowie Lehrerkompetenz.
In der LER-bezogenen Anwendung des Faches geht es im Wesentlichen darum, kinder- und jugendspezifische Herausforderungen und damit verbundene Fragestellungen der Lebenswelt aus psychologischer Perspektive zu betrachten und zu verstehen. Grundlegende traditionelle Konzepte werden ebenso wie jüngere psychologische Perspektiven genutzt, um Fragen zu Wertvorstellungen, moralischer Entwicklung und ihrer Förderung sowie Fragen zu persönlichen Lebenszielen und deren Umsetzung zu beantworten. Beleuchtet werden grundlegende menschliche Emotionen, ihre Bedeutung in Kommunikations- und Konfliktlöseprozessen und die Möglichkeit der Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen. Es geht darum, zukünftige Lehrkräfte dafür zu sensibilisieren, psychologische Erkenntnisse auf problematische schulische und familiäre Grenzsituationen zu beziehen und dieses Wissen für die Kompetenzentwicklung der Schülerschaft nutzbar zu machen.
Weitere Informationen zu Forschung, Lehre und Sprechzeiten finden Sie auf den Mitarbeiterseiten.
Soziologie
Die Idee der Lebensgestaltung – die Vorstellung, dass Menschen ihr Leben entsprechend eigener Entscheidungen und Kompetenzen führen – tritt erstmals mit der Modernisierung „westlicher“ Gesellschaften als Massenphänomen in Erscheinung und wurde schon damals von den Klassikern der Soziologie reflektiert. In heutigen modernen Gesellschaften sieht sich der Einzelne nunmehr vielfältigen und mitunter widersprüchlichen Erwartungen ausgesetzt, zu denen er sich zu verhalten hat – denen der Familie und des Freundeskreises, der Glaubensgemeinschaft, der Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, des Arbeitsmarktes und nicht zuletzt seinen eigenen. Seinem Leben in einer zunehmend pluralen, flexiblen und mobilen Gesellschaft – immer wieder aufs Neue – Gestalt geben zu können und zu müssen, stellt somit nicht nur für Heranwachsende eine Herausforderung unserer Zeit dar.
Im Fachbereich Soziologie befassen wir uns daher mit der Frage, wie die vielen kleineren und größeren Entscheidungen, Kurswechsel und Lebensperspektiven sowohl mit gesellschaftlichen Bedingungen als auch mit intersubjektiven Bedeutungen (Identitäten und Lebenswelten) zusammenhängen. Hierzu besprechen wir aktuelle (Jugend-) Milieustudien und diskutieren Begriffe, Perspektiven und Theorien zu den Themen „Soziale Milieus und Identitäten“, „Werte, Normen, Rollen“ sowie „Individualisierung in modernen Gesellschaften“. Nicht zuletzt beleuchten wir Möglichkeiten und Hürden sozialer Teilhabe und Integration und greifen öffentlich geführte Kontroversen mit Bezug zu jugendlichen Lebenswelten auf. Hierzu wendet die Soziologie sowohl deutende geisteswissenschaftliche als auch messende empirische Methoden an.
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