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ChatGPT & Co. im Einsatz - Erfahrungen und Ideen aus Lehre und Studium

Nachlese zur Veranstaltung

Im Rahmen der vom Bereich Lehre und Medien des Zentrums für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium (ZfQ) und dem E-Assessment Projekt organisierten Veranstaltung "ChatGPT im Einsatz" am 20. April 2023 wurden gemeinsam mit Studierenden, Lehrenden und anderen Statusgruppen der Universität Potsdam Ideen und Fragen zum Einsatz von ChatGPT in der Hochschullehre zusammengetragen und besprochen. Ziel der Veranstaltung war es, einen fachlichen Austausch über erprobte Praktiken und Ideen zum Einsatz von KI-Tools in Lehr-Lernsituationen zu ermöglichen.

Zu Beginn stellten sowohl Lehrende als auch Studierende vor, wie KI - insbesondere das Sprachmodell ChatGPT - ihre Lehre bzw. ihr Studium verändert hat. So berichtete ein Dozierender für Mathematik, dass er die narrativen Textanteile von mathematischen Aufgabenstellungen mit Hilfe von Tools wie ChatGPT erstellt, um diese anschaulicher machen zu können. Zudem denkt er über die Übernahme eines Einsatzszenrios eines Kollegen von der KTH Stockholm nach: "Mein Kollege hat ChatGPT Aufgaben gestellt und den Studierenden dann beides zur Bewertung der Qualität der Lösung und zur kritischen Diskussion zur Verfügung gestellt. Das erscheint mir ein sinnvoller Einsatz, den ich gern im nächsten Semester ausprobieren möchte."

Eine Studentin berichtete, dass sie ChatGPT nutzt, um sich von dem Tool Sätze mit Fachbegriffen schreiben zu lassen, um deren Bedeutung besser zu verstehen. Auch Grenzen wurden von Lehrenden und Studierenden aufgezeigt: ChatGPT habe beispielsweise Quellen produziert, die bei genauerem Hinsehen entweder gar nicht existieren oder wenig bis gar nichts mit dem Thema zu tun haben.

Anschließend wurden Break-out-Räume eröffnet, in denen sich die Teilnehmenden mit Kolleg*innen und Kommiliton*innen aus ihren jeweiligen Fakultäten austauschen und vernetzen konnten. Eine Idee, die im Raum der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät vorgestellt wurde, ist ChatGPT für die Erstellung von fachlichen Konzepten zu nutzen, die von den Studierenden anschließend auf Fehler überprüft werden sollen. In einem sokratischen Gespräch sollen die Studierenden dann zur richtigen Lösung geführt werden. 

Die Gefahr, dass ChatGPT bei fachlichen Wissenslücken dazu führen kann, dass falsche Lösungen akzeptiert werden, war Thema in einer der Break-Out-Rooms. In diesem Zusammenhang wurde betont, dass es wichtig sei, die Ergebnisse von ChatGPT kritisch zu hinterfragen. Nutzer*innen müssen über eine gewisse inhaltliche Expertise verfügen, um die Ergebnisse beurteilen zu können.

Betont wurde auch die (neue) Bedeutung der Transparenz über den Prozess einer Prüfungsleistung. So sei es denkbar, die verwendeten Prompts als Teil der Prüfungsleistung einzufordern. Hier wurde auf datenschutzrechtliche Einschränkungen hingewiesen: Es sei nicht zulässig, die Studierenden zur Nutzung externer KI-Tools aufzufordern.

Weitere Fragen bezüglich des Umgangs mit KI an der Hochschule, die in den Kleingruppen diskutiert wurden:

  • Welche urheberrechtlichen Probleme bestehen, weil die KI selbst Daten nutzt?
  • Wie wirkt sich das „Recht auf Vergessen“ auf die Art und Weise aus, wie man KI trainiert?
  • Wie können im Nachhinein eigene Daten aus dem Training wieder entfernt werden?
  • Sind die Konflikte mit den Modulbeschreibungen bereits diskutiert? (Wie müssen Modulbeschreibung geschrieben werden, damit den Konflikten vorgebeugt wird?)

Es wurden auch Wünsche und Erwartungen hinsichtlich des Umgangs mit KI-Entwicklungen an der Hochschule geäußert, darunter:

  • Lehrende sollten mit hochschulischen Angeboten befähigt werden, KI-Produkte als solche zu erkennen, um Täuschungen aufzudecken.
  • Die Hochschule sollte für Sicherheit in Bezug auf den datenschutzkonformen Einsatz von Tools wie ChatGPT im Bildungskontext sorgen.
  • Die Plagiatsrichtlinien der Uni Potsdam sollten ggf. um Regelungen über den Einsatz von KI ergänzt werden.
  • Den Studierenden sollte, sofern die datenschutzrechtlichen Bedenken ausgeräumt sind, in der Lehre durch Beispiele gezeigt werden, welche Risiken bestehen.

Vom Bereich Lehre und Medien wurde abschließend auf die für Ende Mai geplante Veranstaltung mit Dr. Andrea Radcke, der Referentin für studentische Rechtsangelegenheiten der UP hingewiesen, in deren Rahmen die prüfungsrechtliche Dimension von KI an der Hochschullehre adressiert werden soll.

