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Henriette Herz-Hackathons

TeilnehmerInnen eines Hackathons
Foto: Netzwerk Digitale Geisteswissenschaften | Theodor Fontane Archiv

Für das vom Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften erarbeitete Konzept für so genannte »Henriette Herz-Hackathons« ist die Universität Potsdam mit dem Henriette Herz-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet worden. Mit dem einmalig verliehenen Preis, der das neu entwickelte Henriette Herz-Scouting-Programm flankiert, sollen Universitäten in Deutschland bei der Entwicklung von Konzepten für die strategische Gewinnung herausragender internationaler Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unterstützt werden. Dank des mit 125.000 EUR dotierten Preises wird das Potsdamer Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften nun in den nächsten Jahren in einem Pilotprojekt das Format des Hackathons als innovatives Instrument zur aktiven Rekrutierung von wissenschaftlichen Spitzenkräften im internationalen Kontext erproben.

Hackathons als Rekrutierungsformat in den Digital Humanities

Mit den Digital Humanities hat sich in den vergangenen Jahren weltweit ein hochdynamisches interdisziplinäres Feld im Interferenzbereich von Geisteswissenschaften und Informatik herausgebildet, das erhebliche wettbewerbliche Herausforderungen für die Personalgewinnung mit sich bringt. Mit dem Pilotprojekt Henriette Herz-Hackathons hat sich das Potsdam Netzwerk für Digitale Geisteswissenschaften zum Ziel gesetzt, das Veranstaltungsformat des ›Hackathons‹ als ein akademisches Instrument zu profilieren, das einen ebenso kreativen wie produktiven Beitrag bei der Entstehung von Wissen und der Gewinnung von exzellenten Digital Humanists für deutsche Hochschulen leisten kann.

Von Unternehmen v. a. aus der IT-Branche, zunehmend aber etwa auch aus dem Mediensektor, werden Hackathons bereits seit einiger Zeit als Rekrutierungsinstrument eingesetzt, sowohl für das Sourcing auch für das Employer Branding. Zugleich entwickeln sich Hackathons derzeit auch an Hochschulen in Forschung und Lehre zu einem agilen Unconference-Format der Digital Humanities, in dem es um die kooperativ-teambasierte, ebenso multidisziplinäre wie -perspektivische Bearbeitung komplexer Fragestellungen und Datenbestände oder auch um die Erarbeitung von Prototypen geht. In den Hackathons selbst werden sich aus diesem Personenkreis jeweils themen- und interessenspezifisch Teams bilden, um digitale Forschungsansätze, Lösungsstrategien und Prototypen zum Rahmenthema zu entwickeln und – wie einst im Salon: unter Absehung von ›Rang und Titel‹ – zu diskutieren. Im Sinne der Internationalisierungsstrategie der UP sollen sich die Hackathons jeweils ›globalen Themen‹ widmen: ›Digital Environmental Humanities‹ oder des ›Digital Cultural Heritage Studies‹.

Zum Henriette Herz-Scouting-Programm

Henriette Herz
Foto: Wikipedia | AvH
Henriette Herz (*1764 in Berlin; †1847 in Berlin), die Namensgeberin des Programms, war Schriftstellerin und Veranstalterin des ersten literarischen Salons in Berlin.

Seit 2020 ermöglich die Alexander von Humboldt-Stiftung über das Henriette-Herz-Scouting-Programm einen neuen Zugang zum Humboldt-Forschungsstipendium. Bei diesem innovativen Instrument für die Gewinnung von herausragenden internationalen Nachwuchswissenschaftler*innen für den Forschungsstandort Deutschland bewerben sich Forschende deutscher Einrichtungen bei der Alexander von Humboldt-Stiftung als Scouts: Einmal ausgewählte Scouts haben dann die Möglichkeit, bis zu drei herausragende internationale Nachwuchswissenschaftler*innen für Humboldt-Forschungsstipendien vorzuschlagen.

Weitere Informationen 

Henriette Herz
Foto: Wikipedia | AvH
Henriette Herz (*1764 in Berlin; †1847 in Berlin), die Namensgeberin des Programms, war Schriftstellerin und Veranstalterin des ersten literarischen Salons in Berlin.