Skip to main content

Unterwegs in Spanien – Tag 7: Auf den Spuren der Geschichte von Sagunt

Potsdamer Studierende zur Summer School in Burriana

Dieser Tag soll uns thematisch weiter durch die Archäologie leiten – aber weniger in der Forschung als praktisch durch ihre Ergebnisse. Die Geschichte der Stadt Sagunt ist ebenso lang wie archäologisch belegbar und deren Zeugnisse erkunden wir heute.

Erst einmal bekommen wir einen Überblick über die Vergangenheit der Stadt. Diese erstreckt sich vom 5. Jahrhundert v.Chr. bis heute. Ereignisse wie der Zweite Punische Krieg geben der Stadt eine hohe archäologische Relevanz, wie unsere Stadtführerin erklärt. Als Erstes gehen wir in die Casa dels Berenguer und sehen uns eine Modell-Nachbildung der Stadt an, um uns besser in die Vergangenheit hineinversetzen zu können, wenn wir sie erkunden. Anschließend machen wir uns auf den Weg zur Festung im Norden der Stadt, allerdings nicht ohne einen Zwischenstopp im römischen Theater. Hier werden fachgerecht die Akustik mit Rufen getestet und die Sitze auf ihren Komfort überprüft. Die Ruine aus der Antike wurde so restauriert, dass sie heute wieder als Theater genutzt werden kann. Was für ein Rückblick in die Vergangenheit!

Im „Castello“ angekommen, beschäftigen wir uns mit der Geschichte von Sagunts Eroberung durch die Karthager. Die archäologische und epigraphische Aufarbeitung zeigt – anhand von entdeckten Inschriften und den und verschiedenen Etappen des Festungsbaus – ganz klar, dass hier Jahrtausende Stadtgeschichte aufeinandertreffen. Wir erkunden das Areal und genießen die unglaubliche Aussicht von hier oben. Man versteht jetzt aus den Erzählungen der Stadtführerin noch mehr, dass Feldherr Hannibal sich damals einen Trick ausdenken musste, um unbemerkt an die Stadt heranzukommen. Er hat nämlich, wie wir staunend erfahren, im blendenden Licht der Abendsonne von Westen aus angegriffen, sodass seine Truppen von der Stadt aus nicht zu sehen waren.

Dann geht es auch schon wieder hinab in die Stadt, um ein weiteres Highlight zu besichtigen. Wie in solchen Städten üblich, liegen die antiken Straßen in den Erdschichten unter unseren Füßen begraben. Im Erdgeschoss von zwei verschiedenen Gebäuden durften 1993 und 2001 Grabungen vorgenommen werden, die heute als eine Art Live-History die freigelegten Straßen und Häuserreste der römischen Stadt zeigen. Der Anblick dieser riesigen Zeitkapsel ist wirklich etwas Besonderes. Den restlichen Tag erkunden wir die Stadt als internationale Gruppe auf eigene Faust weiter. Der Abschied der ersten Teilnehmenden am Abend fällt nach dieser Woche wohl allen schwer, weshalb wir nochmal bei guten Gesprächen zusammensitzen, bevor es morgen wieder Richtung Deutschland geht.