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Verfügbare Abschlussarbeiten

1. Der Zusammenhang zwischen Populationsdichten und Tierpersönlichkeit

Wir suchen eine Kandidatin, einen Kandidaten für eine longitudinale Studie an experimentellen Nagerpopulationen in unseren großen Außengehegen (Potsdam). Untersucht werden soll 1) ob es einen Zusammenhang zwischen der Raumnutzung/Überschneidung mit Artgenossen (Fangdaten) und der Persönlichkeit der Tiere gibt; 2) ob es einen Zusammenhang zwischen Körpermaßen, Alter, Dichte und Persönlichkeit gibt.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Dichte und Persönlichkeit

 

2. Kognition bei Kleinsäugern

2a. Masterarbeit – Innovation und Problemlösung entlang eines Urbanisierungsgradienten (Juni - September)

Das Leben in einer menschengemachten Welt erfordert die Fähigkeit neu Verhaltensweisen zu entwickeln oder neue Lösungen an bekannte Probleme anzuwenden. In diesem Projekt wollen wir experimentelle Methoden entwickeln um innovatives Verhalten direkt im natürlichen Lebensraum zu testen und potentielle Unterschiede in der innovativen Problemlösung und der Nahrungssuche zwischen verschiedenen Verhaltenstypen an Kleinsäugern entlang eines Urbanisierungsgradienten untersuchen.    

Ansprechpartnerinnen: Dr. Valeria Mazza (vamazzauni-potsdamde), Prof. Dr. Jana Eccard (eccarduni-potsdamde)

Innovation und Problemlösung

 

2b. Masterarbeit – Tierpersönlichkeit und räumliches Lernen (Frühjahr-Sommer)

Ein räumliches Gedächtnis und die Fähgkeit zu Lernen ermöglicht es Tieren räumliche Informationen zu sammeln, zu speichern und zu verwenden um die Beziehung von Objekten und Orten zu evaluieren. In diesem Projekt wollen wir untersuchen inwiefern inter-individuelle Variation im räumlichen Gedächtnis und der Lernfähigkeit mit Tierpersönlichkeit im Zusammenhang steht.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Valeria Mazza (vamazzauni-potsdamde), Prof. Dr. Jana Eccard (eccarduni-potsdamde)

Tierpersönlichkeit und räumliches Lernen

 

3. Ökosystemdienstleistungen von Wühlmäusen  - BioGeo

Biologische Station Gülpe (JWD)

Sind Wühlmäuse eigentlich zu irgendetwas nütze? Vor dem Hintergrund sich verändernder Niederschlagsmuster (Starkregen, Überschwemmungen) wollen wir in diesem Projekt die Wirkung von Wühlmausbauten auf Niederschlagsabfluss, Wasserretention, Nährstoffausschwemmung etc… untersuchen. Hierzu sollen Langzeitdaten ausgewertet werden, die in einem  Versuch an der Ökologischen Station Gülpe bereits gesammelt wurden (Lysimeterversuch) bzw in kurzen eigenen Beregnungsversuchen gesammelt werden können.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Ökosystemdienstleistungen

 

4. Nisten ohne Sorgen - Singvogelschutz im Park Sanssouci

Invasive nicht heimische Arten (invasive alien species, IAS) sind eine der größten Bedrohungen für Biodiversität und Funktion von Ökosystemen, auch in urbanen Bereichen und Wohngebieten. Erste Beobachtungen deuten darauf hin, dass die geringe Belegung der Nistkästen im Park Sanssouci (Potsdam) auf die hohe Prädationsrate von Waschbären an Eiern und Nestlingen zurückzuführen ist.
In diesem Projekt wollen wir den Bruterfolg der lokalen Singvogelpopulation in den Nistkästen des Park Sanssouci monitoren und die Effektivität neu entwickelter Schutzmaßnahmen gegen Nestpredation durch Waschbären evaluieren.  Das Projekt ist zeitlich an die Brutsaison der Vögel gebunden, Vorbereitungen würden im Februar 2022 beginnen und die Feldarbeit bis ca. Juni 2022 dauern.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de), Dr. Valeria Mazza (vamazzauni-potsdamde)

Nistboxen Park Sanssouci

 

5. Bewegung und Raumnutzung von Pferden auf dem Trail Paddock

Das neuste Konzept in der artgerechten Pferdehaltung ist die Einführung von Trail Paddocks anstelle von, oder ergänzend zu, traditioneller Offenstallhaltung. Der Reiterhof Leest PSV Töplitz e.V. hat im Jahr 2013 einen Trail Paddock auf seinem Gelände angelegt. Der 500 Meter lange und im Durchschnitt zwölf Meter breite Trail bietet den Pferden mit unterschiedlichen Untergründen wie Sand, Schotter, Gras und einer schattenspendenden Baumgruppe, sowie kleineren Hindernissen wie Baumstämmen Abwechslung und mehr Bewegung.                                          
Mit Hilfe von GPS Trackern wollen wir die potentiellen Vorteile des Trail Paddocks untersuchen indem wir die Bewegungsmuster und die Raumnutzung der Tiere analysieren.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de)

