Universität Potsdam - Instiut für Biochemie und Biologie - Standorte - Forschungsstation Gülpe
Nach der langen Corona-Pause haben sich kurzentschlossen direkt vor Beginn des Winteresemesters 20/21 knapp 25 Wissenschaftler aus Deutschland zu einer Tagung zum Thema "Elektrische Fische" in der Station Gülpe der Universität Potsdam getroffen. In zahlreichen Vorträgen von Studenten, Doktoranden, PostDocs, Kuratoren und Professoren zu Fragestellungen aus der Ökologie, Evolution, Verhaltensbiologie, Neurobiologie, bis hin zur Computational Neuroscience wurden diese faszinierenden Fische von allen Seiten beleuchtet. Verwöhnt von der Herbstsonne und beeindruckt vom Sternenhimmel wurden spannende wissenschaftliche Diskussion bis weit in den Abend fortgeführt. Es blieb auch genug Zeit um am Gülper See die Seeadler und zahlreichen Entenvögel zu bewundern, aber auch eine Gefleckte Keulenschrecke blieb nicht unentdeckt.
Nach mehrmaligem Verschieben fand nun endlich ein lang geplanter nationaler Vegetationsworkshop in der Forschungsstation der Universität Potsdam statt. Der Einladung von Dr. Stephanie Natho (UP, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie) waren Wissenschaftler/innen aus ganz Deutschland gefolgt, pandemiebedingt in hybrider Form. Neben einem Erfahrungsaustausch über Artenvorkommen und Veränderungen in deutsche Auen sollte u.a. den Fragen nachgegangen werden: Welche Vegetationsaufnahmen aus welchen Auen sind in welchen Formaten bei wem vorhanden? Unter welcher Fragestellung könnten die Daten gemeinsam genutzt werden?
Zahlreiche, reale Exkursionen stellten die Besonderheiten der Gülper Aue vor. Vorträge und Diskussionen im Innenhof der Station sorgten für einen lebhaften Austausch zwischen den Teilnehmer/innen, die dabei reichlich Ideen für gemeinsame zukünftige Projekte entwickeln konnten.
Die Arbeit der Station wird durch einen wissenschaftlichen Beirat begleitet. Zum Beirat gehören Professoren und Postdocs aus dem IBB und den Umweltwissenschaften: Prof. Zurell, Prof. Fournier, Prof. Linstädter, Dr. Dammhahn, Prof. Eccard, Dr. Geißler, Dr. Natho, Dr, Bergholz, Prof. Thieken, Prof. Bronstert. Kooperationspartner sind der Naturpark Westhavelland, das NABU Institut für Fluss- und Auenökologie sowie der NABU Regionalverband Westhavelland.
Heute fand das Auftakttreffen statt. Es wurden Informationen zu wissenschaftlichen Arbeitsthemen im Naturpark Westhavelland und zu neuen Projektanträgen ausgetauscht. Dazu zählen ein Antrag im Rahmen des BiodivERsA and WaterJPI Callsund eine Kooperation mit dem DBU-geförderten Projekt der Universität Gießen "Ziel erreicht - Mahdgutübertragung in der Renaturierungspraxis". Ein neues DFG-Projekt der Universität Leipzigum Prof. Zielhofer befasst sich mit der historischen Entwicklung mitteleuropäischer Auenlandschaften und ist an einer Vernetzung nach Gülpe interessiert.
Der diesjährige Forschungstag war ein informations- und ereignisreicher Tag! Er diente nicht zuletzt dazu, neue Mitarbeiter zu begrüßen, neue Akteure und Initiativen vorzustellen und einen Forschungsbeirat zu gründen, um die Forschungsaktivitäten an der Station in Zusammenarbeit mit dem Naturpark weiter voranzubringen.
Hier ein Auszug aus unserem abwechslungsreichen Programm:
- Datenschatz 40 Jahre Auenforschung, Kra (UP)
- Verhaltensökologische Forschung an Kleinsäugern, Dammhahn (UP)
- Das GRP – Gewässerrandstreifenprojekt Untere Havelniederung, Buchta (NABU IFA)
- 40 Jahre Laufkäferforschung in Gülpe, Scheffler (UP)
- Lerchen und Lysimeter, Eccard (UP)
- Artenschutz durch umweltverträgliche Beleuchtung, Schroer (IGB)
- Botanische Forschungsoptionen, Burkart (UP, Bot. Garten)
- Soundscape Gülpe, Zurell/Fournier (UP)
- Initiative SFB DARWIN GeoÖkologie, Thieken (UP)