Die preisgekrönte Arbeit benennt und analysiert „fünf Sargnägel“, die eine gut informierte und freie Entscheidungsfindung für Patientinnen und Patienten verhindert. Dabei zeichnet sich der Beitrag vor allem durch die genutzte Methode aus: die Autoethnographie. Diese setzt an den eigenen Erfahrungen der Autorin an und zeichnet für das Beispiel Stillen nach, was es bedeutet, wenn beispielsweise relevante Informationen vorenthalten werden oder der moralisierende Diskurs rund ums Stillen Müttern kaum Entscheidungsfreiheit lässt. Die persönlichen Erfahrungen sind der Ausgangspunkt für eine allgemeine ethische Analyse.
Die AEM ist eine interdisziplinäre und interprofessionelle Fachgesellschaft für Medizinethik. Sie fördert den öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs über ethische Fragen in der Medizin, den Heilberufen und im Gesundheitswesen. Mit dem Nachwuchspreis zeichnet die AEM jährlich herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Nachwuchsforschenden aus, die sich medizinethischen Fragestellungen widmen.