Projekt Trail Paddock

 

6. Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen zur Erhöhung der Insekten- und Pflanzenvielfalt in der deutschen Landwirtschaft

Insektenpopulationen und -vielfalt leiden unter einem entscheidenden Rückgang, der auf miteinander verknüpfte Faktoren zurückzuführen ist: Verlust von Lebensraum, Intensivierung und Vereinfachung der Landwirtschaft, Einsatz von Pestiziden, invasive Arten und Lichtverschmutzung. Um diesem Rückgang vor allem in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, wurden Agrarumweltmaßnahmen (Agri-Environmental-Schemes, AES) wie Blühstreifen, Hecken, Stilllegungsflächen eingerichtet, die als Unterschlupf dienen, Blütenressourcen und Überwinterungsmöglichkeiten für verschiedene Insektentaxa bieten sollen.
Im "Linde-Experiment" untersuchen wir die Wirksamkeit der bereits etablierten Blühstreifen und vergleichen sie mit einem innovativen Design "Rolling Wildflower Block (RWB)" zur Erhöhung der Insektenvielfalt.

Ansprechpartnerin: Vera Kaunath (vera.kaunathuni-potsdamde)

Wirksamkeit von Agrarumweltmaßnahmen

 

7. Mobile Verknüpfung zwischen Flächen mit hoher Diversität in homogenen Agrarlandschaften - Das Linde-Experiment

Viele Tiere fungieren als "mobile linkers" in Ökosystemen, die Standorte miteinander verbinden ("genetic linkers" zwischen Populationen), Veränderungen zwischen Standorten und Ökosystemen transportieren ("process linkers", die andere Arten beeinflussen, "nutritional linkers", die Nährstoffe und Materie transportieren) und so die biologische Vielfalt dieser Standorte beeinflussen (Lundberg und Moberg 2003).
Gleichzeitig können das Niveau der biologischen Vielfalt an den Standorten und die Unterschiede in der Vielfalt zwischen den Standorten und der Matrix auf die Mobilität der Linker zurückwirken. Außerdem kann eine hohe biologische Vielfalt an einem Standort die Ökosystemfunktionen wie Bestäubung, Schönheit, Schädlingsbekämpfung usw. auf einer Seite oder zum Nutzen der umgebenden Matrix erhöhen. Dies sind typische Argumente für die Anlage von Buntbrachen in einer artenarmen landwirtschaftlichen Matrix (z.B. Ganser et al. 2019, Eccard 2022), die andererseits zunehmend als ökologische Fallen für weniger mobile Arten kritisiert werden.  
Im Linde-Experiment können wir diese Prozesse untersuchen. Wir können die Biodiversität der mobilen Linker selbst, ihre Mobilität innerhalb, zwischen den Standorten und in die Matrix hinein beobachten, und wir können möglicherweise den Beitrag mobiler Linker, die von artenreichen Wildblumengebieten angezogen werden, zur Ökosystemfunktion untersuchen.

Zusammen mit dem BioMove Projekt haben wir mehrere Projekte für Abschlussarbeiten zu vergeben. Nährere Details entnehmen sie bitte der Projektbeschreibung

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Jana  Eccard (eccard@uni-potsdam.de), Vera Kaunath (vera.kaunathuni-potsdamde)

Linde-Experiment

 

8. Bachelorarbeit - Verbessert soziale Haltung die Tiergesundheit?

Die Gewährleistung angemessener Haltungsbedingungen in Gefangenschaft ist für das Wohlergehen der Tiere sowie für die Erhebung zuverlässiger Verhaltensdaten von entscheidender Bedeutung. Die Unterbringung sollte so viele Aspekte der natürlichen Merkmale einer Art wie möglich berücksichtigen, einschließlich der sozialen Bedingungen. Bei vielen Nagetieren deuten physiologische und verhaltensbiologische Studien darauf hin, dass soziale Isolation schädlich ist und dass die Gesellschaft anderer Tiere bereichernd und förderlich sein kann. Wenn die sozialen Systeme jedoch extrem flexibel sind, werden fundierte Entscheidungen über die soziale Unterbringung schwieriger. In diesem Projekt wollen wir die Reaktionen von Wühlmausweibchen auf verschiedene Arten der sozialen Bereicherung untersuchen.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Valeria Mazza (vamazzauni-potsdamde), Prof. Dr. Jana Eccard (eccarduni-potsdamde)

Soziale Haltung

 

9. Masterarbeit - Automatisierte Gesichtserkennung von Waschbären

Die Identifizierung einzelner Tiere ist sowohl für Verhaltensstudien als auch für Populationsschätzungen und den Naturschutz von entscheidender Bedeutung. In diesem Masterprojekt wollen wir Deep-Learning-Algorithmen (z.B. DeepLabCut, YOLO) für ein vollautomatisches Gesichtserkennungssystem anwenden, das die einzigartigen Gesichtsmerkmale von Waschbären ausnutzt, um ein nicht-invasives Werkzeug für individualbasierte Studien zu schaffen. 

