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Forschungsdatenmanagement – die nächsten Schritte: fakultätsübergreifender Diskussionsprozesses zum Thema Forschungsdaten startet

Fotodokumentation der Diskussionsergebnisse
Foto: Boris Jacob
Fotodokumentation der Diskussionsergebnisse

Mit einer Informations- und Diskussionsveranstaltung hat die Universität Potsdam am 05.12.2019 einen fakultätsübergreifenden Diskussions- und Weiterentwicklungsprozesses zum Thema Forschungsdaten begonnen.

Dieser ist durch die Verabschiedung der Forschungsdaten-Policy und der Forschungsdatenstrategie der Universität Potsdam im September 2019 mandatiert und umfasst auch die Aspekte offene Wissenschaft, Digitalisierung der Forschung und die Vermittlung von Datenkompetenz. Die Policy gibt Anleitung für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Forschungsdaten, der auch als wissenschaftliche Leistung Anerkennung finden soll. In der Strategie ist dargelegt, was die zentralen Einrichtungen zur Unterstützung der Umsetzung dieser Aufgaben leisten sollen.

Bei der öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung wurden die verabschiedeten Dokumente und die Angebote des FDM-Teams von UB und ZIM vorgestellt und anhand von fünf Diskussionsimpulsen verschiedene Aspekte des FDM im Plenum diskutiert.

Caroline Fischer (Public und Nonprofit Management) sprach zu Open Science und legte Handlungsbedarfe in den Bereichen Förderung, Schulungen, technische Infrastruktur und rechtliche Beratung dar. Das hohe Potential von Open Data wurde anerkannt, zugleich aber gefragt, wie die öffentliche Verfügbarmachung von Forschungsdaten größere Verbindlichkeit erhalten könnte.  Aus dem Sonderforschungsbereich Datenassimilation berichtete Hendrik Geßner zum Thema Forschungsdatenmanagement für datenintensive Forschung. Dabei hob er den Aspekt der Langzeitunterstützung hervor – Zugriff auf Expertenwissen zu Forschungsdaten und -software, die im SFB entstehen, müssen auch nach dem Förderzeitraum zur Verfügung stehen. Prof. Dr. Peer Trilcke (Theodor-Fontane-Archiv und Netzwerk Digitale Geisteswissenschaften) gliederte seinen Inputvortrag über Digital Humanities in die drei Bereiche: Digitale Infrastrukturen bereitstellen, Digitale Kompetenzen vermitteln und Digitales Bewusstsein schaffen. Er stellte dem „Big Data“ der datenintensiven Forschung die Begriffe „Smart Data“ und „tiefe Daten“ in den Geisteswissenschaften entgegen.  Im Bereich Forschungsethik und Datenethik erläuterte Prof. Dr. Dr. Michael Rapp (Sozial- und Präventivmedizin und Ethikkommission) unter anderem das Dilemma, dass öffentlich zur Verfügung stehende Forschungsdaten in der Beantwortung von unethischen Forschungsfragen verwendet werden könnten. In der Diskussion wurde auf mögliche Gegensätze hingewiesen beim Erheben von Daten für definierte Zwecke durch informierte Einwilligung versus dem Veröffentlichen nach dem Prinzip Open Data. Dr. Sophia Rost vom Projekt e-Learning in Studienbereichen (eLiS) schließlich gab Diskussionsimpulse zur praktischen Datenkompetenz (Data Literacy) in Lehre und wissenschaftlicher Weiterbildung. Hier wurde diskutiert ob diese disziplinspezifisch je Fakultät vermittelt werden solle, oder interdisziplinär und fakultätsübergreifend. Bzgl. der Aneignung von Data Literacy durch die Lehrenden und der anschließenden Vermittlung an die Studierenden wurde empfohlen selbst Initiative zu ergreifen und innovative Vermittlungs- und Vernetzungsformate zu verwenden, wie Hackathons oder Library Carpentry. Ziel ist es konkret mit Daten zu Arbeiten und eine Datenbegeisterung zu fördern.

Der fakultätsübergreifende Diskussions- und Weiterentwicklungsprozesses geht weiter, u.a. bei der ersten Sitzung der Arbeitsgruppe Forschungsdaten zu der alle Interessierten eingeladen sind. Diese wird stattfinden am Dienstag, der 28. Januar 2020 von 16:45 bis 18:15 Uhr im Veranstaltungsraum im IKMZ (Haus 18) auf dem Campus Golm.

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Foto: Boris Jacob
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