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Qualität in Studium und Lehre waren eine Woche im Fokus der WiSo-Fakultät

Von Daniel Dickmann und Mathias Klein

Das Studiendekanat der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät unter der Leitung von Prof. Dr. Kohler organisierte in diesem Jahr erstmals die Fokuswoche Studium und Lehre. Ein Rückblick.

Im Rahmen dieser Projektwoche wurden vom 8. bis zum 12. Mai 2017 Vorträge, Dialogveranstaltungen und Workshops zu ausgewählten Themen durchgeführt. Dabei fungierte die Fokuswoche als ein wesentlicher Baustein im kontinuierlichen Prozess der Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung von Studium, Promotion und Lehre an der Fakultät.

Zum Auftakt standen die Themen Studierendenzentrierung in der Lehre und kompetenzorientierte Hochschuldidaktik im Mittelpunkt. In ihrem Einführungsvortrag referierte Prof. Dr. Julia Gillen von der Universität Hannover über das didaktische Konzept sowie notwendige Schritte zur Umsetzung in der Lehre. Sie führte aus, dass Kompetenzerwerb die selbstständige, aktive Auseinandersetzung mit den Lerngegenständen erfordere. Lehre müsse hierzu kompetenzorientiert gestaltet sein, das heißt, dass Studierende das Erlernte in neuen Situationen und bei unbekannten Problemstellungen selbstständig anwenden können. Für eine aktive, mitgestaltende Rolle der Studierenden seien andere Lehrkonzepte und Lehrstrategien sowie alternative Lehr- und Lernsettings wie problem- und projektorientierte Lehr-und Lernarrangements (z.B. Kleingruppen vs. Frontalunterricht) erforderlich (vgl. „Flipped Classroom”). Der damit verbundene Aufwand sei insbesondere zu Beginn hoch, nehme mittelfristig allerdings ab. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde zudem kritisch angemerkt, dass dieser Lehransatz kein „Allheilmittel“ darstelle, jedoch als sinnvolle Ergänzung in das Repertoire von Lehrkonzepten aufgenommen werden könne. Der Vortrag von Professorin Gillen sowie die anschließende Podiumsdiskussion stehen auf Media.UP für Hochschulmitglieder zur Verfügung.

Am zweiten Veranstaltungstag ging es um den Themenkomplex E-Assessment. Im Einführungsvortrag von Dr. Jens Bücking wurde ersichtlich, dass die Einrichtung eines Testpools zur Durchführung von E-Klausuren an der Universität Bremen insbesondere von sehr engagierten Einzelpersonen vorangetrieben wurde. Durch die Umstellung auf E-Klausuren an einem Lehrstuhl sei ein Stein ins Rollen geraten. Hinter diesem ‚neuen Maßstab‘ hätten weitere Professor*innen nicht zurückbleiben wollen. Trotz des wachsenden Zuspruchs habe es viele Jahre gedauert, ehe die projektbezogene, befristete Finanzierung des Testcenters samt Beratungsangeboten für die Lehrstühle als grundständige und dauerhafte Aufgabe durch die Universität übernommen worden sei.

Prüfungsdidaktisch sei es von größter Bedeutung sich detailliert zu überlegen, welche Lerninhalte wie abgefragt werden können. Die technische Umsetzung stehe erst am Ende dieses Prozesses. Interessanterweise wurden rechtliche Unklarheiten im Zusammenhang mit der Durchführung von E-Klausuren erst dann behandelt, wenn diese tatsächlich auftraten. Potenzielle juristische Probleme stellten bei der Einführung demnach kein unüberwindbares Hindernis dar. Der Vortrag von Dr. Bücking steht ebenfalls auf Media.UP für Hochschulmitglieder zur Verfügung.

Im zweiten Block dieses Workshops stand die Vorstellung von E-Assessment Praxisbeispielen an der Universität Potsdam im Mittelpunkt. Vorgestellt wurden ein Latex-basiertes System für Scan-Klausuren, die elektronische Eignungsprüfung in Englisch, die Audience-Response-Applikation Hörsaal-Quiz und das Projekt Schreib.UP zur digitalen administrativen Klausurunterstützung. Eine wesentliche Erkenntnis bestand darin, dass der fakultätsinterne Dialog zwischen den Lehrstühlen (und darüber hinaus) bezüglich des Einsatzes von E-Assessment Anwendungen gestärkt werden sollte. Sinnvolle Anwendungen kommen mitunter nur sehr begrenzt zum Einsatz, weil diese schlichtweg nicht bekannt sind oder die handelnden Akteure (noch) nicht genügend vernetzt sind.

In weiteren Veranstaltungen der Fokuswoche ging es um Verbesserungsmöglichkeiten bei der Promotionsbegleitung an der WiSo-Fakultät, die sinnvolle Nutzung von Evaluationsergebnissen zur systematischen Weiterentwicklung von Lehre und Studiengängen an der Fakultät sowie den Austausch zwischen Studierenden, Alumni und Praktiker*innen zum Thema Berufseinstieg. Ein zusammenfassender Workshop beschloss die Fokuswoche mit der Identifizierung prioritärer Handlungsfelder und der Erarbeitung einer Agenda mit Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität in Studium und Lehre an der WiSo-Fakultät.

Im Gesamtergebnis hat sich die Fokuswoche mit den unterschiedlichen Veranstaltungsformaten als Instrument für die Erarbeitung von Qualitätszielen unter Einbeziehung eines größeren Teilnehmerkreises mit den verschiedenen Statusgruppen der Fakultät bewährt. Eine Verstetigung dieser Projektwoche wird angestrebt. Weiterführende Informationen zu den Ergebnissen der Fokuswoche und den daraus abgeleiteten Maßnahmen und Handlungsempfehlungen werden in Kürze auf den Webseiten der WiSo-Fakultät veröffentlicht.