Ansprechpartnerinnen: Dr. Valeria Mazza (vamazzauni-potsdamde)

Gesichtserkennung Waschbären

 

10. Master-/Bachelorarbeit/Studentenprojekt - Der Straßenräuber aus nächster Nähe: individuelle Unterschiede im Verhalten und in der Wahrnehmung von wilden Waschbären

Verhalten und Kognition vermitteln, wie Tiere mit ihrer Umwelt interagieren, und sind entscheidend für den Erfolg sowohl biologischer Invasionen als auch der Anpassung an urbanisierte, vom Menschen veränderte Lebensräume.  In diesem Projekt wollen wir die individuelle Variation im Verhalten und in der innovativen Problemlösung in Populationen von invasiven Waschbären (Procyon lotor), die entlang eines Stadt-Land-Gefälles leben, untersuchen. Im Rahmen des Projekts werden wir die Möglichkeit bieten, studentische Projekte zu entwickeln und durchzuführen, die sich für Praktika/Erasmus+, Spezialisierungsmodule, Bachelor- und Masterarbeiten eignen.

Ansprechpartnerinnen: Dr. Valeria Mazza (vamazzauni-potsdamde)

Verhalten und Wahrnehmung von Waschbären

 

11. Masterarbeit - Reproduktionsverhalten von Rötelmäusen

Die Wahl eines attraktiven Männchens kann für die Fitness des Weibchens von Vorteil sein, da die Gene, die das Männchen besitzt die Lebensfähigkeit der Nachkommen und/oder den Paarungserfolg erhöhen. Zu Beginn der Brutzeit im Frühjahr machen die Weibchen möglicherweise das Beste aus einer schlechten Situation und paaren sich mit den lokal verfügbaren männlichen Geschwistern, was eine geringe genetische Vielfalt im Frühjahr und bei geringen Dichten nach sich zieht. Wenn ein unbekanntes, d. h. weniger verwandtes/unverwandtes Männchen auftaucht, könnten die Weibchen diese Gelegenheit nutzen um die Heterozygotie ihrer Nachkommen zu erhöhen, indem sie eine laufende Schwangerschaft abbrechen und sich mit dem neuen Männchen erneut paaren. Diese Outbreeding könnte letztlich die Fitness der Nachkommen des Weibchens erhöhen.

Ansprechpartnerin: Lea Vodjerek (vodjerekuni-potsdamde)

Reproduktionsverhalten Rötelmaus

 

12. Ausbreitung von Kleinsäugern

Die Fähigkeit von Individuen sich neue Gebiete zu erschließen und sich auszubreiten hängt mit verschiedenen morphologischen, physiologischen und Verhaltensmerkmalen zusammen, die die sich ausbreitenden Organismen besser an die mit der Ausbreitung verbundenen Kosten anpassen. Mit dem zunehmenden Interesse an individuellen Verhaltensvariationen, d. h. an den Persönlichkeiten der Tiere, hat man festgestellt, dass sich Ausbreitungsarten in Bezug auf Aktivität, Erkundung, Kühnheit, Aggressivität und Kontaktfreudigkeit unterscheiden. In diesem Projekt wollen wir die persönlichkeitsabhängige Ausbreitung von Wühlmäusen (Myodes glareolus) untersuchen und ob diese kontextabhängig ist. Wir werden verschiedene Ebenen des sozialen Kontexts (Populationsdichte) und des Umweltkontexts (Prädationsrisiko) untersuchen. Diese Untersuchungen werden in naturnahen Lebensräumen durchgeführt, wo wir diese Variablen selbst beeinflussen können. Darüber hinaus werden wir die Auswirkungen der persönlichkeitsabhängigen Ausbreitung auf die Fitness bewerten, indem wir die Reproduktionsleistung quantifizieren.

Ansprechpartnerin: Filippa Erixon (erixonuni-potsdamde)

Ausbreitung Kleinsäuger

 

13. Pflanzen- und Insektenvielfalt

Insektenpopulationen und -vielfalt leiden unter einem entscheidenden Rückgang. Um diesem vor allem in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, wurden Agrarumweltmaßnahmen (AUM) wie z. B. Blühstreifen eingerichtet, die als Unterschlupf dienen und verschiedenen Insektentaxa florale Ressourcen und Überwinterungsmöglichkeiten bieten sollen. Ihre Wirksamkeit wird jedoch oft nur aus der Perspektive entweder der Insekten ODER der Pflanzenvielfalt untersucht - in diesem "Linde-Wildblumen-Experiment" wollen wir ihre Wirksamkeit jedoch interdisziplinär untersuchen.

Ansprechpartnerinnen: Vera Kaunath (vera.kaunathuni-potsdamde) & Liana Kindermann (liana.kindermannuni-potsdamde)

Pflanzen&Insektenvielfalt