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CfP: DeutschGPT 2.0

Deutschunterricht im Dialog mit Künstlicher Intelligenz

Der Paukenschlag, mit dem das Thema „Künstliche Intelligenz“ durch die Veröffentlichung von ChatGPT im November 2022 ins Zentrum des gesellschaftlichen Diskurses gerückt wurde, ist mittlerweile verhallt und einer besonneneren und differenzierteren Debatte gewichen. Das „Ende vom Lernen[,] wie wir es kennen“ (Blume 2023), ist ausgeblieben oder doch zumindest längst nicht so rasch eingetreten, wie es im Schock der ersten Begegnungen mit den verblüffenden Fähigkeiten von GPT, Gemini und Co. den Anschein hatte.

Dennoch wirft die rasante technische Entwicklung auf dem Gebiet generativer KI auch nach über einem Jahr ChatGPT drängende Fragen für die Zukunft des sprachlichen Lernens an Schule und Universität auf: Wie müssen sprachliche Bildung und curriculare Entwicklung in Zeiten Künstlicher Intelligenz neu gedacht werden? Welche Chancen und Risiken eröffnet KI für Inhalte, Methoden und Organisationsformen des Deutschunterrichts? Auf welchen Wegen lassen sich die Möglichkeiten maschineller Sprachproduktion in die konkrete Unterrichtspraxis einbinden? Welche Anforderungen stellt die neue Technik an die fachlichen, medialen und Handlungskompetenzen der Lernenden wie Lehrenden in Schule und Hochschule? Wie wird der Einsatz künstlicher intelligenter Systeme den Bildungssektor mittel- bis langfristig beeinflussen? Welche organisatorischen Maßnahmen müssen ergriffen werden, die deutsche Bildungslandschaft auf diese Zeitenwende vorzubereiten?

Diesen und weiteren Fragen widmete sich bereits im Juli 2023 die erste Konferenz „DeutschGPT“ zum Thema ChatGPT und Deutschunterricht an der LMU München. Mit ihrer Neuauflage als „DeutschGPT 2.0 – Deutschunterricht im Schatten generativer KI“ am 20. & 21. September 2024 an der Uni Potsdam laden wir zu einem erneuten interdisziplinären Austausch über die Zukunft des Deutschunterrichts ein und bitten interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschdidaktik, Bildungs- und Fachwissenschaft sowie engagierte Deutsch-Lehrkräfte um Beitrags- und Themenvorschläge theoretischer und empirischer Natur, insbesondere zu folgenden Themen:

  • KI und sprachlicher Kompetenzerwerb

Wie und mit welchen didaktischen Konzepten können generative Sprachmodelle den Erwerb sprachlicher Kompetenzen unterstützen. Wie gestalten sich erste Erfahrungen, wo liegen Möglichkeiten, wo Gefahren?

  • KI im schulischen Alltag

Wie und auf welchen Ebenen kann KI zur Unterstützung von Lernenden und Lehrenden eingesetzt werden? Wie verändert sie schulorganisatorische und schulstrukturelle Abläufe?

  • KI als mediendidaktischer Lerngegenstand

Was müssen Lernende und Lehrende an Schule und Universität über die Funktionsweise sowie die Möglichkeiten und Grenzen von KI wissen, um einen kompetenten und medienkritischen Umgang mit der Technik zu gewährleisten? Welche Art von Umgang mit KI hat sich an Schule und Universität bewährt?

  • KI im digitalen Deutschunterricht: Best-Practice-Beispiele

Welche methodischen und medialen Wege haben sich im Umgang und der Integration von KI in die tägliche Unterrichtspraxis bewährt? Welche Schwierigkeiten gilt es nach wie vor zu meistern?

Wir laden alle Interessierten ein, Beitragsvorschläge (max. 400 Wörter zzgl. Literatur) zu diesen und weiteren Themen unter Angabe des gewünschten Formats (Vortrag oder Poster) bis zum 24. 6. 2024 an deutschgptuni-potsdamde zu senden.

Die Teilnahme ist auch ohne Einreichen eines Beitrages möglich. Eine formlose Anmeldung wird bis zum 24.8.2024 über deutschgptuni-potsdamde erbeten.

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie zu gegebenem Zeitpunkt unter https://www.uni-potsdam.de/de/deutschgpt2-0/index Bei Fragen nehmen Sie gerne unter deutschgptuni-potsdamde Kontakt zu uns auf.

Prof. Dr. Hans-Georg Müller

Dr. Maurice Fürstenberg