Gerne stellen wir Ihnen auch eine Auswahl an Praxis-Ideen zur Verfügung, die im Rahmen einer Veranstaltung der Deutsche Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) zusammengetragen wurden. Hier geht es zur Sammlung.

Interessantes aus den Austauschrunden

Wirtschafts- & Sozialwissenschaftliche sowie Juristische Fakultät

Philosophische Fakultät

Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät

Humanwissenschaftliche Fakultät

+++++ Aktuelle Meldung +++++

Bitte beachten Sie: Derzeit ist ausschließlich eine Nutzung von ChatGPT möglich, die auf einer privaten Entscheidung beruht. Dies bedeutet, dass Beschäftigte nicht angewiesen oder gebeten werden dürfen, ChatGPT zu verwenden, und dass Studierende nicht verpflichtet oder gebeten werden können, ChatGPT einzusetzen, es sei denn, es kann durch technische und organisatorische Maßnahmen sichergestellt werden, dass ihre personenbezogene Daten einschließlich Namen, E-Mail-Adressen und IP-Adressen bei der Nutzung durch OpenAI nicht verarbeitet werden können. (Stand: 28.04.2023)

 

Termin: Do., 20.04.2023

 

Uhrzeit: 14:00-15:30 Uhr

 

Meeting-Raum: 
https://uni-potsdam.zoom.us/j/63565236296

Kenncode: 83326257

 

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Personen, die ein Praxisbeispiel beisteuern können, bitten wir um eine E-Mail vorab (siehe Call for Pratice).

 

>>> Gesucht werden Praxisbeispiele aus der Lehre an der UP! <<<

Künstliche Intelligenz wird nicht erst seit ChatGPT in Forschung und Lehre eingesetzt, die Nutzungsfreundlichkeit des Sprachmodells von OpenAI hat allerdings die Möglichkeiten von KI-Modellen für eine breite Öffentlichkeit erfahrbar gemacht. Es stellt sich schon jetzt nicht mehr die Frage, ob Studierende Tools wie ChatGPT nutzen, sondern viel mehr, wie sie es nutzen. Und vor allem: wie die Hochschullehre sich dieser Entwicklung anpassen kann.

Dem Leitsatz "embracing the opportunity and managing the risks" folgend, lädt der Bereich Lehre und Medien zu einer Austauschrunde zu genau diesen Fragen ein.

  • Inwiefern ist die Lehre in Ihrem Fach von den Entwicklungen von KI-Sprachmodellen betroffen?
  • Wie begegnen Sie den Herausforderungen, wie nutzen Sie die Chancen von KI?


Zielsetzung der Online-Veranstaltung: Fachspezifischer Austausch zu erprobter Praxis und Ideen zum Einsatz in Lehr-Lernsituationen an der Universität Potsdam

Zielgruppe: Alle am Thema interessierten Personen

Inhalte:

  1. Teil: Pitch ausgewählter erprobter Einsatzszenarien (siehe Call for Practice unten)
  2. Teil: Austausch in fachspezifischen Gruppen zu bisherigen Einsatz-Ideen und Erfahrungen im Einsatz von ChatGPT & Co.

Ziel der Austauschveranstaltung ist es, eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten der Lehre in den verschiedenen Fachdisziplinen sichtbar zu machen. Die Praxisbeispiele und Ideen werden so zusammengetragen, dass sie auch über die Veranstaltung hinaus zur Verfügung stehen und als Inspiration dienen können.

 

Termin: Do., 20.04.2023

 

Uhrzeit: 14:00-15:30 Uhr

 

Meeting-Raum: 
https://uni-potsdam.zoom.us/j/63565236296

Kenncode: 83326257

 

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Personen, die ein Praxisbeispiel beisteuern können, bitten wir um eine E-Mail vorab (siehe Call for Pratice).

 

Call for Practice:

Für diese Veranstaltung möchten wir Sie herzlich einladen, sich für den ersten Teil mit einer Kurzvorstellung zu beteiligen. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören, wenn Sie

  • Lehrende*r oder Studierende*r an der UP sind,
  • ChatGPT schon im Rahmen von Lehrveranstaltungen bzw. zu Lehr-Lern-Zwecken nutzen
  • und bereit sind, Ihren Umgang mit dem KI-Sprachmodell in einem 5-10-minütigen Kurz-Input vorzustellen.

Schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an lehre.medienuni-potsdamde mit dem Stichwort: KI-Praxisbeispiel und geben Sie Kontaktdaten und bestenfalls auch Zeiten an, zu denen wir Sie telefonisch (oder per Zoom) kontaktieren können, sodass wir alles Organisatorische klären können. Leiten Sie diese Information gerne an interessierte Personen weiter.

Die Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT betrifft die verschiedene (Fach-)bereiche auf unterschiedliche Art und Weise. Wir freuen uns deswegen auf eine Vielzahl an Rückmeldungen aus den verschiedenen Fakultäten.

 

Vorankündigung

Eine weitere Online-Veranstaltung ist mit der Referentin für studentische Rechtsangelegenheiten und Leiterin des Zentralen Prüfungsamtes, Dr. Andrea Radcke, für Mai geplant. Schreiben Sie sich gerne in den Community-Moodlekurs ein, dort informieren wir regelmäßig über anstehende Termine und Neuerungen.

Besuchen Sie auch unsere Themenseite "KI in der Hochschullehre" für weiterführende Informationen.