Zunächst begrüßt uns Marí Carmen Juan Lizandra, die an der Universitat Politècnica de València lehrt. Um uns bestmöglich auf die Arbeit mit Fundstücken vorzubereiten, testen wir eine Anwendung, die im Rahmen des europäischen Kooperationsprojekts Archaeopills entwickelt wurde. Mit dieser lassen sich die einzelnen Schritte der Dokumentation und Freilegung von Aschenurnen mit Augmented Reality durchführen. Nach dieser „Trockenübung“ werden wir in mehrere, international durchmischte Arbeitsgruppen aufgeteilt. Mittlerweile kennen wir uns gut genug, dass wir das Gefühl haben, es sei egal, mit wem wir zusammenarbeiten. Genug Gesprächsstoff gibt es angesichts der Abenteuer, die wir gemeinsam schon erlebt haben, immer.
In diesen Gruppen widmen wir uns nun verschiedenen Aufgabenbereichen und Materialien. Dazu zählt die tatsächliche Arbeit an Urnen aus der späten Bronze- und Eisenzeit, die bei Ausgrabungen in Torrucles gefunden wurden. Dies erfordert große Sorgfalt, verspricht aber zugleich spannende Funde. Nach dem vorsichtigen Entfernen des Mullverbands, der zu ihrem Schutz um die Urnen gewickelt wurde, müssen die oberen Erdschichten langsam abgetragen werden.
Bald kommen erste Knochenstücke oder andere Materialien zum Vorschein. So stoßen wir beispielsweise auf ein Stück geschnitzten Knochen, das womöglich zu einer Hals- oder Armkette gehört. Die Funde werden dann vorsichtig saubergepinselt und einzeln dokumentiert. Andere Studierende befreien zeitgleich die gut erhaltenen menschlichen Überreste bronzezeitlicher Skelette von ihrem Mullverband. Mitarbeitende des Museums erklären uns, dass es sich um relativ junge Menschen handelte, was sie anhand des Wuchses der Knochen des Brustkorbs erkennen können. Alles weitere muss jedoch eine anthropologische Untersuchung der Überreste zeigen.
Die wohlverdiente Pause verbringen wir bei einem gemeinsamen Lunch und einem anschließenden Spaziergang durch das sonnige Burriana. Die Stimmung ist, wie bereits in den letzten Tagen, sehr ausgelassen.
Zurück im Museum, setzen wir unsere Arbeit gut gelaunt und „eingespielt“ fort. Dazu gehört auch das Putzen der von uns selbst ausgegrabenen Scherben und Fragmente, die so für ihre weitere Analyse vorbereitet werden. Die Sortierung der Scherben und der Versuch ihrer Zusammenführung gleicht dann, wie eine weitere Gruppe feststellt, einem komplizierten Puzzlespiel.
Als sich der Tag dem Ende neigt, lassen wir mit Blick auf morgen alles stehen und liegen. Die ausgelassene Rückfahrt ins Hotel schließt dann gewissermaßen den Kreis. Denn diesmal fahren wir dem ebenso vielversprechenden Abend entgegen, während einige deutsche Partyhits aus der Musikbox schallen.