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Unterwegs in Spanien – Tag 8: Abfahrt – Erinnerungen an die Sierra

Potsdamer Studierende zur Summer School in Burriana

Nach einer langen, fröhlichen Abschiedsfeier mit unseren spanischen, ungarischen und italienischen Freund*innen am gestrigen Abend klingelt der Wecker heute früh. Glücklich und erschöpft nehmen wir das Taxi zum Flughafen und sehen der Landschaft zu, wie sie an uns vorbeizieht. Eindrücke von Witzen, Erde und Tonscherben gehen uns weiter durch den Kopf und während wir die Woche Revue passieren lassen, fällt uns auf, wie viel wir eigentlich alle – jede*r für sich – erlebt haben und wie viel davon nie wirklich aufgeschrieben wurde. Eines der vielen schönen Erlebnisse, für die im Tagebuch bisher noch kein Platz war, ist z.B. der Besuch des Castell de Miravet.

Während die meisten am Anreisetag an den Strand gegangen sind, ist ein kleiner Teil unserer Gruppe nach Benicássim gefahren und hat sich von dort auf eine Wanderung im Desert de les Palmes-Landschaftsschutzgebiet begeben. Die Pflanzenvielfalt in dieser zerklüfteten, roten Bergwelt ist malerisch und während wir die Aussicht genießen, singen und uns unterhalten, vergeht die Zeit wie im Flug. Gegen halb vier erreichen wir schließlich das Castell. Der schmale Pfad, der von der Straße den Berg hinaufführt, ist steil, sodass wir mehrfach rasten müssen. Als wir glauben, endlich oben zu sein, sind wir enttäuscht. Bis auf ein kurzes Stück Mauer und Gestrüpp ist da nichts. Wir sind schon dabei, frustriert umzukehren, als wir doch noch die „echte“ Burgruine entdecken, die noch weiter oben liegt. Was wir dort finden, macht den Aufstieg absolut lohnenswert. Touristisch fast unerschlossen (abgesehen von dem steilen Trampelpfad und einigen Wegweisern), thront die Ruine auf dem Gipfel des Berges. Wir sind allein mit dem Gemäuer inmitten des Bergpanoramas. Begeistert arbeiten wir uns weitervor und staunen nicht schlecht, als wir im Boden ein Loch finden, das den Blick auf ein darunterliegendes Gewölbe freigibt. Die ganze Anlage wirkt so unberührt, dass es sich fast so anfühlt, als wären wir die ersten, die diese Ruine zu Gesicht bekommen.

Von dem Castell Abschied zu nehmen, fällt uns schwer. Aber schließlich treten wir doch den Rückweg an, auf dem wir uns noch von einem sehr netten spanischen Ehepaar in ein Gespräch verwickeln lassen, das uns über verschiedene Böden in der Region aufklärt.

Während wir auf der Fahrt zum Flughafen die Berge hinter uns lassen, steigen auch diese Erinnerungen wieder auf. – Neben vielen anderen Erlebnissen, Gesprächen und individuellen Erfahrungen, die wir alle gesammelt und genossen haben. Und so nehmen wir neben zahllosen Erfahrungen und Erinnerungen auch die Hoffnung mit nach Hause, nächstes Jahr wieder an dem internationalen Archäologie-Kurs teilnehmen zu können.