AP7: Reduktion von Stigma (& Vermeidung von Technologie-Stigma)
Im AP7 soll ein Konzept entwickelt werden zu potentiellen Stigmadimensionen und –effekten aufgrund technischer Lösungen. Mittels dieses Konzepts werden die ausgewählten Projekte aus Modul 1 analysiert hinsichtlich Gefahren potentieller Stigmatisierung und Chancen von Stigmareduktion. Es wird davon ausgegangen, dass ein Großteil der Projekte z.B. DiHi beinhaltet. Dazu wird eine systematische Literaturrecherche zu i) technischen Lösungen im Bereich psychischer Störungen und Stigma, ii) Einflussfaktoren auf positive /negative Effekte technischer Lösungen bezogen auf Stigma, iii) Konzepte und valide Instrumente zu Stigma bei Kindern und Eltern durchgeführt.
Aufbauend auf der Literaturrecherche und dem entwickelten Konzept sollen partizipativ geeignete Instrumente zur Erhebung der Stigmadimensionen bei psychischen Störungen im Kindesalter bei verschiedenen Personen (Kind, Eltern, andere Bezugspersonen) und den Effekten von Interventionen (inkl. des besonderen Effekts von Gamification) entwickelt werden. Die Instrumente sollten leicht zugänglich sein, und in zu entwickelnden DiHis integrierbar sein. Faktoren wie Geschlecht und besondere Gruppen (z.B. Migration) sollten berücksichtigt werden. Die Machbarkeit der Erhebungen wird im Rahmen von Feasibility Testungen geprüft (enge Abstimmung auch mit AP 1, 2, 3). Die Erhebungen aus einzelnen Pilotstudien der Projekte aus Modul 1 werden statistisch ausgewertet. Mit Mitarbeitern (verschiedene Disziplinen inkl. technischer ExpertInnen) aus ausgewählten Projekten aus Modul 1 werden Fokusgruppen durchgeführt, um sowohl in der Eigenreflexion wie in der Reflexion durch die anderen Projekte potentielle Faktoren bezogen auf Stigmatisierung in den Projekten identifizieren. Da die Fokusgruppen im ersten Jahr der Projekte von Modul 1 stattfinden, wird durch die Reflexion (Erhöhung Awareness) ein Einfluss auf die Ausgestaltung der technischen Lösungen ermöglicht. In der Endphase der Projekte von Modul 1 werden Fokusgruppen durchgeführt, um die Demonstratoren bzw. die PoC-Lösungen hinsichtlich Stigma erneut zu bewerten. Die Fokusgruppen werden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Im Sinne eines partizipativen Ansatzes werden semistrukturierte Interviews mit PatientInnen und Eltern aus ausgewählten Projekten des Modul 1, die im Rahmen der PoC Entwicklung die technischen Lösungen nutzendurchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse sollen Dimensionen möglicher Effekte der technischen Lösungen auf Stigma identifiziert werden (z.B. positive/negative/neutral, Privacy, Openness), mögliche Effekte der psychischen Erkrankung und von Stigma im sozialen Netzwerk. Eine Differenzierung des tatsächlichen Effekts der technischen Lösungen auf potentielle Stigmadimensionen und des eigentlichen Effekts durch die Erkrankung soll dabei differenziert werden. Ergänzend wird eine ExpertInneneinschätzung zu Stigmapotentialen der Lösungen aus verschiedenen Disziplinen (KJPt, KJPP, KJH, Kinderrechtsperspektive, Selbsthilfe; Befragungen und/oder Expertisen) eingeholt, zu Beginn der Entwicklung und nach Fertigstellung der Demonstratoren. Inhalt sind potentielle Effekte der technischen Lösungen bezogen auf Stigma (Risiken/Chancen der technischen Lösungen/Gamification für die Reduktion von Stigma bei Einsatz in der Versorgung). Auswertung der Panels, ggfs. schriftliche Expertisen der Teilnehmer.