10-13 Uhr Drei Perspektiven: Ökopsychologie – Nachhaltigkeitssoziologie – Sound Studies:

• Prof. a.D. Dr. Norbert Jung (HNE Eberswalde/Berlin, Umweltbildung, Ökopsychologie, Humanethologie):
  „Natur des Menschen – Natur der Klänge. Von der Notwendigkeit eines neuen Menschen-Natur-Bildes und einer ganzheitlichen interdisziplinären Zusammenschau.“
• Dr. Manuel Rivera (RIFS Potsdam, Nachhaltigkeitssoziologie): „Aufbrüche aus der Selbstgenügsamkeit: Wie K(langk)unst und Wissenschaft transformativ (mit)wirken können.“
• Prof. Dr. Veit Erlmann (University of Texas at Austin, Sound Studies): „Phonurgia nova – Klang und neue Ordnungen des Wissens.“

14-18 Uhr Künstlerische Wissenschaft – Neue Erkenntnisse:

Welches Interesse haben Naturwissenschaften mit Klang zu arbeiten?

• Marcus Maeder (Akustischer Ökologe, Komponist, Umweltforscher (Schweiz), „Kunst, Wissenschaft und Umwelt"
• Dr. Martin Flade (Leiter des UNESCO-Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin):
  „Das Projekt Biosphärenreservat Schorfheide: Herausforderungen und Resultate.“
• Dr. Sandra Müller (Institut für Biologie/Geobotanik, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg): „Biodiversität und Soundscape Ökologie: Am Beispiel des Dr. Forest Project.“
• Dr. Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura (Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung): „Biodiversitätsforschung in der Landwirtschaft. Wie kann man sie hören?“

19 Uhr Klangkünstlerisch-forstwissenschaftlicher Abend

• Kirsten Reese /Anselm Weidner,
  „Das Wunder von Brodowin“, eine 4-Kanal-Text-Klang-Performance, Renaturierung – die Vögel kommen zurück
• Dr. Martin Flade, Leiter des Biosphärenreservats Schorfheide, Moderation der naturwissenschaftlichen Hintergründe

20.30 Uhr Konferenz-Dinner

14-21 Uhr, Treffpunkt Dorfkirche Mühlenbeck

Veranstalter: Kulturlabor Klanglandschaften (Projektgruppe Musik im Förderverein Naturpark Barnim e.V.): Nina Rohlfs, Paul Hübner, Dr. Gisela Nauck, Johanna Madden

Das Festival Klanglandschaften schlägt mit seiner 5. Ausgabe erneut Brücken: Zwischen Musik und Klangkunst, dem Wissen um Natur und Landschaft vor Ort bis hin zu Visionen für ökologisch orientiertes Handeln heute.

Das Festivalthema ist mit dem Dorf Mühlenbeck unmittelbar verbunden. Im Tonstich – heute ein kleiner See im Naturschutzgebiet nahe der A10 – schürfte man vor rund einhundert Jahren Lehm und in mehreren Mühlenbecker Ziegelwerken wurden die typisch gelben, Mühlen-becker Ziegel gebrannt. Nicht nur die Dorfkirche wurde daraus erbaut. So eröffnen wir den Festivaltag an diesem Ort: mit Frederic Rzewskis Komposition To the Earth for speaking percussionist und vier Blumentöpfe aus Ton, aufgeführt von der international profilierten Percussionistin Robyn Schulkowsky. Ein Hörparcours zwischen Dorfgeschichte und klimaneutraler Baukultur führt anschließend über verschiedene Stationen von der Kirche zum Tonstich, zum längst überwucherten Ziegeleigelände und zurück. Töne aus Ton erzählen als konzertante Aktion oder Installation neue, aktuelle Klang-Geschichten vom Werkstoff Lehm in der Gegenwart, ein Vortrag beschwört nachhaltiges Bauen in der Zukunft.

Wege und Stationen:

• 14 Uhr Dorfkirche:Frederic Rzewski/Robyn Schulkowsky To the Earth+ Gespräch Dorfwissen Lehm und Ton (mit Sigrid Moser, Anette Muhrbeck, Dieter Iden) + Musik aus NASA-Klimadaten auf Mühlenbecker Ziegelsteinen
• 15 Uhr Mensa Gesamtschule:Vortrag Ute Reeh: Brandenburgs Alhambra + das Percussion Orchester der Musikschule Pankow, Leitung Torsten Papenheim, improvisiert zu alten Lehmbau-Lehrfilmen der DEFA
• 16 Uhr Hofladen: Flötistin und Performerin Sabine Vogel, Konzert als Uraufführung: Taking and Giving auf der dreiteiligen Tonflöte
• Vom Hofladen zum Tonstich: Soundwalk mit Kopfhörern von Julia Mihaly und Maria Huber – Geschichten, Stimmen und Klänge rund um Lehm und Ton, die auf soziale, ökologische und politische Fragen verweisen
• 17 Uhr Tonstich: performative Klangaktionen – Pause, Eintauchen in eine Naturlandschaft
• 17.30 Uhr Verwaltungsgebäude alte Ziegelei:Atelier der Mühlenbeckerin Anette Muhrbeck – kollektiver Lehmlandschaftsbau für jeden, der vorbeikommt + Hanna Hartman, Klanginstallation
• 18.30 Uhr Lichtung am Zehnrutenweg, die Akkordeonistin Eva Zöllner, eine musikalische Weltreisende, spielt eine eigene Komposition im Dialog mit einem Keramik-Klangobjekt des syrischen Künstlers Alla Aldin Nabhan und die Uraufführung einer Komposition der iranischen Komponistin Sara Abasari
• 20 Uhr Pfarrgarten: Uraufführung der lautpoetischen Performance „Zum guten Klang der Ton für Stimmen, Kontrabass, Klangzuspiel und Lehmziegelsteine mit Komponist und Stimmperformer Alex Nowitz und Kontrabassist Matthias Bauer + gemeinsamer Ausklang bei Brot & Wein.